Kapitel 38

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//2 Nächte und 3 Tage später//

Es war ein früher Morgen mit einer halb aufgehender Sonne und sanft fallenden Schnee außerhalb der Pizzeria als ich aufstehen musste, weil Freddy nämlich das 'Training' mit mir endlich anfangen wollte. Ich hatte ein komisches mulmiges Gefühl dabei, was auch vielleicht an meiner Aufregung lag als ich auf Freddy an unserem Treffpunkt wartete. Ich wunderte mich außerdem noch, dass ich keinen Wecker oder so brauchte, um selbstverständlich an einem Morgen aufzustehen, da ich wie gesagt, seit ich in der Pizzeria quasi lebte, mittlerweile eine ziemlich-spätaufsteherin geworden bin. Statt wie gewöhnlich im Saal zu warten, wartete ich auf ihn in einem großen Partyraum welches auch keine Türen, aber ein paar Gänge hatte.
Währenddessen schaute ich zu wie die Schneeflocken gegen die Fensterscheibe klatschten und lauschte das Pfeifen von den Wind. Dabei überlegte ich die Nächte zurück, was geschah.
Mit Freddy besuchten wir Shadow Freddy, weil ich mit ihn reden wollte, dann kriegte ich zwar die Antworten auf meine Fragen, aber dadurch wurden die Fragezeichen in meinem Kopf nich geringer, wenn da neue erschienen sind. Was für eine Krise erwartet mich oder uns?
Und wofür musste ich in meine zweite Welt bleiben, um einen Training anzufangen?
Ich schüttelte die Gedanken weg und meinte zu mir gedanklich, ich solle nur abwarten.
Also bitte, was kann denn bitteschön schlimmer mit mir passieren, als das was vor 3 Tagen passierte?
Mein Hals hatte weniger geschmerzt, Puppets Medikamente wirkten glücklicherweise an mir. Nur ich musste einen neuen Verband kriegen, wenn dieser zu locker wurde. Da meine Wunde kleiner wurde und mehr verschwand, hatte ich gestern Abends statt einen Verband einen etwas großen Pflaster gekriegt. Puppet meint, ich könne in wenigen Tagen aufhören Pflaster oder Verbände zu tragen, da mein Hals sich von der Infektion langsam erholte. Auch die hässliche Verfärbung verschwand, nur der kleiner hellgrüner Fleck bildete sich als eine Abdrucksspur.
Die einzigen Kampfnarben die mir noch übrig blieben, war die ganz leichte an meiner Stirn, als sie gegen die Wand einschlug und die andere Narbe befand sich direkt neben der gepflasterten Wunde. Sie zeigte, dass etwas dünnes spitziges in mein Fleisch bohrte, ohne dass ich was merkte, da mein Körper von den Schmerzen zu betäubt war.
Ich war nur sehr froh, dass ich dieses grausame Erlebnis hinter mir hatte.
Doch was mir am meisten Sorgen machte, ist dass Shadow Freddy mich zu der nächsten Versammlung einlud. Und das meinte er komplett ernst.
Ihr wisst ganz sicher, wieso ich da nämlich nicht hingehen will:
-Ich würde mich blamieren.
-Und ein Psycho, der mich umbringen wollte und es fast schaffte, namens Springtrap wird defenitiv auch dabei sein.
Mir wurde jedesmal übel wenn ich daran dachte. Denn ich war ganz sicher nicht bereit für Runde zwei. Als Freddy und ich in meinen Träumen auf den Rückweg waren, hatte Freddy mir versichert, er würde verstehen wenn ich da nicht hingehen will und er könnte Shadow Freddy erklären wieso ich das nicht wollen würde. Das ist lieb von ihm, aber eigentlich wusste ich erst selber nicht, ob ich da nicht hingehen will oder doch.
Schließlich soll Springtrap nicht denken, er könne mich so leicht einschüchtern und dass ich ein zerbrechliches Klotz bin. Denn ich hatte mir innerlich geschworen, dass ich ihm gegenüber keine Gnade und mein Aufgeben zeigen will.
Wenn ich erst mit dem Training fertig bin, wird er schon was erleben.., dachte meine diabolische-Cyborg Seite. Huh? Woher kommen mir plötzlich solche Gedanken auf?
Ich schüttelte mit dem Kopf. Ich werde trainieren, weil ich mich selbstverteidigen möchte, nicht weil ich gewaltlustig bin, nur damit das klar ist!
Ich wurde von dem Gerräusch von schweren Fußstampfen abgelenkt. "Auch mal wach.", sagte ich amüsiert zu Freddy. "Tut mir Leid, ich habe etwas verschlafen. Wie du weißt, bin ich es auch nicht gewohnt an einem Sonnenaufgang aufzustehen.", antwortet Freddy etwas unverständlich während er in das Morgenlicht blinzelte. Ein klarer Beweis, dass auch Roboter die Müdigkeit spüren können.
Ich schob meinen Stuhl beiseite als ich mich aufrichtete und ging in das Zentrum des Raumes. Freddy blickte mich herab. "Warum bist noch in deiner Menschenform?", fragte er.
"Wie?", stammelte ich perplex. "Soll ich als Cyborg mit dir trainieren?".
"Na klar, denn der Sinn des Trainings besteht auch darin, dass du deinen Cyborg kontrollieren kannst und ihn somit auch besser kennenlernst", antwortete Freddy so, als wäre das das normalste der Welt. "Aber..", murmelte ich haspelnd,".. Wäre es nicht sinnvoller wenn ich als Mensch trainiere, wenn ich sowieso als Cyborg mehr Kraft habe?".
Freddy hob eine Augenbraue in die Höhe. "Noch kannst du nicht mit mir als Mensch trainieren.", "Hä?".
Freddy seufzte und hielt plötzlich seine flache Hände vor meinen Augen.
"Versuch mal mit ganzer Kraft dagegen zu schlagen". Seine blausilbrige Augen funkelten mich herrausfordernd an. Das kann nur leicht werden.
Ich ballte meine rechte Hand zu einer Faust. Mit voller Schwung zielte ich die Faust kräftig auf die offene Hand. Jedoch flog Freddys Hand nicht wie in den Erwartungen von mir weg, sondern blieb genau an der Stelle immernoch in der Luft hängen. Die einzige Hand die aber stattdessen zurückflog war meine. Kaum schlug ich seine Hand, breitete sich der stechender Schmerz über meine ganzen Fingerknöcheln.
Sofort nahm ich meine verletzte Hand und versuchte den Schmerz zu lindern, indem ich darauf pustete. Ist er aus Stahl oder was?! Gedanklich gab ich mir eine Ohrfeige, ich hätte ja wissen sollen, dass man nicht einfach so Roboter hauen kann!
Freddy ließ die Hände sinken und schaute mich mit dem 'Habe-Ich-Doch-Gesagt'-Blick an.
Ich erwiderte seinen Blick mit meinen vor Schmerz verzogenen Gesich. "Jetzt weiß ich, was du meintest..", sagte ich leicht zerknirscht während ich meine kochende Hand rieb.
"Und du hast einen Fehler gemacht."
Ich schaute überrascht auf. "Was denn für ein Fehler?".
Freddy ging einen Schritt zu mir und streckte seinen Arm vor. "Schau.", er deutete auf seine offene Hand. Verwundert guckte ich darauf.
"Wenn du eine Faust machst, sollte dein Daumen immer über den Fingerspitzen sein.", seine Hand formte nach seiner Anleitung. "Dein Daumen war aber versteckt unter den Fingern. Das darf nicht mehr passieren, denn so könnte dein Daumen sich brechen wenn damit gegen etwas schlägst. Deshalb hattest du mehr Schmerzen gehabt als du solltest.", er nahm seinen Arm wieder runter. "Oh.. Das ist,..hmm, krass. Ich dachte das wäre nämlich egal, wie man sie formt, aber ich habe auch darauf nie geachtet..", sagte ich nachdenklich.
"Dann haben wir es geklärt. Selbst wenn du jetzt weißt, wie man richtig eine Faust bildet, solltest du trotzdem am Besten als Cyborg mit mir trainieren. Denn unsere Kraftniveaus unterscheiden sich ziemlich stark, aber als halber Roboter könntest du immerhin was anfangen.", erklärte er zuende. Puhh, dieser Bär ist ein ziemlich schlauer..
"Aber konntest du mir das nicht gleich erklären anstatt dass ich mich nochmal wehtun musste?", sagte ich leicht säuerlich. "Ich wollte, dass du selber merkst wovon ich spreche und du nicht mit mir lange diskutieren musst.", antwortete er kühl.
Verwundert überlegte ich, woher Freddy denn gut bescheid wusste, wie man am besten mit Jugendlichen redet. "A-Also, ich soll mich verwandeln?", fragte ich zögerlich.
Er nickte, "Ich weiß, es wird dir vermutlich am Anfang schwer fallen, aber auch das werden wir üben", redete er verstädnissvoll. "Muss ich irgendwie wütend werden? Oder wirst du mir Ansgt einjagen müssen?".
"Nein. Wir versuchen es mit ganz einfachen".
Ahaa?..
"Du wirst dich konzentrieren müssen. Auf deine Gefühle, Gedanken und natürlich auch auf den Wunsch, dich zu verwandeln".
Aber es ist nicht mein Wunsch.. Ich möchte das überhaupt nicht..
"Ich habe Angst es zu tun, Freddy.", ich sank meinen Kopf auf den Boden und merkte, dass ich etwas zitterte.
"Aber wieso?", hallte seine Stimme.
"Ich will hier niemanden wehtun, ich glaube ich kann das Biest in mir nicht unter der Kontrolle haben. Das Letzte Mal hatte es die Kontrolle über mich genommen, und hatte beinahe einen Menschenleben erlö-", "Das war wo du in der Gefahr warst, Olivia. Hier wird weder dir noch mir was passieren, wenn du zum halben Roboter wirst, das kann ich dir versichern. Und ich wüsste, was ich machen soll falls du außer Kontrolle gerätst, also habe keine Angst, nur weil du deine andere Seite kennenlernst.", beruhigte er mich, was fast wie ein Flüstern klang. Ich nickte, aber nur weil ich ihn vertraute.
"Okay..", Ausatmung. "Was soll ich tun?", "Auf dich und deinen Wunsch konzentrieren. So wie als würdest du teleportieren wollen, das kennst du ja schon."
Zögernd atmete ich nochmal aus und schloß meine Augen.
Ich konzentrierte mich nur auf das Eine.
Dass ich ein halber Roboter sein will.
Dass ich meinen Cyborg sehen will.
In und aus mir.
Hier
Und
Jetzt.
Mein zu schnell schlagendes Herz wurde langsamer und mein Gehirn fing an klarer zu denken. Ich spürte meine eigene Wärme nicht mehr und all meine Schmerzen und Sorgen waren plötzlich weg. Ich war wie Neugeboren, aber anders.
Ich klappte meine Augen langsam auf. Das Morgenlicht blendete mich nicht so stark wie vorher. Im Gegenteil, ich konnte das Licht sogar besser zuordnen.
"Gut gemacht, du hast es geschafft.".
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Welcome to our Family | FNaF FanFiction | ~by nataWhere stories live. Discover now