el capítulo 07

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ARAMINTA AMADOR

❝ ICH WUSSTE, DASS ❞ ich den Kampf verloren hatte, als die Lippen meines Gegenübers, sich zu einem Lächeln verzogen. Es war keine Grimasse; weder übertrieben, noch freundlich. Ich mochte den leicht geschwungenen Schein seiner zartrosa Oberlippe – ich war ein unschuldiges Mädchen. So bedeutsam unerfahren, dass ich den Blick von der Verführung nahm, um letztlich von einer gewissen Dunkelheit, in seinen Augen, erfasst zu werden.

Die gebräunte Hand, die zuvor an meinem Kiefer zum erliegen kam, stoppte an der empfindlichen Haut meines Halses. Ich wollte mich abwenden, um der dunklen Unendlichkeit nicht die Möglichkeit zu geben, mein Urteilsvermögen zu beeinflussen; ich wollte es wirklich – wollte es so sehr, dass ich die Aufmerksamkeit der Keramik, hinter seinem muskulösen Körper, zuwandte. Das edle Dunkelweiß, dass in der Darstellung, einer zierlichen Dame glich, wollte ich von Nahem sehen; näher, als es nur, an den dunklen Haaren vorbei, von Weitem zu betrachten. Ahnte der Mann, durch meine gespielte Neugier und der Tatsache, dass ich eine fürchterliche Lügnerin war, dass ich mir überlegte, ob die schwere Keramik sich zu etwas Unaufhaltsamen verwandeln könnte. Zu so einem Objekt, einer Tatwaffe, die in so manchen Filmen, der Beweis für eine Straftat war – sei nicht naiv, dachte ich mir, sei nicht so naiv.

»Die Konditionen hinsichtlich eines Deals, verbessern sich nicht, wenn du, mit nur wenigen Bedenken, eine Keramikfigur als Ersatz für deinen schwachen Körper nutzen möchtest, nicht wahr, Araminta?«, er neigte seinen Kopf tiefer, so tief, dass ich dem herausfordernden Ausdruck standhalten musste. Ich hatte es sicherlich schon hundertmal gedacht: Die Partie um seine Augen schien so anziehend; so sehr, dass ich sie hasste. Sie schienen unendlich, da die Pupille sich letztlich nicht von der Iris abhob – sie sagten, die Augen wären unser Tor zur Seele. Als ich genauer hinsah, bemerkte ich – bemerkte ich nichts. Es war, als hätte der Sternenhimmel, der Sonne die Erlaubnis genommen, einen Funken Hoffnung, an einen besseren Tag, zu schenken; alles an seiner Art war so verheerend einnehmend, dass das unberührte Mädchen in mir, sich nackt fühlte.

So vollkommen entblößt: So, als hätte er jedes Kleidungsstück, dass meinen Körper bedeckte, mit seinen Fingern abgetastet. So, als hätte er sich selbst die Berechtigung gegeben, meine Haut zu berühren und die Kälte, die ein Teil meines Wesens war, zu vertreiben. So, als wäre ich nur ein kleines europäisches Mädchen, das verdammt willig war; das war ich doch, oder? Lediglich eine Figur in einem Schlachtfeld, dass beliebig einsetzbar war: Solange da Krieger waren, musste sich keiner Sorgen machen, nicht wahr? Die Frage war nur, ob diese Menschen, nur für einen kurzen Moment, die Option hatten, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Sieh hin, sieh doch hin: Wir sind Marionetten, dessen Leben bedeutungslos scheint, sobald wir die Kontrolle verloren haben.

Lass mir für einen Moment, das Gefühl von Macht; lass mir den Gedanken, dass ich eine Person sei, die Entscheidungen selbst treffen könnte. »Sprechen Sie von solchen Bedingungen, die eine Frau wie ich, nicht beeinflussen kann?«, die Schnelligkeit meines Herzes verriet mich. Das musste er nicht aussprechen; ich wusste, dass sein Zeigefinger, meinen Puls erfühlte; seine Hand schloss sich enger um meinen Hals – für einen Augenblick schien es, als hätte ich das Atmen verlernt.

Ich wagte in einer weiteren Sekunde, meine Augen, auf die Dinge hinter ihm, zu richten – mit der Absicht, Indizien über seinen Namen zu erhalten: Initialen  oder etwas ähnliches. Wenn ich mit dem Gedanken spielte, dem Haus zu entkommen, benötigte ich einen Anhaltspunkt. Etwas privates; etwas, dass mir Auskunft über seine Person gab. Doch für die Überlegung solcher Gedanken stellte ich fest, dass sein Körper dem meinen viel zu nah war; so nah, dass ich seinen, durchaus angenehmen, Geruch wahrnahm. Vielleicht übertreibe ich, doch ich fühlte mich schutzlos; ich wahrte immer eine gewisse Distanz zu Männern, die Venice allzu oft übersah, doch ich fürchtete mich vor den Männern meiner kleinen Stadt – sie waren so aufdringlich.

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⏰ Last updated: Feb 03, 2021 ⏰

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