𝐂𝐚𝐧𝐝𝐲 𝐂𝐚𝐧𝐞

𝐩𝐚𝐫𝐭 𝐭𝐞𝐧 - 𝐞𝐧𝐝

„Okay, bis gleich." Beendete Jungkook den Anruf von Taehyung. Mittlerweile war der vierundzwanzigste Dezember und Jungkook hatte schon sich schon darauf eingestellt, den Abend in Einsamkeit zu verbringen, da seine Eltern natürlich auch heute Abend auf der Arbeit hockten.

Und gerade als er den Fernseher einschalten wollte, um sich wenigstens ein bisschen Gesellschaft von den Hauptdarstellern bekannter Weihnachtsfilme zu holen, hatte sein Telefon geklingelt.

Taehyung war dran und erzählte ihm, dass seine Eltern, die beide Ärzte waren, zu einem Notfall ins Krankenhaus gerufen wurden.
Nun saß er, ebenfalls wie Jungkook alleine zu Hause rum und fragte den anderen deswegen, ob er vielleicht zu ihm rüber kommen wollte.

Natürlich hatte der jüngere sofort zugestimmt, Taehyungs Einladung kam für ihn wie gerufen.

Und so kämpfte er sich wenige Minuten später durch die überfüllten Straßen der Hauptstadt, die besonders jetzt, zum späten Nachmittag am Weihnachtstag vor beschäftigten Menschen schier überzuquellen schien.

Mitten auf dem Weg fiel Jungkook allerdings
auf, dass er nicht mal ein kleines Geschenk für seinen Gastgeber hatte. Natürlich, die Einladung kam ziemlich kurzfristig, aber er hielt trotzdem nicht viel von der Idee, ohne wenigstens eine Kleinigkeit dort aufzukreuzen.

Und so kam ihm der kleine Laden an dem er gerade vorbei lief, genau recht. An dessen Tür blinkte nämlich selbst zu dieser Uhrzeit noch ein kleines Schild mit der Aufschrift 'open' fröhlich vor sich hin.

Und als der schwarzhaarige erkannte, was in dem kleinen Geschäft verkauft wurde, musste er augenblicklich grinsen und ging hinein.

———

Mit einer kleinen Tüte in der Hand, stand Jungkook circa eine halbe Stunde später an der Eingangstür zu dem Einfamilienhaus in dem Taes Familie zu wohnen schien.

Aufgeregt klingelte er und musste gar nicht lange warten, bis ihm die Tür von einem
freudestrahlenden Taehyung geöffnet wurde.
„Jungkookie! Freut mich, dass du gekommen bist. Ich würde da drinnen ganz alleine vor Langeweile sterben." Meckerte er und schloss den jüngeren in eine herzliche Umarmung.

„Ich freue mich auch, mir wäre es nämlich genauso ergangen." Gestand Jungkook lachend.

„Na dann komm mal rein. Es ist ja hundekalt da draußen, heiße Schokolade zum aufwärmen?" Fragte sein Gastgeber, was der Teenager mit einem energischen Nicken bestätigte.

Und so saßen sie beide kurz darauf mit einer warmen Tasse Kakao vor dem Kamin, lachten über die belanglosesten Dinge und verbrachten einfach eine schöne, weihnachtliche Zeit zusammen.

Bis der ältere auf einmal ein Thema ansprach, was beide bis jetzt gemieden hatten: der Kuss unter dem Mistelzweig vor wenigen Tagen.

Denn darüber hatte keiner von ihnen mehr gesprochen. Sie waren daraufhin nur gemeinsam stillschweigend bis zum Ausgang des Parks gelaufen, wo sich ihre Wege sowieso trennten.

Dadurch, dass sie dieses Thema bis jetzt ignorierten, war Jungkook sich unsicher gewesen, ob das jetzt etwas an ihrer Freundschaft ändern würde, wie sich in den letzten Minuten herausgestellt hatte, war dem aber nicht so.

Und dennoch, eines wollte er nicht leugnen: der Kuss hatte sich trotzdem gut angefühlt. Es war schön, Taehyung zu küssen und das wollte er gar nicht abstreiten.