Kapitel 9

280 9 0
                                    

Ich folge Mr. Jeon aus dem Gebäude. Irgendwie bemerke ich mehr Blicke auf mir als sonst. Ob ich mir das nur einbilde? Ein weißes Cabrio steht direkt vor dem Gebäude, daneben ein hübscher junger Mann. Ihm kommen wir entgegen. Ein Cabrio? Und ich dadrin? „Hallo Mr. Jeon" Der junge Mann schenkt ihm ein fröhliches Lächeln, und mir gleich mit. „Das ist Miss Park" Mr. Jeon deutet mit seinem Arm auf mich. „Hey, Miss Park" Stelle ich mich vor und halte meine Hand hin. „Kyong" Entgegnet er zurück.

Er steigt zurück ins Auto und Mr. Jeon hält mir die Hintertür auf. Er knallt sie zu und steigt auf der anderen Seite ein, sodass wir nebeneinander sitzen. Ich schnalle mich an und lasse meine Hände in meine Ärmel verschwinden. Normalerweise steige ich nicht bei Fremden ein. „Zu Miss Park bitte" Richtet er seine Bitte dem Fahrer zu. Ich schaue ihn an. „Weiß er denn wo ich wohne?" Er räuspert sich kaum hörbar. „Ja" Mal wieder Ahnungslos, sage ich nichts.

Bei der Fahrt fällt mir ein, dass er vor dem Essen Jimins Namen erwähnt hatte. Stumm drehe ich meinen Kopf zu ihm, und sehe wie er stirnrunzelnd auf sein Handy guckt. Arbeit? „Mr. Jeon, woher kennen Sie meinen Bruder?" Genauso stirnrunzelnd schaut er nun zu mir. „Ihr Bruder?" „Ja, Chimi" „Chimi ist Ihr Bruder?", fragt er unglaubwürdig. „Also er heißt Jimin, aber er ist mein Bruder. Also warum haben Sie seinen Namen erwähnt?" Er rührt sich nicht.

„Warten Sie" Er tippt minutenlang an seinem Handy herum und sagt nichts. Kennen sie sich etwa? „Okay. Ich kenne Ihren Bruder nicht. Tut mir leid, wenn ich Ihnen diesen Eindruck vermittelt habe" „Schon okay" Ich drehe meinen Kopf wieder zurück, sodass ich wieder den Verkehr beobachte. Am liebsten würde ich ihn so gut kennen, dass ich wüsste mit wem er befreundet ist und mit wem nicht. Wieso verlange so viel von ihm, ich kenne nicht mal seinen Namen, oder sein Alter.

Ich weiß rein gar nichts über diesem Mann der gerade neben mir sitzt. „Was ist?" Erschrocken drehe ich mich zu ihm. Meint er mich? Ja er meint mich. Unsere braunen Augen treffen sich. „Ehm- Ich- Nichts" Wie kann ich vernünftig antworteten wenn er mich mit diesen dunklen Augen ansieht? Einfach nur peinlich. Ich schäme mich für mich selber. „Sagen Sie es mir Miss Park" Verdammt, woher weiß er, dass mich was bedrückt? „Ich weiß rein gar nichts über sie Mr. Jeon"

Zuerst sagt er nichts, und blickt mir nur stumm in die Augen. „Würden Sie sich besser fühlen wenn Sie mich kennenlernen bevor wir zusammen arbeiten?" Genau das ist es Ich nicke leicht mit meinem Kopf. „In Ordnung" Er ist einfach so damit einverstanden?

Kyong parkt vor meinem Apartment. Ich schaue Mr. Jeon an während ich meinen Gurt löse. „Und vergessen Sie nicht Ihr Handy zu checken. Ich werde Ihnen die Adresse mailen" „Okay" Ich öffne die Autotür und trete hinaus. Ich will nicht weg von ihm Ich drehe mich um „Ciao" „Ciao" Entgegnet er zurück, woraufhin ich die Autotür zuknalle und das Auto weiter fährt. Ich gehe auf meine Tür zu und suche meinen Schlüssel. Beim Suchen stoße ich auf Mr. Jeons Karte mit seiner Telefonnummer drauf. Ich hab also seine Nummer

Ich betrete meine Wohnung und hänge seine Karte über meine Schuhkommode an die Pinnwand, neben meiner Tür. Da hängt es gut Heute ist Freitag, also habe ich die nächsten beiden Tage frei. Bei dem Gedanke schmeiße ich mich aufs Sofa. Das war ein harter Tag. M0de streife ich mir die Schuhe von den Füßen und schlafe in komischer Position ein. Irgendwann stütze ich mich mit beiden Ellenbogen ab und blicke auf die Uhr des Fernsehers. Es ist bereits 19:31 Uhr.

Ob Tae schon von der Arbeit ist? Wie auf Sprichwort ruft er mich an. Ich gehe ran. „Mi, bitte sag mir du hast Zeit" Er klingt ein wenig verzweifelt. „Ja hab ich, willst du was unternehmen?" „Nein, ich arbeite bis 9, kannst du Aecha bei Bohyun abholen bitte?" Er weiß ganz genau wie sehr ich Bohyun hasse. „Tae..." „Ich weiß Misun, ich dachte ich könnte sie wie immer abholen, aber ich muss Überstunden machen, bitte" Immerhin geht es hier um ein Kind. Ich kann nichts anderes als Ja sagen.

„Okay, mach dir keine Sorgen ich übernehme das schon" Ich freu mich ehrlich gesagt sogar darüber, dass er mich fragt. Aecha ist ein Thema über dem Tae nie redet. Mit niemanden von seinen Freunden. Das zeigt mir, wie sehr er mir vertraut. Er weiß, ich würde ihn niemals dafür verurteilen, dass er so früh ein Fehler gemacht hat und sich jetzt um ein Kind kümmern muss. Wobei wir beide das nicht mehr als ein Fehler sehen. Er liebt Aecha, genauso wie vor 5 Jahren.

Noch mit den gleichen Klamotten schnappe ich mir meine Handtasche und gehe erneut aus der Wohnung. Ich steige in mein Auto und mache mich auf den Weg zu Bohyun. Jetzt müsste ich kein Alkoholintus mehr haben. Bitte sie macht ihr Mund nicht auf, ich kann ihre Stimme nun echt nicht ertragen. Ich parke vor einem großen weißen Haus und steige aus.

Bohyun und Aecha stehen bereits an der Tür und erwarten mich. Ich öffne die Hintertür und rufe Aecha zu mir. „Bohyun" Rufe ich genauso laut, um ihr mein Hallo zu signalisieren. „Misun" Antwortet sie genauso trocken. „Misuuuun" Rennt Aecha mit einem kleinen Rucksack in meine Richtung. Mein Herz geht auf. „Hi Schatz, wie gehts dir?" Sie umarmt mich von unten. „Gut Misun. Und dir?" „Auch" Sicher?

The Other Side Of YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt