Kapitel 13: Der Ball

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„D...das...das kann...nicht möglich sein..." Mein Vater sollte Roy Sombre sein? Nein. Mein Vater war ein Bewohner aus Obsidian. Der Vater meiner Geschwister. Und auch mein Vater. „Woher wollen Sie das Wissen" „Wie gesagt ich habe dich lange beobachtet. Du bist deinem Vater sehr ähnlich, Lia. Ihr habt dieselben Augen." „Aber..." Es konnte einfach nicht möglich sein. Wie sollte Roy Sombre mein Vater sein können? „Lia, ich kann nicht länger bleiben. Meine Zeit bei dir ist begrenzt. Informiere dich. Finde deine Bestimmung." Und weg war sie. „Nein" rief ich ihr hinterher. Sie durfte jetzt nicht fort sein. Sie ließ mich schon wieder mit so vielen offenen Fragen zurück. Der Krieg endete bereits vor 20 Jahren...ungefähr zu derselben Zeit wurde meine Mutter mit mir schwanger...Konnte es doch möglich sein? Eine Träne kullerte mir über die Wangen. Ich spürte wie meine Kraft aus mir herausdrang. Ehe ich mich versah schrie ich und entfesselte dabei einen Riesen Tornado. Doch es kümmerte mich nicht. Ich fiel auf die Knie. Es konnte nicht möglich sein! Mich überschlug eine Welle der Emotionen. Mit all meiner Kraft schlug ich auf die Erde ein. Leise Schluchzer bahnten sich ihren Weg. Hinter mir hörte ich auf einmal Schritte. Ich drehte mich aber nicht um, um zusehen wer da war. Es war mir gleichgültig. „Lia?" An der Stimme erkannte ich das es Break war. Er sah mich auf den Boden hockend und auch meine ganze Verzweiflung. Das durfte er nicht. Doch er ließ sich nicht davon abhalten. Seine ganze Wut von vor noch 15 Minuten war verpufft. Er kniete sich zu mir und zog mich in seine Arme. Ich vergrub mein Gesicht in seine Schulter. So saßen wir eine ganze Weile lang da. Irgendwann löste ich mich dann von ihm. In seinen Augen spiegelte sich Besorgnis. „Was ist passiert?" Seine Stimme war voller Mitgefühl. „Ich habe gerade erfahren das meine Mutter mich mein ganzes Leben lang angelogen hat" Er nahm mich wieder in den Arm. „Das tut mir leid." Er stellte keine Fragen, sondern war einfach nur für mich da. Das bedeutete mir alles. Nach einer ganzen Weile standen wir auf. Ich fühlte mich ein bisschen Wackelig auf den Beinen. Meine ganze Kraft is mir gerade bei meinem Zusammenbruch entwichen. Break bemerkte es. Er hielt mir seinen Arm hin, sodass ich mich bei ihm abstützten konnte. „Danke. Für alles."

In der Nacht schlief ich sehr schlecht. Ich träumte von meinem Vater. Der anscheinend nie mein Vater war. Aber ich träumte auch von meiner Mutter und Roy Sombre. Wie sie ineinander verliebt waren. Was passiert war und wie Roy Sombre gefangen Genehmen wurde, währenddessen meine Mutter mit mir Schwanger war.

Es klopfte an meiner Tür. Viola und Luna kamen herein und rissen die Vorhänge in meinem Zimmer auf. Ich fühlte mich dabei wie ein Fabelwesen der Erde. Ein Vampir. Von meinen Büchern her wusste ich, dass diese kein Sonnenlicht vertragen können. Kurz nachdem aufstehen konnte ich das auch nicht. „Guten Morgen Eure Hoheit. Einen wunderschönen Tag der Nach-Blüten Zeit wünschen wir ihnen" Ich blinzelte. Den Feiertag hatte ich nach dem gestrigen Ereignis vollkommen vergessen. „In der Küche steht schon alles bereit um den Rosensirup herzustellen." Ich zog mir schnell mein Blütenkleid an, welches ich immer an diesem Tag trug, da es Tradition war und bewegte mich auch schon in Richtung Küche. Auf dem Weg dort hin traf ich Break. „Hey" begrüßte er mich „geht dir was besser?" „Ja geht schon" Ich war überhaupt nicht mehr in der Laune diesen Tag zu feiern. Break begleitete mich zur Küche. Dort warteten schon Prinz Kaspian, Prinz Joshua und Prinz Matteo, sowie Jessica auf uns. Kaspian sah nicht sehr begeistert aus. In seinen Augen funkelte etwas. War es Eifersucht? Wir teilten die Aufgaben zwischen uns auf. Wir mussten viel Rosensirup herstellen, da jeder Gast heute Abend der zum Ball kam eine Flasche selbstgemachten Rosensirup vom Königshaus bekam. Früher stellten meine Mutter, meine Geschwister und Ich diesen Sirup her. Nachdem meine Geschwister jedoch verstorben waren, war dies zu viel Arbeit für meine Mutter und mich alleine. Dann beschloss meine Mutter das die Bediensteten ab sofort den Rosensirup für den Ball herstellten und wir beide nur noch den Sirup für uns beide. Dieses Jahr habe ich aber darauf bestanden den Sirup für den Ball mit meinen Freunden herzustellen. Joshua und Kaspian schneiderten die Rosen klein und kochten diese dann anschließend. Jess und Matteo pressten diese dann durch ein Sieb und fügten Zucker hinzu und Break und Ich füllten den Sirup dann in die Gläser. Es war eine große Sauerei. Meine ganzen Hände wurden von dem Sirup der daneben ging verklebt. Genauso auch Breaks Hände. Er beschloss daraus einen Spaß zu machen und tupfte mir mit dem Sirup auf seinen Finger auf meine Nase. Somit war dann ach meine Nase klebrig. Aus Rache machte ich bei ihm das gleiche. Das erwiderte er indem er seine Handfläche an meiner Wange abwischte. „Okay du wolltest es nicht anders" warnte ich ihn. Daraufhin lief er zum anderen Ende der Küche. Ich lief ihm nach. Erwischte ihn jedoch nicht. Doch er erwischte mich und ehe ich mich versah klebte auch an meiner anderen Wange Sirup. Auch die anderen machten mit und plötzlich war die Küche ein reines Chaos. Wir lachten alle. Für einen kurzen Moment habe ich meine Sorgen vergessen. Ich wollte gerade zum Waschbecken gehen um mein Gesicht zu waschen, als Break meine Hand festhielt. Ich wirbelte zu ihm herum und fiel gegen seine Brust. In meinem Bauch kribbelte es wieder. Wir sahen uns in die Augen. Ein verspieltes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Er strich eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Mir viel wieder ein das wir nicht alleine waren. Schnell löste ich mich von ihm.

Erbin der Elemente (Tales of Elements 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt