Kapitel 28: Außer Kontrolle

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Mein Weg führte mich weg vom See. Stattdessen ging ich in die entgegengesetzte Richtung. Ließ mich vom Rauschen in der Ferne lenken. Es war so spät das die Sonne im Horizont schon begann unterzugehen. Der Himmel war in einem tiefen Rosaton verfärbt. Im Blick der Ferne sah man sogar schon Teile des Erden-Mondes. Ich spürte wie das Wasser um mich herum, mich stärkte. Das Rauschen wurde immer stärker. So laut, dass es mich aus meinen Gedanken riss. Gerade noch rechtzeitig. Nur ein Schritt weiter und ich wäre von einer Klippe gestürzt. Vor Schreck taumelte ich zurück. Das Rauschen gehörte zu einem unendlich tiefen Wasserfall. So tief, dass man das Tal unten nicht mehr erkennen konnte. Es war alles in einem Nebelschweif, vom Wasserdunst versunken. Bei diesem Anblick lief es mir kalt den Rücken herunter. Inzwischen stand der Mond schon fast am Horizont. Durch seine Strahlen, leuchtete das Wasser in einem Silber-Blauen Glitzer. Plötzlich erschien am Rand zum Abgrund des Wasserfalls eine Brücke. Sie führte zu einem Felsvorsprung in der Mitte. Ein Gebäude ähnlich wie ein Schloss, nur kleiner, stand darauf. Ich zögerte. Vielleicht war es nur eine Illusion. Vorsichtig tippte ich mit dem einem Fuß auf die Brücke. Nichts geschah. Auch nachdem ich das Gewicht auf den Fuß verstärkt hatte, blieb sie stabil. Vorsichtshalber konzentrierte ich mich auf die Winde um mich herum. Dann schritt ich auf die Brücke. Einen Schritt nach dem anderen bis ich den Felsvorsprung erreichte. Vor mir ragten die Türme des Schlossen in den Himmel. Als ich jedoch durch die große stählerne Tür trat, offenbarte sich die wahre Erscheinung dieses Gebäudes. Es war eine riesige Bibliothek. Die größte die ich je gesehen habe. Größer als die im Schloss des Saturns und sogar größer als die Magicxa Acadamy Bibliothek. Mein Herz schlug höher. Ich war im Paradies angekommen. Sie war wunderschön. Säulen aus Marmor verzierten die Fassade der Wände. Auf der Decke waren Gemälde von alten Erden-Sagen. Das größte in der Eingangshalle, war eine Aneinanderreihung von mehreren kleineren Gemälden die die Sager des König Artus von Camelot erzählten. Einer der berühmtesten Sagen aus der Erde Zeit. Auf dem ersten war ein kleiner Junge abgebildet. Er trug für die damalige Zeit eine typische Knappen Uniform. Ein Gemälde weiter wurde dieser Junge gemeinsam mit einem Zauberer dargestellt. Merlin. Heutzutage besteht das Gerücht das Merlin der erste Magica war der je existierte. Noch vor Kiana Ignis, Mayla Amanzi, Cealia Aéras oder Acacia Lupa. Im nächsten Gemälde war Artus leicht gewachsen. Er stand neben einen gewaltigen Stein indem ein glänzendes Macht ausstrahlendes Schwert versunken war. Plötzlich hielt er es ein Gemälde später in seiner Hand und streckte es dem Himmel empor. Im letzten Gemälde saß er dann auf einen Thron, mit einer kraftvollen Krone auf seinem Haupt. Ich kannte die Sager recht gut. Vor ein paar Jahren las ich ein Buch welches über sie erzählte. Ich verschlang es in wenigen Tagen. Doch Merlins Geschichte war die die mich schon immer mehr interessiert hatte. Ich war eine Anhängerin dieses Gerüchtes. Das lag zum einem daran das seine Magie der meiner Großmutter sehr ähnlich war, wenn nicht sogar dieselbe.
Je weiter ich ins innere der Bibliothek ging, desto größer und prunkvoller wurden die Gemälde an der Decke. Sie stellten Sagen und Legenden dar wie Robin Hood, das Monster von Loch Ness, oder auch Geschichten der damaligen Mythologie. Römische und Nordische, sowie Griechische und auch Christliche. Dazu gehörten Sagen wie die Geschichte des Odysseus, Achilles oder Herkules. Auch die Entstehung des früheren Roms wurde dargestellt. Jede Wand war komplett mit Büchern gekleidet. Prächtige Säulen schmückten die Gänge. Ich ging näher an eins der Bücherregale dran. Wie von selbst legte sich meine Hand auf die Buchrücken. Ein Blitz von innerem Wohlfühlen durchfuhr mich. Ich fühlte mich nach zuhause angekommen. Mein Weg leitete mich durch die gesamte Bibliothek. Immer wieder hielt ich an einigen der Bücherregale. Bei manchen zog ich auch ein Buch heraus. Am Ende schwankte ich mit einem riesigen Stapel in dem Armen umher. Es gab keinen extra Raum wie ich ihn von anderen Bibliotheken her kannte, in dem man sich gemütlich zum lesen verstecken konnte. Jedoch fand ich einige Bänke aus steinernem Marmor. Nicht das idealste zur Gemütlichkeit, aber es müsste ausreichen. Bevor ich mich setzen konnte, spürte ich wie der Bücherstapel mehr den je schwankte. Im nächsten Moment fiel er auch schon. Doch plötzlich blieben die Bücher in der Luft schweben. Unbemerkt hatte ich wohl die Winde herbeigerufen. Ausnahmsweise kostete es mich keinerlei Anstrengungen. Diesmal steuerte ich die Winde gewiss so, dass die Bücher sich aufeinander auf der Bank stapelten. Ich nahm mir das oberste und begann es zu lesen. Es handelte über einen kleinen Jungen der herausfand das er ein Zauberer war und die einzige Person die je denn Todesfluch überlebt hatte. Daraufhin ging er auf eine Zauberschule. Ich erkannte viele Gemeinsamkeiten mit der Magicxa Acadamy. Doch nichts mit dieser Magie, war mit der einer Magica zu vergleichen. Höchstens nur noch die meiner Großmutter. Aber auch ihre war mächtiger als irgendeine der Magien in diesem Buch. Ganz zuende lesen konnte ich es leider nicht. Ich schlug es zu. Das Cover strahlte mir entgegen. Darauf stand in Großbuchstaben „Harry Potter" geschrieben. Ein altes Meisterwerk der Erde. Schon lange habe ich nach einem Exemplar gesucht. Niemand würde bemerken wenn ich es einfach mitnähme. Immerhin war die Erde sowieso ausgestorben. Ein Geisterplanet. Ich machte mich auf die Suche nach den anderen sechs Bändern. Daraufhin gelangte ich in einem großen Gang. Er war geschmückt mit unendlich vielen verschiedenen Globussen. Manche waren größer, manche kleiner. Es gab welche die waren komplett verziert und andere die gar nicht verziert waren. Doch jeder hatte ein Land welches duch ein Leuchten besonders betont wurde. Es konnte keine elktrisches sein. Elektrizität gab es schon seit Jahren nicht mehr auf der Erde. Vielleicht ein Magisches? Oder doch ein durch ein kristall erzeugtes? Auf dem größten Prunkvollsten Globus, leuchtete ein Land, welches ich als Groß-Brittanien erkannte. Das damalige Zentrum der Erde. Hinter ihm entdeckte ich einen weiteren Band des Meisterwerkes. Ich wollte es aus dem Reagl nehmen. Doch nichts löste sich. Ich zog fester daran, jedoch blieb es standhaft. Also versuchte ich das danebenstehende Buch herauszuziehen. Sobald meine Fingerkuppen es streiften, ertönte ein lauter Knall. Ich spürte wie mir ein Schrei entfuhr. Auf einmal öffnete sich das Bücherregal, wie eine Tür vor mir. Ein Spalt der nur Dunkelheit durchließ, erschien. Ein schwacher Luftzug kam mir entgegen. Zögerlich legte ich meine Handfläche aus das raue Elbenholz. Mit einen bisschen mehr Kraft ließ sie sich mit einem begleiteten lauten Quietschen weiter öffenen. Vor mir erstreckte sich die Dunkelheit im leeren Gang. Ich ließ eine Flamme in meiner Hand erscheinen. Der Gang war nicht lang. Ziemlich am Anfang entdeckte ich eine Wendeltreppe, die nach oben führte. Sie war lang und steil, jedoch nichts im Gegensatz zu de Treppen, die wir in New York erklimpen mussten. Ich gelangte in einen runden Raum. Sein Kuppeldach war komplett verglast. Ich musste in einem der Drei Türme sein, die ich schon von außerhalb gesehen habe. Die Wände hier waren höher, als alle anderen in dieser Bibliothek. Sie waren ebenfalls komplett mit Büchern versehen. In der Mitte stand ein hölzernes Podest. Auf ihm prangte ein gewaltiges Buch. Ein Wallnussbrauner Leder Einband, umschlag es und ein Muster aus Rosenranken umschloss es komplett. In der Mitte blitzte ein eisernes Blutschloss auf. Ich erkannte es als das Buch der Herrscherfamilien, Ahnen und Nachkommen. Jeder Planet besaß so ein Buch. In ihm wurden nicht nur die Mitglied dieser Familien festgehalten, sondern besonders auch die Thronfolge. Einzig und allein das königliche Blut des jeweiligen Planeten, konnte jenes Buch öffnen. Als ich mir die Regale genauer ansah, fand ich ganz oben einen erneuten Band des Meisterwerkes. Jedoch stand es zu hoch um dran zu kommen und eine Leiter war auch nirgends zu finden. Wie von selbst streckte ich meine Hand nach oben, um die Winde herbeizurufen. Sie kamen als eine kleine Brise. Ich verstärkte sie ein bisschen. Doch es war zu viel. Plötzlich fingen sie unkontrolliert an zu stürmen. Bücher wurden aus den regalen geworfen. Ausgerissene Seiten flogen im Sturm umher. Von alleine verstärkte sich der Wind immer mehr. Er zog an meiner Kleidung und hätte auch mich fast in die Luft gerissen. Doch mein Gewicht war gerade noch schwer genug, um mich am Boden halten zu können. Die Verzweiflung packte mich. Anstatt das der Wind sich beruhigte, verstärkte er sich nur immer mehr. Ich spürte wie sich an meinem Bein etwas regte. Zu spät bemerkte ich, dass es mein Dolch war, der aus seiner Scheide gerissen wurde. Nun flog auch er in den immer schlimmer werdenden Sturm herum. Langsam verwandelte sich der Sturm in einen Tornado. Er nahm mir die Sicht, sodass alles in einen hellen Nebel verschwamm. Plötzlich sah ich den Dolch geradewegs auf mich zurasen. Blankes entsetzten erschien auf meinem Gesicht. Ich versuchte auszuweichen, doch es war vergeblich. Der Dolch rammte sich in meinem Bauch. Ehelende Schmerzen durchzogen meinem Körper. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. Vor lauter Schmerzen krallte ich meine Hände in den Bauch. Mein Gleichgewichtssinn verschwand. Ich schwankte geradewegs auf das Podest zu. Dann wurde alles schwarz.

Erbin der Elemente (Tales of Elements 1)Where stories live. Discover now