1. Kapitel

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Mit schnellen Schritten durchquerte ich den riesigen Saal. Mein langes blutrotes Kleid bedeckte meine Beine, und somit auch die schusssichere Hose die ich darunter trug. Meine blonden Haare waren elegant hochgesteckt und meine Schminke ließ andere denken ich hätte schon ein paar Gläser zu viel getrunken.

Meine Augen wanderten zur künstlerisch bemalten Decke, weiter zu den großen Fenstern und den Balkonen in denen meine Cousine Cleo Stellung hielt und auf mein Zeichen wartete. Sie würde ein Foto machen und sofort an unsere Büros weiterleiten, die den Auftrag hatten in kürzester Zeit so viele Informationen zu beschaffen wie möglich.

Ich beobachtete weiter die ausgelassene Menschenmenge, in der Hoffnung etwas Verdächtiges zu erkennen. Auf die Stimmlage und Mimik konnte ich hier jedoch nicht vertrauen. Die Gäste strotzen nur so von aufgesetzter Freundlichkeit.

Laut unserem Boss, James Rostovas, war ein Mitglied der Mafiaorganisation Guerra anwesend, der heute mit dem wir vermuten ahnungslosen Bankleiter Geschäfte machen würde. Sein genaues Aussehen sowie sein Name waren unklar, doch ich sollte ihn ausfindig machen.

Mein erster Auftrag ohne Headset.

"Wir wissen nicht, wie fortgeschritten ihre Technik ist. Wenn du nichts Verdächtiges bei dir trägst, bist du sicherer und die Chance ist kleiner, dass dich jemand als Mitglied der Rostovas erkennt. Ja, das heißt auch keine Waffen".

Ich wusste, dass mein Papa sich Sorgen um mich machte, aber er drückte es etwas beschissen aus.

Die Leute redeten und tranken. Das hier war eine Feier für die Reichen. Hier konnten sie angeben, vergleichen, Geschäfte bilden. Darunter fielen auch illegale. Bisschen ironisch, wenn man bedachte, dass sie sich in einem Rathaus befanden und von Polizisten umgeben waren. Wobei diese eher auf die allgemeine Sicherheit achteten und nicht wie die Rostovas nur auf Mafias spezialisiert war.

Ein Mann links von mir fiel mir ins Auge. Mitte 40, fake Bart, lange Haare und heller Anzug. Sein Gegenüber stand mit dem Rücken zu mir, wodurch ich nicht erkennen konnte, ob es sich um den Bankleiter handelte, von dem mir ein paar Stunden zuvor Bilder gezeigt worden waren.

Die fünfte Person, die ich heute genauer beobachten würde.

Unauffällig näherte ich mich ihnen. Die Hand des Mannes glitt dauernd zu Hosentasche seines hellen Anzugs. Ich schaute genauer hin, konnte aber nicht erahnen was darin war. Es musste etwas Kleines sein, eine Waffe hätte darin keinen Platz.

Ich tat so, als würde ich die Gemälde an den Wänden bewundern und näherte mich dem Mann immer mehr.

Genau rechtzeitig sah ich hin, als dieser seinem Gegenüber eine kleine Visitenkarte überreichte. Meine Instinkte und Reaktionen wurden lange genug trainiert, um den Namen "Roberto McLiar" darauf zu erkennen.

Sein Gegenüber drehte sein Gesicht leicht zur Seite. Es war unverkennbar der Bankleiter.

Jetzt hieß es Showdown!

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