Iwaizumi x Oikawa (Iwaoi)

Kapitel 10 - Future

pov Iwaizumi

Die Tür klickte und ich drückte sie auf. Ich zog meine Schuhe aus und hing meine Jacke an einen der Hacken an der Wand rechts von mir. Als ich das Haus durchquerte und die hölzerne Treppe hoch lief, hörte ich den Fernseher aus dem Wohnzimmer. Jeden Abend schauten meine Eltern zusammen Sport in der Präfektur Miyagi. Ich war auch bereits ein paar mal dort zusehen, denn schließlich ist unsere Schule unter den vier stärksten der Präfektur. Am meisten jedoch interessierten sich die Reporter für Oikawa, aber das war ich bereits gewohnt.

Ich schloss die Tür hinter mir und ließ mich auf das Bett fallen. Ich hatte noch nichts gegessen, denn nach der Schule war ich zuerst mit Oikawa mitgekommen und in der Zeit hatte ich nichts gegessen. Oikawa... Ich könnte nicht beschreiben was heute passiert ist. Es ging alles so schnell, aber eins wusste ich..es fühlte sich richtig an.

*Zeitsprung nächster Tag*

Dieses Mal hatte ich gut geschlafen und war morgens ausnahmsweise rechtzeitig aufgestanden um in ruhe mich umzuziehen und mit meiner Familie zu Frühstücken, bis es Zeit war, sich auf den Weg zu machen.

Ich sah ihn schon auf die Stelle zugehen, an der wir uns sonst immer trafen. Er wäre fast in Richtung meines Hauses abgebogen wenn ich ihn nicht gerufen hätte. "Iwa-chan, du bist heute ja mal pünktlich.", lachte er während er auf mich zuging. Er nahm beide seine Hände, legte sie an meine Wangen und gab mir einen kurzen Kuss. Als er sich umdrehte und losgehen wollte zog ich ihn an seinem Shirt noch einmal zurück. "Iwa-chan, wir haben keine Zeit mehr. Wir kommen zu spät!", lachte er verlegen. Ich lächelte zurück und wir machten uns auf den Weg.

Bei der Schule angekommen sah ich schon aus der ferne etwa sieben Mädchen vor der Eingangstür stehen. Drei von ihnen trugen ein hellblaues Shirt mit der Aufschrift "Oikawa ist besser" drauf und ich musste lachen. Die sollte Kageyama besser nicht sehen. Oikawa wurde etwas rot als er es sah und versuchte ein Lächeln hervorzubringen. Er winkte ihnen mit einer Hand zu, als sie sich uns näherten aber beschleunigte dabei auch seine Schritte. "Langsam wird es gruselig..", sagte er leise zu mir und ich merkte das er wirklich einen leichten Ausdruck von Angst in seinem Gesicht hatte. Dadurch musste ich nur noch mehr lachen und er schaute mich beleidigt an.

Nach dem Training beschlossen wir noch zu meinem Haus zugehen um gemeinsam unsere Hausaufgaben zu machen. Als wir durch den Flur gingen, folgte mir die Treppe hoch in mein Zimmer und setzte sich auf mein Bett. Wir starrten beide kurz nach draußen. Es war bereits dunkel geworden und man konnte den Mond sehen, doch die Stille wurde unterbrochen als mein Vater an meine Zimmertür klopfte. "Hey, kommt bitte kurz mit, wir müssen dringend reden." sagte er während er abwechselnd zu mir und dann zu Oikawa auf meinem Bett schaute.

Ich brauchte nicht lange um herauszufinden um was wir reden würden, denn als wir das Wohnzimmer betraten sah ich ein Bild von mir und Oikawa mit der Überschrift "Oikawas Freund" im Fernsehen. Mir klappte der Mund auf und Oikawa neben mir stutzte. Meine Mutter die mit meiner Schwester neben dem Sofa stand, schaute uns erwartungsvoll an. Mir stieg Röte ins Gesicht, denn es war eines der unangenehmsten Sachen die mir passiert sind.

Wir erzählten meinen Eltern von uns, aber es störte sie offensichtlich nicht einmal sehr. "Ich hatte es mir schon gedacht!", lachte meine Mutter und das ganze wurde mir noch peinlicher. Es war schon schlimm genug, das meine Eltern es jetzt schon erfahren mussten, aber das es jetzt jeder im Fernsehen sehen konnte, war mir noch viel peinlicher. Was würden wohl die Leute aus unserem Team sagen? Oder was ist mit Oikawas Fangirls? Ich schaute zur Seite um zu sehen wie es ihm ging und sah das er mit geröteten Wangen da stand, aber lachte. Mit einer Hand am Hinterkopf schaute er zu meinen Eltern und ich musste dabei auch etwas lächeln.

*Zeitsprung*

Es war bereits ganz dunkel geworden als ein Geräusch mich wieder aufweckte, denn ich war grade aus versehen auf meinem Schreibtischstuhl eingeschlafen. Ich starrte zuerst nur einige Sekunden auf den Laptop Bildschirm, welcher vor meinen Augen langsam immer klarer wurde. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte den Namen auf meinem Bildschirm zu entziffern. "T..Tor..u...TORU?!", sagte ich plötzlich laut und fiel fast vom Stuhl in meiner Aufregung. Meine Hände fuchtelten durch die Gegend um erst halt zu finden und dann schnell auf den grünen Button auf der Tastatur zu drücken. Ich bemerkte wie sich der Bildschirm aus einer Ecke öffnete und Toru Oikawa auf dem Bildschirm erschien. "Hajime!", rief er fröhlich, wie ein kleines Kind und winkte mir mit einer Hand zu. Ich grinste zurück und er fing an zu lachen. Man sah die Sonne durch ein Fenster hinter ihm in das Zimmer scheinen. "Wie geht es dir?", fragte er mich. "Mhmpf. Training ist anstrengend aber sonst ganz gut. Und bei euch?" "Muy bien! Wir haben heute schon Beach Volleyball gespielt und gehen später noch zusammen in einem Cafee essen!", sagte er fröhlich und hielt eine Hand, mit Zeigefinger und Daumen zusammengehalten, hoch. "Ist das Iwaizumi?", hörte ich eine Vertraute Stimme im Hintergrund von Oikawa und eine etwas kleinere Person kam schnell angelaufen. Er hielt seinen Kopf in die Kamera und grinste. Seine roten Haare verdeckten den Zuspieler nun fast ganz. "Buenos dias, Iwaizumi-kun!" grinste er mich fröhlich an. "Es ist doch schon Abend in Japan!", quengelte Oikawa hinter ihm und schob beleidigt die roten Haare beiseite. "Hallo Hinata!", lachte ich. "Wie kommst du denn so mit Shittykawa aus?". Ich sah wie Hinata, der jetzt hinter Oikawa stand, zusammen zuckte und Oikawa anfing zu schmollen. "Der kann manchmal so fies sein! Der hält sich für was besseres!", sagte Hinata leiser als zu vor und war schon wieder blitzschnell vorne am Bildschirm, sodass man nur noch sein Auge sehen konnte. Ich musste wieder lachen. "Hey was hast du gesagt?", hörte man den beleidigten Oikawa Hinata von der Kamera weg schubsen. "Uhh ich wollte nur jemanden einladen!" grinste er und anscheint hatte wirklich jemand eingeladen, denn einige Sekunden später wurde der Bildschirm geteilt und Matsukawas Gesicht bedeckte nun die zweite Hälfte. "Buenos dias !", rief Hinata fröhlich.

Wir hatten den Anruf bereits beendet und ich blickte durch das große Fenster neben mir hinunter auf die hell erleuchteten Straßen Tokios. Wenn man in den Himmel schaute, sah man, dass es bereits Nacht war, aber auf den Straßen war es immer noch genau so hell wie am Tag. Mein Blick wanderte über die Lichter und man konnte an einem Sportgeschäft ein großes Plakat mit einem Volleyball Spieler sehen, der mir zu bekannt war. Seine Haare waren grau mit einem schwarzen Ansatz und er zeigte mit beiden Händen schräg zur Seite. Über ihm stand in großer Schrift "MSBY Black Jackals - Japanische V-League" und darunter etwas kleiner "Kōtarō Bokuto". Mittlerweile ist er überall in der Sportwerbung. Als wir früher Trainings Spiele gegen das Team Fukurodani hatten, merkte ich schon damals, dass dieser Kerl großes Talent hatte, doch Oikawa genauso. Mein Blick folgte der beleuchteten Straße weiter und ich beobachtete zwei Leute mit einem Kind die Straße entlang laufen. Das Kind blieb vor dem Plakat stehen und deutete auf es. Ich musste lächeln und überlegte kurz. Bald würde er bestimmt endlich zurück kommen. Er hatte es mir ja versprochen wieder nach Japan zurück zu kehren. Mir gefiel diese Vorstellung sehr, denn ich würde endlich wieder jeden Tag mit ihm zusammen sein, nachdem wir uns die letzten Jahre nur alle paar Wochen sehen konnten. Wir telefonierten fast jeden Tag und ich merkte wie er mir jedes mal, wenn wir uns wieder trennten, mehr fehlte. Ich hatte Pläne für meine Zukunft... Unsere Zukunft.

-ende