Drachen

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Fluffy. Das konnte noch heiter werden. 

Nach ein paar Wochen rastete Hermine aus: "Wir haben nur noch zehn Wochen Zeit, zehn Wochen! Das ist echt wenig, wie soll ich den ganzen Stoff lernen, in zehn Wochen!" "Du weißt doch alles!" ,beschwichtigte Ron sie, doch Hermine hört nicht hin. Harry stimmte Ron zu. "Hermine, ich kann doch auch nicht mehr als du. Wir lernen zusammen." ,versuchte ich sie zu trösten. Den Blick den sie mir zuwarf, konnte ich sehr gut deuten: Du weißt mehr als ich und musst nicht lernen. Ich wusste, dass sie recht hatte, aber die anderen dürften es nicht wissen. 

Einige Tage später saßen wir in der Bibliothek und lernten. Ron war verzweifelt und Harry raufte sie die Haare. Nur Hermine und ich lernten wie immer. Hermine las sich gerade etwas für Geschichte der Zauberei durch und ich etwas für Zauberkunst als Harry plötzlich Hagrid entdeckte: "Hey Hagrid, was machst du denn hier?" Ich sah erstaunt auf, Hagrid war noch nie in der Bibliothek gewesen. Er versteckte ein Buch hinter seinem Rücken, da ich aber so oft in der Bibliothek war, wusste ich, dass es ein Buch über Drachen sein musste, da Hagrid es gerade aus dem Regal herausgenommen hatte. Auch Hermine schien das aufzufallen, da sie misstrauisch die Augen zusammenkniff. "Hagrid..." ,fing sie an, "wir wissen was das für ein Buch ist, du musst es nicht verstecken." "Wissen wir das?" ,fragte Ron erstaunt. "Ja!" ,zischte ich. "Welches denn?" ,fragte Harry leise. Ich streifte ihn kurz mit einem verächtlichen Blick, das konnte doch nicht wahr sein, irgendwie dachte ich immer, das mein Bruder nicht so wäre. "Drachen." ,sagte ich dann nur. Harry war schon okay, doch wie wäre es, wenn er wüsste, wer ich in Wirklichkeit wäre. "Kommt mit." ,flüsterte Hagrid, was man nicht flüstern nennen konnte. Anscheinend hatte ich den Wortwechsel zwischen Hermine und ihm verpasst. Wir liefen zu seiner Hütte hinunter, die Sonne verschwand schon hinter dem Verbotenen Wald. Als Hagrid die Tür öffnete, kam mir ein Schwall Hitze ins Gesicht. Wir setzten uns um den Tisch und Hagrid fing an zu erklären: "Ähm, also... Ich habe hier ein Ei. Da drin ist ein ähm, Drache."  Er schaute uns mit schiefem Blick an. Ich konnte es nicht fassen. Hagrid hatte einen Drachen!? Er zeigte uns vorsichtig ein schwarzes Ei. Ich wusste doch, was es war. Ich schnappte entsetzt nach Luft. Es war ein... "Norwegischer Stachelbuckel!", rief Ron. Er war schneller als ich gewesen. Ron fuhr fort: "Hagrid, das ist einer der gefährlichsten Drachen du kannst doch nicht einfach..." Doch Hagrid hörte gar nicht hin. Hermine schüttelte nur entsetzt den Kopf und Harry und Ron redeten auf Hagrid ein, doch das prallte an ihm anscheinend einfach ab. 

Als wir die Hütte verließen, war es ein Segen, die kalte Nachtluft zu spüren. Wir rannten schnell zum Schloss hoch. Ich legte mich gleich ins Bett. Ich war totmüde und musste jetzt erst mal schlafen.

Nach ein paar Tagen an einem Abend rauschte Hedwig heran. Das erinnerte mich daran, dass ich ein Animagus war. Ich hatte mich schon sehr lange nicht mehr verwandelt und ich beneidete auf einmal die Eule, die nicht für die Prüfungen lernen musste. Alles wusste ich natürlich auch nicht und ich wusste, das Hermine mal besser als ich sein würde. Harry las den Zettel vor, den Hedwig gebracht hatte: "Es schlüpft." Sofort standen wir auf und liefen zu Hagrid hinunter. In seiner Hütte war es immer noch erstickend heiß, was Hagrid aber nicht zu stören schien. Er hatte das Ei liebevoll auf den Tisch gelegt und an einem verbrannten etwas, wusste ich, dass er versucht hatte dem Ei ein Bettchen zu bauen. Die ersten Risse bildeten sich und alle hielten den Atem an. Plötzlich purzelte ein kleines schleimiges etwas heraus. "Iiiiih!" ,entfuhr es mir, als der Dotter auf meine Hand tropfte. Hagrid schaute mich verärgert an, musste sich dann aber den Bart löschen, da er Feuer gefangen hatte. Fang jaulte panisch und der kleine Drache erschrak. "Norbert nein, Papi ist doch bei dir." ,versuchte Hagrid ihn zu beruhigen. Ich schnappte mir Fang und rannte aus der Hütte. Ich verschwand mit ihm in dem Wald und verwandelte mich in einen Tiger. Das weiche Gras unter meinen Tatzen fühlte sich gut an und ich roch mit meiner feinen Nase den verbrannten Geruch von Haaren noch bis hierhin. Fang winselte, er hatte sich immer noch nicht an den Tiger in mir gewöhnt. Ich stupste ihn mit der Schnauze freundschaftlich an, doch das führte nur dazu, dass er wegrannte. Den bleichen Jungen hinter mir, der Richtung Hagrids Hütte schlich, bemerkte ich nicht.

Maya PotterWhere stories live. Discover now