Ein unruhiger Morgen

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Die Sonne strahlte durch das Zelt und begrüßte somit den Morgen. Im Halbschlaf setzte sich Daenerys auf, rieb sich den Schlaf aus den Augen und schaute sich im schwülen Raum um. Das war also ihr neues Zuhause? Ein schauer lief ihr den Rücken hinunter. Zwar strahlte das Zelt hell erleuchtet mit den warmen Sonnenstrahlen der Sonne, doch sah für sie alles trist und eintönig aus.

Nachdenklich strich sie über die weiche Felldecke und bemerkte das...Er garnicht neben ihr lag. Ihre Muskeln entspannten sich wodurch sie etwas aufatmen konnte . Mit einer ruhigen Bewegung strich sie sich ein paar Strähnen hinters Ohr. Von draußen hörte man wie einige über den vertrockneten Erdboden liefen und sich lauthals unterhielten. In einer Sprache die ihr so unbekannt war. So fern von was sie kannte.

Alle waren schon so fleißig am arbeiten. Sollte sie auch hinaus gehen? Nützlich sein? Was waren denn überhaupt ihre Aufgaben? Hatte sie überhaupt welche? Außer seine Frau zu sein die er überhaupt nicht liebte und ihn körperlich zu beglücken.
An den Gedanken der letzen Nacht, wurde ihr abrupt schlecht.
Rasch versuchte sie das Gestrige geschehen zu verdrängen. Nicht jetzt. Nicht schon so früh am Morgen.
Sie sammelte sich wieder und unterdrückte jeglichen Gedankengang den sie über ihn hatte.

Ob Ela schon wach war, fragte sie sich.
„Khalessi, Ihr seid erwacht. Kommt lasst mich Euch für den Tag frisch machen." sprach Doreah, eine der Dienerinnen, ins Zelt spähend.
Mit einem unsicheren Nicken stimmte sie zu und lies sich auf den neuen Tag ein.
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„Wo ist meine Schwester?" fragte Viserys wütend.
Genervt verschränkte er seine Arme ineinander und tippte ungeduldig mit seinem Fuß auf den hellbraunen Boden herum.
„Die Suche würde womöglich schneller gehen wenn Ihr sagt um welche Schwester es sich handelt?"
Sir Jorah stand mit Viserys mitten in der Menge und wartete auf Drogo, der gerade mit etwas beschäftigt war.

„Um welche es geht? Was ist das für eine absurde Frage?
Das ist doch wohl offensichtlich. Ich meine Elaena natürlich. Wollt ihr mich erniedrigen?"
„Niemals Junger Prinz."
Jorah wusste das es nichts bringen würde sich darüber aufzuregen also lies er es bleiben.
Der Prinz verdrehte seine Augen.

„Also wo ist sie nun?!"
„Ich werde nach Ihr sehen. Bitte bleibt einfach hier. Das ist das sicherste für Euch."
„Was Ihr...Ihr könnt mich nicht hier alleine lassen!"
rief er dem früheren Ritter ängstlich hinterer.
„Ihr seid doch nicht allein, seht Euch um."
„Aber...aber!" Ihm fehlten die Worte.
Wie konnte Sir Jorah ihn mit diesen wilden Menschen alleine lassen. Barbaren waren sie alle und unter ihnen sollte sich der zukünftige König aufhalten? Spöttisch.

Mit einem kleinen Grinsen ging er los und suchte nach der verlorenen Prinzessin.
Nach einiger Zeit fand er sie schlafend an einem Felsen liegend wieder. Der Gedanke, sie für eine Sekunde friedlich zu sehen, lies ihn schmunzeln. Er räusperte sich anschließend und ging seiner Arbeit nach.
„Prinzessin...Prinzessin wacht auf."
Verschlafen öffnete sie ihre Augen und starrte den älteren Mann verwirrt an. Mit eine Hand vor ihrem Gesicht, versuchte sie die Sonnenstrahlen davon abzuhalten, sie zu blenden.

„Sir Jorah?" Sprach sie verschlaft und hielt ihm eine Hand entgegen.
Er nahm sie und half ihr auf.
Sie nahm sich kurz Zeit um die Umgebung in der sie sich wieder fand in den Kopf zu rufen. Warum sie überhaupt hier war.
„Ich muss wohl hier eingeschlafen sein...stimmt mir war es zu heiß im Zelt und...." sie räusperte sich.

„Was macht Ihr hier?"
Zögern war in ihrer Stimme zu hören. Ist etwas gestern Abend geschehen?
„Ich sollte Euch auf den Befehl Ihres Bruders suchen."
„Oh." sie blickte in die Ferne. Sie war doch etwas zu weit gelaufen.
„Ist alles in Ordnung Prinzessin?"
Sir Jorah hatte ein mulmiges Gefühl.
Machte sie sich womöglich Sorgen um ihre Schwester? Gab sie sich selbst Schuld an allem was geschehen war?
Er konnte nicht anders. Er musste erfahren was passiert war.

„Ist etwas vorgefallen?"
Unsicher drehte sie schließlich ihren Kopf in seine Richtung.
„Ich hatte einen Albtraum..."
Er hörte ihr aufmerksam zu. Sie sollte selbst entscheiden, ob sie bereit war ihm mehr zu erzählen. Er wollte sie nicht zu etwas drängen, für das sie nicht bereit war. Das musste sie schon genug in ihrem Leben.
„Dieser Traum war anders. Er kam mir so real vor....
Es hört sich womöglich bizarr an aber ich war in einem...."

Die beiden wurden durch näher kommende  Schritte unterbrochen.
„Da bist du ja! Ich konnte nicht einfach bei diesen Wilden bleiben. Wer weiß was sie getan hätten, also bin ich Euch gefolgt. Lasst mich nie wieder alleine! Das ist ein Befehl!"
Sir Jorah nickte bestätigend.
„Viserys."
Mit schnellen Schritten näherte er sich seiner kleineren Schwester. Als sie voreinander stand, sah man erst so richtig den Größenunterschied der beiden Geschwister. Viserys wuchs zu einem richtigen Mann hin. Wenn man es so sagen konnte.

Seine Miene änderte sich schlagartig.
„Ich wollte gerade..." setzte Jorah an.
„Schweigt! Ich rede jetzt mit meiner Schwester!"
Jorah musste seine Gefühle hinunterschlucken.
Wenn er sich einmische würde er nur den Geschwistern schaden. Wer weiß was ihr Bruder aus Wut ihnen noch weiteres antuen würde.
„Viserys ich..."versuchte Ela die Situation zu erklären.
„Was machst du hier überhaupt?!" schimpfte er mit gestikulierenden Händen und blickte sich im nirgendwo um.

Ihr Körper fühlte sich wieder so starr an. Als wäre er kein Teil von ihr.
„Ich bin hier nur eingeschlafen."
„Eingeschlafen? Hier?"
„E-Es war so heiß und i-ich konnte nicht schlafen also bin ich..."
Er unterbrach sie ungeduldig.
„Also hast du dich entschieden dir einen kühlen Ort zu suchen." Beendete er ihren Satz.
Beide schauten ihn überrascht an. Hatte er gerade etwas Empathie gezeigt?
„J-ja genau."

Aus seiner ernsten Miene bildete sich ein breites Grinsen.
„Sag das doch gleich Haha."
Mit gelassenen Schritten entfernte er sich ein Stück von den anderen und drehte ihnen den Rücken zu.
Was dachte er? War er nun sauer oder nicht?
Er war so unberechenbar. Das hasste sie an ihrem Bruder.
Plötzlich lachte er lauthals auf. Es fand kein Ende.
Die Prinzessin und der Ex-Ritter blickten sich verwirrt an.
Das Gelächter blieb für eine kurze Zeit so. Ihr lief ein Schauer über den Rücken. Sie verstand ihren Bruder einfach nicht.

Als er abrupt aufhörte, sich rasch Elaena widmete und schnurstracks auf sie zulief, blieb ihr die Spucke weg. Sein Gesicht war nun mit ernsten Falten bedeckt. Sie hatte schon so eine Ahnung was passieren würde. Innerlich stellte sie sich auf das schlimmste ein.
Für einige Sekunden, die sich für Ela wie eine Ewigkeit anfühlte, blieb er nur vor ihr stehen. Bevor sie sich entschuldigen konnte, brennte ihre Wange auch schon feuerrot.
Ohne ihr eine weitere Sekunde länger Aufmerksamkeit zu schenken, begab er sich zurück zum Volk.
Der Schlag der ihr einst so viel schmerz und Trauer breitet hatte, fühlte sich nun leer an. Wie eine gefrorene Hand die man nicht spürte. Einfach taub. Keine Tränen lief ihr über die Wangen. Nein. Nicht mehr. Es war fast schon beeindruckend mit welcher Selbstverständlichkeit Viserys ausholte, dachte sich Elaena zumindest.
„Prinzessin es..." versuchte Sir Jorah, der natürlich alles mitbekam, die junge Prinzessin aufzumuntern.
Sie hob eine Hand.
„Nein, bitte tut mir das nicht an. Sagt einfach nichts."
Schließlich lief sie ihrem Bruder nach.
Der ältere Mann schaute dem Mädchen hilflos hinterher bis auch er den anderen folgte.
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Helloooo. Ich hab dann mal auch wieder ein Kapitel geschrieben. Es tut mir voll leid das ich vor über einem Jahr das letzte Mal etwas hochgeladen hab. Tbh hab ich auch seid der Achten Staffel auch kein Game of Thrones mehr geschaut ABER die Story ist einfach zu cool um sie nicht weiter zu schreiben und Daenerys ist natürlich immer noch mein Lieblingscharakter. Ich musste das ganze Kapitel überarbeiten. Ich hab mich ein kleines bisschen verbessert wenn ich das so formulieren darf. Keine Ahnung ob man einen Unterschied lesen kann. Es ist natürlich nicht perfekt aber ich wäre trotzdem dankbar für konstruktive Kritik oder generell Feedback!
Seee ya.

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⏰ Last updated: Aug 07, 2022 ⏰

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