Kapitel 64

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Sein bekannter Borügeruch liegt unter meiner Nase. Unter mir spüre ich seine muskulösen Beine die mich halten. Auf Daddys Schoß? Ich lache bei diesem Gedanken. "Was ist so witzig?" Fragt er mich genauso lächelnd und mit Sonnenstrahlen aus dem Fenster im Gesicht. "Gar nichts" Ich bewundere sein hübsches Gesicht. Hoffentlich bekommt mein Kind genauso ein hübsches Gesicht. Morgen ist endlich der Termin in dem ich das Geschlecht erfahre. Er ist viel gespannter drauf als ich, aber ich denke es liegt daran dass er so viel planen muss. Ich bin so froh dass er zu uns steht. Das tun nicht alle Geschäftsmänner die im Rampenlicht stehen. Viele leugnen der Vater zu sein und stoßen die Mutter weg. Ich kann mir nicht mal vorstellen dass Jungkook sowas herzloses machen würde. "Hast du dich eigentlich entschieden?" Ich schaue in seine neugierigen braunen Augen. "Nein, mir steht der Kopf ganz woanders" Als Jungkook und ich meine Familie in Incheon besucht haben, hat er sich die Häuser dort angeschaut. Mir war sofort bewusst dass er sich nicht nur für die Architektur interessiert hat. "Hier ist nicht genug Platz.. Und dazu hast du keinen eigenen Kleiderschrank" Ich brauche auch keinen? Ich brauche keinen Schrank in den ich laufen kann? "Können wir ein andern mal darüber reden? Was ist mit dir?" "Was soll mit mir sein?" War ja klar dass er mir nicht zuhört. Das Geräusch von einer angekommenen Email bekommt kurz unsere Aufmerksamkeit. "Weißt du noch als du meintest du kannst nicht offiziell sagen dass du eine Freundin hast? Jetzt sind wir in den News und es interessiert dich plötzlich nicht mehr" Das hab ich mich schon die ganze Zeit gefragt. Langsam dreht er seinen Kopf zum Fenster und guckt heraus. Selbst von der Seite sieht er göttlich aus. "Es war nicht wegen der Arbeit. Es war wegen meiner Vergangenheit." Er ändert seine Stimmung immer so schnell... "Wegen Don?" Kann ich verstehen. "Nein. Obwohl, ja, so ungefähr." Hm? Jetzt bin ich aber verwirrt. Noch immer schaut er raus in den Sonnenuntergang. "Mit 19... Hab ich eine Mafiagruppe angeführt. Und nachdem..." Er runzelt die Stirn. Offensichtlich warum. "...wurde ich ausgestoßen und als Feind eingestuft" Jungkook als Feind? War er nicht einfach alleine mit seiner Freundin? "Was hast du gemacht?" Jetzt guckt er mich doch mit diesen, durch die Sonne, honig braunen Augen an. "Ich hab sie alle in den Tod laufen lassen" A-Aber doch nicht mit Absicht. Das würde er niemals tun. "Nein, Koo hat es getan. Er war naiv und hat sich in die Liebe gestürzt." "Man ist doch nicht naiv wenn man liebt?" Er lächelt mit seinen ganzen Zähnen und lässt sie wieder verschwinden. "Man ist naiv, wenn man davon ausgeht dass der andere immer da bleiben wird, weit entfernt von der Realität" Ach ja? "Dann bin ich also naiv" Er atmet erschöpft aus und schließt für wenige Sekunden seine Augen. "Was auch immer, damals ist viel passiert und sie sind immernoch da. Sie haben dir eine Waffe an den Kopf gehalten" S-Sie waren das? Verdammt, mir bleibt die Spucke weg. Das macht mir extrem Angst. "Mir ist aber klar geworden, dass ich dich nicht einsperren oder belügen kann. Also tue ich alles in meiner Macht stehende... um dich zu beschützen. Was ein Mann tun sollte." Er streicht mir eine Strähne vom Gesicht und steckt sie mir hinters Ohr. Seine Vergangenheit ist tatsächlich eine tiefe Kiste. Ich will noch viel mehr über ihn wissen. "Erzähl mir mehr"

"Sie meinte sie verpetzt mich bei meiner Mutter dass ich Kaugummis aus dem Kiosk geklaut habe, wenn ich diesen Berg nicht mit ihr runter rolle" Er lächelt ununterbrochen. "Und an dem gleichen Tag, ist sie einer Gang beigetreten als wäre das viel legaler als ein Kaugummi zu klauen" Er lacht so sehr, dass mein Körper sich mitbewegt. Wow, so viele schöne Geschichten. "Hätte ich doch nur gewusst dass es ihren Tod bedeutet.." Es tut so weh wenn er davon redet. Es fühlt sich langsam so an als würde ich das selbe fühlen wie er. "Sie freut sich gerade sicher, dass du Vater wirst" Ich hatte gar nicht gesehen, dass sich Tränen in Jungkooks Augen bilden. Selbst jetzt, ähnelt er einer Engel-ählichen Figur. "Jungkook, ich finde du bist eine echt starke Person. Du kommst aus dem Ghetto, hast die Liebe deines Lebens vor deinen Augen sterben sehen, deine Eltern hast du mit 20 verloren und du hast dir all das hier alleine aufgebaut. Du hast dieses Glück gerade mehr als nur verdient, du darfst ruhig weinen" Ehe ich diese Worte ausgesprochen habe, fließt die erste Träne seine perfekte Wange herunter. Stumm. Job einer Frau ist es den perfekten Vater zu finden. Und ich bin mir sicher dass Jungkook alles richtig machen wird. Er zieht die Rotze seine Nase hoch, wie ein kleines Kind im Winter. "Wenn du morgen zum Frauenarzt gehst, ziehst du endlich die Klamotten an die ich dir gegeben habe? Du bist im vierten Monat, man sieht dein Bauch" Selbst in dieser Situation denkt er nur an mich. Das lässt mein Herz schmelzen. Wenn er doch nur wüsste wie schwer es ist unser Bauch zu verstecken, am liebsten sollen es alle sehen. "Wir sind mitten im Winter, man sieht sowieso nichts unter meiner fetten Jacke" Er legt seine Hände auf meine Hüfte. Dass seine Beine bei meinem Gewicht nicht einschlafen... "Das ist mir wirklich wichtig, soll ich dich zwingen?" Wenn es ihm wirklich so wichtig ist. "Schon okay, ich zieh sie ja schon an" Zufrieden lächelt er. Kurz blitzt mir der Gedanke in den Kopf dass Jungkook bis jetzt nicht richtig mein Bauch berührt hat. Traut er sich nicht? Ich nehme stumm seine große Hand und lege sie auf meine große Beule. Genauso stumm wie ich starrt er nun seine Hand an die jetzt auf meinem Bauch liegt. Da hab ich wohl ins Schwarze getroffen, irgendwas hat er. "Was ist los?" Frage ich sanft. Er rutscht mit seiner Hand unter mein Oberteil und legt seine Hand auf meinen nackten Bauch. "Nichts... Es wächst so schnell..." Innerlich lache ich. Manchmal ist er so süß, dass ich es kaum aushalte. "Ja, hast recht" "Ich bin ehrlich, ich hab nicht damit gerechnet so früh Vater zu werden. Ich kann das nicht wirklich realisieren" Er beginnt mein Bauch zu streicheln. "Ich doch auch nicht" Ich lege mich auf seine Brust und schließe meine Augen.

The Other Side Of YouWhere stories live. Discover now