Kapitel 48

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Shadow Bonnie?

Es war endlich Mitternachts. Schon seit gegen Abends war ich wach und hatte niemanden anderen, als Shadow Bonnie im Kopf. Meine Aufregung auf unser nächstes Treffen hielt mich auf Trab zu spekulieren, was seine Theorie wäre.
Jedoch versuchte ich mich auch auf andere Dinge zu konzentrieren und verbrachte etwas Zeit mit ein paar anderen. BB erzählte mir, welche Streiche er schon bei jedem spielte und JJ sagte, dass sie ziemlich gut darin war, die Sachen von anderen zu klauen, ohne dass sie es merken würden und dass sie die besten Verstecke kennt. Verraten wollte sie mir natürlich nicht.
Danach ging ich zu Foxy und Bonnie. Wir unterhielten uns über alles mögliche, bis die beiden schließlich mich über mein " Leben davor" nachgefragten.
Als wollten wissen, warum Kinder überhaupt zur Schule gehen müssen und was man da da für Fächer lernt. "Und, magst du Mathe?", Fragte Bonnie mich. "Nee".
Die ganze Zeit konnte ich mich endlich auf was anderes konzentrieren und nicht an Shadow denken. Doch als uns der Gesprächsstoff ausging, besetzte er wieder meine Gedanken.
Nun stand ich wieder alleine mitten in einem dunklen Gang, vor einem Fenster und versuchte mit ihm Kontakt aufzunehmen.
Schläft er wirklich so lange, oder führt er eigentlich auch Mal sein eigenes Privatleben?, Dachte ich. Schon irgendwie ist das gemein, er darf eins haben und ich nicht?

"~Nur weil ich Mal ab und zu bei dir bin, heißt es nicht, dass ich deine Privatsphäre nicht respektiere~".

Erfreut machte mein Herz schnellere Hüpfer. "Shadow..", flüsterte ich was wie ein Hauch klang. "~Naa, schon vermisst?~", stichelte er. Was? Dich etwa?, Antwortete ich stumm.
Ich hörte, wie er etwas schwer seufzte. "~Erst bist du so lieb und dann gemein zu mir? Sag mal, ist das normal bei euch Menschen, oder bist du nur so?~", Jetzt bist du aber derjenige, der gemein ist. Gut, dass er mich nicht lächeln sah. Ich schaute bestimmt aus wie ein Honig-Kuchenpferd, nur in bescheuert. So ganz unrecht hatte er leider nicht.
Ich habe tatsächlich seine Anwesenheit und seine Sprüche vermisst. Seitdem er bei mir erschienen war, habe ich mich nur noch komisch gefühlt.. aber im positiven Sinne.
Eigentlich hatte ich den ganzen Tag nicht auf seine Theorie mit Shadow Freddy gewartet -klar, darüber hatte ich mir wie gesagt auch den Kopf zerbrochen- , sondern auf ihn alleine.
Ich fühlte mich bei ihm einfach so wohl..
Ich meine, ich fühlte bei jedem aus der Pizzeria wohl, aber mit ich hatte das Gefühl, dass ich Shadow Bonnie die ganze Nacht zuhören konnte.
Meine Gedanken, ob ich vielleicht was für ihn empfinde, unterdrückte ich. Es kann schließlich nicht sein, dachte ich. Uns richtig kennengelernt hatten wir uns vor genau einer Nacht. Abgesehen davon, war er ein Schatten. Weder ein Mensch, noch ein Animatronic. Nur ein Schatten, der die Kraft besaß, unsere Stärken wegzunehmen.

"~ Naja, willst du mich dann Mal besuchen kommen?~".

Obwohl ich ihn sehr gerne sehen wollte, fragte ich aber :" Willst du es mir nicht lieber jetzt sagen?".
"~Ernste Gespräche halte ich gerne persönlich, du etwa nicht?~", fragte er.
Naja, schon. "~Alsoo. Ich warte auf dich.~".

Ich machte mich auf dem Weg zurück zum Saal. Als ich an den Gästen-Bäder vorbei ging, kam mir Toy Freddy entgegen.
"Hey Olivia, wohin die Eile?".
Überrascht drehte ich mich um und gab ihm ein müdes Lächeln. " Ich denke, ich kann heute Nacht nicht auf bleiben. Ich hatte heute morgen mit Freddy trainiert, und seit dem war ich nur hellwach gewesen.", daraufhin immitierte ich ein Gähnen, was gar nicht schwer war. "Oh, ich seh's. Ja, dann musst du dich lieber ausruhen, Vorallem nach all dem was dir geschehen war. " Toy Freddy zeigte selten sein Mitgefühl, aber er war trotzdem ein sehr lieber Freund für uns alle.
" Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du dich wieder bei der Nachtwächter-Jagd beteiligen möchtest, schließlich war es eine Weile her.", " Oh, ist er etwa jetzt da?", " Ja. Das wird ein Spaß.", Toy Freddys Augen glänzten dunkel.
Ich lächelte nervös auf. "Das hoffe ich für euch. Gute Nacht.", "Nacht".

Ich bekam jedes Mal einen unangenehmen Schauer über dem Rücken, wenn sie Animatronics so über die Jagd sprachen. Als ich dabei gewesen war, hatten sie niemals vor meinen Augen, das Leben des armen Nachtwächters genommen, denn sie wollten mich nicht noch mehr verstören. Und ich werde auch niemals dafür bereit sein, einem Menschen sterben zu Zusehen.

Ich achtete darauf, dass ich nicht vor den Kameras Auftritt und schließlich befand ich mich in der 'Toten-Zone " des Hauptsaals.
Ich nahm meine Tronic-Gestalt - so nannte ich ab dem Moment meine Cyborg-Seite- , und schlief in wenigen Minuten ein.
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Ich sah wie Shadow Bonnie seinen Spiegelbild still beobachtete, während er auf einem Baumstamm saß. "Warum sind wir draußen?", fragte ich verwundert und gesellte mich zu ihm. "Weil ich diese Welt so kreiert habe, meine Liebe.", sein Blick wandte sich von dem See ab und schaute mich an. Seine weiße Augen, die ich davor unheimlich fand, strahlten mich warm an. Er pflückte eine Blume und gab sie mir.
"Die kannste behalten."
Durch den hellen Mondschein erkannte ich, dass das ein Veilchen war. Mir wurde ziemlich warm um's Herz und ich musste grinsen.
"Na, freut sich da jemand?", Als er das fragte, hatte er seinen Kopf schief gelegt. "Es ist nur so.. ich kann diese Blume ja nicht mitnehmen. In die echte Welt.", Ich betrachtete diese Blume von allen Seiten. "Aber ich bedanke mich bei dir trotzdem."
Shadow schaute wieder in den klaren See rein.
"Jede Kleinigkeit, die dir eine Freude bereitet, soll es Wert sein.", sagte er bedrückt.
Ich schaute ihn an. Von da an ahnte ich keine gute Nachrichten.
"Vielleicht..", begann ich. "Kannst du es auch mit der Theorie lassen?", Sagte ich mit meiner Pieps-Stimme. Shadow Bonnie lachte leise auf und stand auf.
"Ich halte es aber für richtig, wenn ich sie mit dir teilen würde.", Sagte er ernst.
Ich starrte wieder meinen Veilchen an und ich fühlte mich plötzlich eingeschüchtert.
Es war so ein schöner Moment mitten in der Nacht-Natur und das mit Shadow. Auch wenn das nur ein Traum war, es war ein schöner Traum und ich wollte nicht, dass irgendwas diesen Moment ruinieren würde.
"Eine Theorie muss nicht immer stimmen."
Ich hörte Shadows Seufzer und ich merkte, dass er zapperliger wurde. "Von allen Theorien, die ich gesammelt habe, klingt sie am wahrhaftigsten.."
Ich schloss meine Augen und stellte mir den Kopf auf den Nacken. Okay Liv, du kannst dich nicht ewig vor den Wahrheiten verstecken. Shadow näherte sich zu mir und nahm sich wieder Platz. "Vielleicht ist sie auch gar nicht so schlimm, wie sie scheint!", Versuchte ich es mit Positivität. Er schmunzelte. "Ich mag deinen Optimismus." Es hörte sich an, als würde er sich darüber lustig machen.
Er warf einen kleinen Stein ins Wasser, als wollte er Frust ablassen.
" Ich glaube, dass Shadow Freddy dich hierhin als ein halber Tronic geschickt hat, ist damit du Springtraps Köder bist. Dadurch, dass seine Aufmerksamkeit sich auf dich gerichtet ist, wird er keine Zeit dafür haben um bei Nightmare beizutreten. Der Streit zwischen euch beiden wird so lange gehen, bis er sein Frieden findet.",
"Sein Frieden?",
"Deinen Tod."
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Welcome to our Family | FNaF FanFiction | ~by nataWo Geschichten leben. Entdecke jetzt