𝐩𝐚𝐫𝐭 𝐞𝐢𝐠𝐡𝐭

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„Also, was wollen wir jetzt machen?" Fragte Jungkook, nachdem er und seine Verabredung sich nun ganz grob vorgestellt hatten und danach ein etwas unangenehmes schweigen zwischen den beiden ausgebrochen war.

„Mh...wo wir jetzt schonmal hier sind...wie wäre es wenn wir eine Runde mit dem Riesenrad fahren? Dann können wir auch ein bisschen quatschen und anfangen uns kennenzulernen." Aufgeregt nickend, hatte der schwarzhaarige Taehyungs Vorschlag zugestimmt. Riesenrad fahren hatte er schon immer geliebt.

Und so kam es, dass die zwei sich wenige Minuten später in der noch recht kurzen Warteschlange einreihten. Lange hier herumstehen und warten, müssten sie also nicht.

Jungkook hatte nichtmal den Eintritt bezahlen müssen, da Taehyung darauf bestand, den anderen einzuladen. Natürlich hatte sich dieser Anfangs dagegen gewehrt, immerhin waren die Preise für dieses Fahrgeschäft auch wirklich übertrieben hoch und das wollte er dem älteren nun wirklich nicht zumuten. Doch lange konnte er mit seiner Begleitung am Kassenhäusschen darüber nicht diskutieren, weshalb er irgendwann dann doch aufgab sich zu wehren und den braunen Lockenkopf einfach bezahlen ließ.

„Steigen sie bitte in die nächste Gondel ein, sobald diese hält und die anderen Fahrgäste ausgestiegen sind. Während der Fahrt bitte nicht zu weit nach draußen lehnen oder schaukeln. Ansonsten wünsche ich ihnen viel Spaß." Wurden die beiden Jungs von einem Mitarbeiter angewiesen und konnten tatsächlich wenige Augenblicke später in die bunte, halb-offene Kapsel einsteigen.

Sie hatten sogar das Glück, alleine eine Gondel beziehen zu können, sodass sie nicht von den kleinen, nach Zuckerwatte bettelnden Kleinkindern und ihren motzenden Eltern genervt wurden, die mit den beiden in der Warteschlange gestanden hatten.

Und so setzten sie sich gegenüber von einander in die kleine Kabine, bevor das Rad kurz darauf auch schon anfing seine Runden zu drehen und man den atemberaubenden Ausblick genießen konnte.

Vorerst redeten weder Taehyung noch Jungkook ein Wort, sondern ließen ihre Blicke über die Umgebung einige Meter unter ihnen schweifen.

Die Sonne war nun nämlich vollkommen untergegangen und der Himmel wirkte selbst schon am späten Nachmittag so dunkel wie in der Nacht. Diese Atmosphäre war zusammen mit den unzähligen leuchtenden Buden, dem riesigen Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz, dem großen Kinderkarussell und allem was man von hier oben noch so sehen konnte, einfach total Weihnachtlich und wunderschön.

Das musste sogar Jungkook zugeben, der dieses Jahr eigentlich so gar keine Lust auf die Weihnachtszeit hatte.

Ganz im Gegenteil. Eigentlich graute es ihm sogar vor den Festtagen.

Warum das so war?

Nun ja. Seine Eltern legten großen Wert auf ihre Arbeit. Und zwar so viel, dass alles, was damit nichts zu tun hatte, bei Ihnen zweitrangig war. Und so hart es klingen mochte, dazu zählte nunmal auch Jungkook, ihr eigener Sohn.

Spätestens, als er gestand, er würde nicht wie sie, mit langweiligen Bürojobs Karriere machen wollen, sondern seiner lieber Leidenschaft, dem Fotografieren nachgehen, war es vorbei mit dem Gefühl von happy family und seine Eltern ließen sich nur noch seltener zu Hause blicken, um für ihr eigenes Kind da zu sein.

Damit hatte Jungkook sich über die Jahre abgefunden, so war es halt. Anders kannte er es ja auch nicht wirklich. 

Doch zur Weihnachtszeit, die jeder gewöhnlich mit seinen Liebsten im Kreise der Familie verbrachte, war es doch immer etwas anders für ihn. Zu dieser Zeit fühlte er sich meist sehr einsam. Doch dafür gab es ja seinen besten Freund.
Jimin hatte rausgefunden was bei Jungkook zu Hause nicht stimmte und seine eigenen Eltern gebeten, den jüngeren über die Weihnachtstage bei sich aufzunehmen, damit er nicht so alleine war.

𝐂𝐚𝐧𝐝𝐲 𝐂𝐚𝐧𝐞  Where stories live. Discover now