Kapitel 4 - Dreams

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pov Oikawa

Ich saß meinen Eltern an dem großen gläsernen Esstisch gegenüber und starrte auf meine Hände. Vorhin lag Iwa-chans Hand in meiner, als er Angst hatte das sein Verhalten wieder so schlecht ankommt. Irgendwie musste ich schmunzeln.

"Du brauchst gar nicht erst zu lachen Toru! Denn so was ist garantiert nicht lustig. Gleich am ersten Tag in der Schule brichst du drei Regeln. Was wird als nächstes passieren?", meine Eltern waren ziemlich wütend geworden und mein lächeln war schon längst verblasst. "Ich bitte sehr um Verzeihung. Das wird nie wieder vorkommen!", versuchte ich mich raus zureden. "Wenn du nicht aufpasst wird dieses unprofessionelle Verhalten sich auf deine Noten noch weiter auswirken!", ich merkte an seinem Ton das mein Vater einen seiner Wutanfälle bekam und das endete nie besonders gut. Trotzdem machte es mich mindestens genau so wütend das sie immer so streng waren. "Es tut mir äußerst leid, ich bitte vielmals um Verzeihung. Wenn ich jetzt auf mein Zimmer gehen darf, um zu lernen.", sagte ich während ich aufstand und mich verbeugte. "Natürlich darfst du, denn das darfst du die ganzen nächsten drei Wochen!", sagte mein Vater wütend. "Was?", sagte ich leise und war ziemlich verwirrt. Ich dachte es wäre gar nicht so schlimm. Pff falsch gedacht. Drei Wochen Hausarrest. "Ganz genau! Du hast drei Schulregeln gebrochen, das bedeutet drei Wochen Hausarrest.", ich stand mit offenem Mund da, denn ich konnte nicht fassen das meine Eltern wirklich so streng reagieren mussten, weil ich einmal in der Schule etwas angestellt hatte.

Ich hoffte wirklich das Iwa-chans Eltern besser reagierten als meine. Es war meine Schuld. Ich hätte ihn da nicht mit rein ziehen dürfen. "Toru! Du solltest dir mehr Mühe geben in der Schule denn es ist äußerst wichtig, das deine Noten von Anfang  an be-", ich hatte jetzt wirklich genug. "Es ist mir egal wie meine Noten sind. Ich möchte Volleyball spielen. Denn das ist MEIN Traum und ich möchte DIESEN Weg gehen und nicht irgendeinen..b- BESCHISSENEN TRAUM von euch über meine Zukunft verfolgen!!", ich sah das mein Vater bestimmt doppelt so wütend war wie ich und mich überkam etwas Angst. "Toru Oikawa! Wir erwarten etwas mehr Respekt deinen Eltern gegenüber und achte gefälligst auf deine Wortwahl!", sagte meine Mutter angespannt. "Es ist mir egal ob du Volleyball spielen möchtest, denn dein Training kannst du die nächsten Wochen absagen! Du solltest endlich mit den Kindergarten Träumen aufhören, denn du bist jetzt 17", sagte mein Vater noch viel angespannter als meine Mutter schon und ich merkte das er fast anfing zu schreien.

Bei seinen Worten überlief eine Kälte meinen ganzen Körper und mir liefen Tränen über mein ganzes Gesicht und ich wollte das Esszimmer verlassen als meine Mutter mich zurückrief und mir den Zettel unterschrieben hinhielt. Mein Vater ging an mir vorbei und ich hörte das er die Treppen hoch ging.Eine schlimme Vermutung überkam mich. Bevor ich nach dem Zettel greifen konnte, zog meine Mutter ihn kurz zurück und sagte :"Dein Interview und dein Fantreffen wirst du genauso absagen!" zischte sie und gab mir den Zettel.

Auf dem Weg aus dem Esszimmer sah ich meinen Vater mit meinem Volleyball in der Hand nach draußen gehen. Mein Atem stockte. Meine Vermutung schien war zu werden. Ich rannte zur offenen Haustür und sah immer noch mit Tränen in den Augen zu, wie er den Ball, den er wohl eben mit einer Schere zerplatzt hatte, in den Müll warf. Es war ein Gefühl aus Hass und Trauer, welches sich in mir breit und ich rannte in mein Zimmer.

Ich schmiss mich auf mein Bett und fing noch mehr an zu weinen. Immer und immer wieder sah ich das Bild vor meinen Augen, wie nicht nur mein Volleyball sondern auch mein ganzer Zukunftstraum zerplatzte. Ich wusste genau welche Nachricht meine Eltern mir damit mitteilen wollten. Ich dachte an Iwa-chan und ein Bild von seinem Gesicht tauchte vor mir auf. Ich weinte immer noch sehr stark aber bei dem Gedanken an ihn lächelte ich trotzdem ein bisschen. Er war das positive in meinem Leben. Genau so wie Volleyball es war. Der Hass auf meine Eltern überkam mich wieder und ich schlug mit einer Hand sehr stark auf mein Bett. Wahrscheinlich etwas zu stark, denn Schmerz überkam mich.
Meine Tränen hatten sich bereits reduziert und ich schluchzte nur ab und zu, so das ich jetzt nicht mehr heulte. Ich hatte eben eins der wichtigsten Sachen in meinem Leben verloren und mein Handgelenk schmerzte wie verrückt. 

Ich hörte ein Klopfen an meiner Zimmertür und jemand trat ein. Ich wusste das es nicht meine Eltern waren, also blieb nur eine andere Person über. Unser Hausmädchen kam auf mich zu und setzte sich neben mich. Ob man sie noch Hausmädchen oder eher Hausoma nennen sollte war mir ein Rätsel denn sie war bereits siebenundsechzig Jahre alt.
Ich mag sie wirklich sehr und ich kenne sie auch schon seit meiner Geburt. Sie kannte mich sehr gut. Nicht so gut wie Iwa-chan mich kannte, aber um so einiges besser als meine Eltern.
"Toru-san?", sagte sie und kam auf mich zu. "Ich würde dir gerne noch etwas geben.", sagte sie und ich sah etwas hinter ihrem Rücken her vorkommen.

Es war ein Volleyball. Natürlich nicht irgendeiner, sondern der Volleyball den ich damals von Iwa-chan geschenkt bekam. Ich dachte er wäre bereits kaputt und man hätte ihn weggeschmissen. "Du weißt genau wie deine Eltern sind, ich finde du solltest ihnen beweisen, wie sehr du an Volleyball hängst. Gib noch nicht auf. Eltern denken immer so. Ich weiß genau, dass du das Zeig dazu hast. Du musst einfach weiterhin daran glauben.", sagte sie leise, gab mir den Ball und lächelte mir noch einmal zu, bevor sie aus meinem Zimmer trat und die Tür schloss.

Erinnerungen kamen hoch. Glückliche Erinnerungen und obwohl ich fast schon dachte das ich keine Tränen mehr hätte, lief mir trotzdem noch eine über mein Gesicht und landete auf dem Volleyball. Ich drehte den Ball in meiner Hand um und sah eine große Schramme, die mich trotzdem zum Lächeln brachte

Zu meinem achten Geburtstag waren Iwa-chan und ich schon etwas länger befreundet und wir trafen uns jeden Tag in den Sommerferien. Zu meinem Geburtstag schenkte Iwa-chan mir damals einen Volleyball. Ich glaube wir spielten jeden Tag draußen damit. Ich war damals nicht besonders beliebt in der Schule, jedenfalls unter den Jungs nicht und sie gaben mir doofe Spitznamen wie Oinkawa und nannten mich verzogenes Kind. Iwa-chan war aber immer auf meiner Seite geblieben und mich beschützt. Die Kinder wollten ihn damals nie ärgern, weil es wirklich nicht zu empfehlen war, sich mit ihm zu schlagen. 

Noch eine Träne fiel auf den Ball. Ich drückte ihn fest an mich, und krümmte mich zusammen. Ich hatte vorhin fast die Motivation verloren zu leben, aber ich habe ja immer noch ihn. Iwa-chan, der immer für mich da war und mit dem ich immer alles teilen konnte. Ich wollte ihn einfach für immer bei mir haben. Ihn jeden Tag umarmen können und ... ihn lieben.

Iwaizumi x Oikawa (Iwaoi)Where stories live. Discover now