Abschied?

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„Was machst du hier?" frage ich sie etwas angespannt und schlucke schwer. Meine Hände werden feucht und mein Herz rast. Es können nur zwei Leute überleben. Entweder sterbe ich oder sie. „Das gleiche könnte ich dich auch fragen." „Ich brauchte eine Auszeit von dort. I...Ist Niragi auch hier?" Sie schüttelt den Kopf und senkt den Blick. „Können wir kurz reden?" fragt sie mich mit dem gesenkten Blick und spielt mit ihren Fingern. „Wir haben aber nicht viel Zeit." „Ich weiß, aber einer von uns wird heute Sterben und da will ich die Sache aus der Welt schaffen." So wie sie das sagt, steigen mir Tränen in die Augen und ich schlucke schwer. Überfordert sehe ich zu Chishiya, der zustimmend nickt. „Geh, ich suche weiter. Wir treffen uns in 10min vor der Tür." Ich lächle ihn an und gebe ihm einen schnellen Kuss, bevor ich mit Aimi mit gehe.

„Es tut mir leid." fängt sie plötzlich an. „Hätte ich das alles eher gewusst, hätte ich dir geholfen und mich nie auf ihn eingelassen. Mir ist vorhin erst aufgefallen, wie besessen er von dir ist." Mir rauscht das Blut in meinen Ohren und ein Klos breitet sich in meinem Hals aus. „Er ist was? Er hat mir heute früh noch gedroht, wenn ich dir weiter so eine scheiße erzählt, bringt er mich um. Drum bin ich auch dort weg." Sie zieht einen Mundwinkel nach oben und lächelt halb. „Mir ist es letzte Nacht erst klar geworden. Er hat mich die ganze Zeit mit deinem Namen angesprochen. Er hat mich auch die ganze Zeit nach dir ausgefragt. Erst habe ich mir da nichts bei gedacht, aber nach dem mir die Sache erzählt hast, konnte ich eins und eins zusammen zählen. Also hab ich Schluss gemacht. Es tut mir leid, Yuna. Ich wünschte ich hätte dir eher helfen können."

Sie fängt an mit weinen und sinkt zu Boden. Mir wird gerade klar, dass das unser letztes Gespräch sein kann oder eher sein wird. Ich knie mich neben sie und nehme sie in die Arme. „Es tut mir so leid. Ich will mir nicht ausmalen, was du alles durchmachen musstest." schnieft sie und sieht mich mit roten Augen an. „Es ist okay, Aimi. Mach dir keine Gedanken.Ich bin dir nicht böse. Du warst trotzdem immer für mich da, in jeder Situation, zu jeder Zeit. Wir haben so viele schöne Momente zusammen durchgemacht. Wir haben zusammen gelacht und geweint. Wir haben scheiße gebaut und uns wieder raus geboxt. Du bist die beste Freundin, die ich je haben werde und dafür liebe ich dich. Egal wie das hier ausgeht, ich liebe dich."

Sie lächelt mich breit an, wischt ihre Tränen weg und nimmt mich in die Arme. „Ich liebe dich auch und ich bin so froh, dass du mir vergeben hast. Du musst das hier überleben, Yuna. Egal was es kostet. Du musst das hier überleben und Niragi das geben, was der verdient. Und hier weg kommen, egal ob aus Tokyo raus oder nicht. Hauptsache, du wirst am Ende glücklich." Jetzt steigen mir Tränen in die Augen und ich schüttle hektisch den Kopf. „Du wirst das hier auch überleben." schniefe ich, doch sie schüttelt leicht den Kopf und wischt meine Tränen weg. Es können nur zwei überleben und du und Chishiya habt einfach die besseren Karten. Jetzt gehe erhobenen Hauptes hier raus und ficke ende des Tages Niragi, dass er dich nicht klein bekommen kann."

Immer mehr Tränen laufen mir heiß die Wange runter und ich ziehe sie wieder in meine Arme. Sie gibt mir einen Kuss auf die Wange, steht auf und geht. Das soll es also gewesen sein? Das soll jetzt wirklich unser letztes Gespräch gewesen sein, was wir in unserem Leben zuletzt geführt haben. Mit zittrigen Beinen, stehe ich von dem harten Fliesenboden auf und gehe nach draußen, wo Chishiya auf mich wartet. Als er sieht, dass ich geweint habe, zieht er mich in seine Arme und küsst mich. „Schlucke es noch 1 1/2 Stunden hinter. Ich habe den nächsten Tipp gefunden. Wir müssen in den Keller zum Fitnessraum." Abwesend nicke ich und ergreife seine Hand. Ohne nachzufragen, was passiert ist, zieht er mich hinter sich her und wir gehen die Treppen runter in den Keller. 

Spiel ums Leben Pt. 1Where stories live. Discover now