Kapitel 79

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Wie gekonnt hüpf ich aus dem Van und suche mit den Augen erstmal das Ziel und halte mich dabei bedeckt. Ein heruntergekommenes Gebäude. Ich greife blind nach meinem Walkie und drücke auf Kanal zwei. "Alle in Position?" Wenige Sekunden bleibt das Ding still. "Positiv" "Bin ich im Blickfeld?" Erneut ertönt das Wort Positiv. "Feind in der Nähe?" "Am Eingang vier Männer und circa zehn Meter nördlich des Eingangs zwei weitere Männer" Antwortet mir diesmal eine weibliche Stimme. Kurz wirft sie mich zurück in meine Mafiazeiten. Ich hatte viele Frauen in meiner Obhut. Ich schalte zu Kanal 3 und drücke paar mal nach unten. "Zwei Feinde circa zehn Meter nördlich vom Eingang entfernt. Mit Partner beseitigen." Es fühlt sich falsch an Menschen einfach so zu beseitigen. Ob ich sie kenne oder nicht. "Verstanden" Antwortet mir eine Stimme die mir bekannt vor kommt, kann ich mir aber auch eingebildet haben. Nachdem ich mich vergewissert habe, dass sich kein Feind mehr im Umkreis des Eingangs befindet, gebe ich mit meiner Hand das Zeichen vorzurücken. Da ich im Blickfeld bin, sollten sie sich untereinander schon Bescheid geben. Ich muss mich aber so schnell es geht aus dem Blickfeld werfen. Seine Männer bewegen sich wie Schatten dem Gebäude entgegen, wäre ein Wunder wenn es jemand bemerkt. Ich entferne mich vom Wagen und renne ebenso schattenartig in eine Seitenstraße. "Bin ich noch im Blickfeld?" Frage ich so seriös wie ich kann. "Limit" Antwortet eine fremde Stimme. Limit? Soll das heißen weiter als das sieht mich niemand? Wo ist Yoongi eigentlich? Ich renne weiter in die Seitenstraße und verschwinde hinter einer Überdachung.

Wie ein Profi, als hätte ich nichts anderes im Leben gemacht, erledeige zwei der Männer am Eingang stumm und ohne Geräusch. Ihr Blut fließt meine Finger herunter. Jemand zieht mich mit den beiden Leichen zurück in das Dickicht und lange hat sich Yoongi nicht unbemerkbar gemacht. "Du sollst die Leute anführen und nicht selber handeln! Was soll eine Gruppe ohne Anführer? Reiß dich zusammen wir sind nicht zum Spaß hier!" Nach einer kleinen Standpauke von ihm, fasse ich wieder meine Gedanken zusammen. Ich kann nicht warten, ich bin ehrlich. Ich kann nicht länger drauf warten Don ins Gesicht zu schießen. All die Jahre hatte ich Geduld und konnte mit seiner Tat leben, aber jetzt hat das ein Ende. "Sind die Anderen schon rein?" Fragt einer der zwei letzten Männern der dicht an der Tür steht. "Mhm, kann sein. Wir sollen aber erst rein wenn wir abgelöst werden." Für ne Sekunde unterbricht er sich selber. "Viertel nach 19. Um halb muss ich der Perle ihr Pasta vorbeibringen." Ich höre den anderen Typen lachen, der dann darauf antwortet. "Raten wir in welcher Position sie sich hat schwängern lassen?" Er hört sich an wie ein Jugendlicher. Kaum 20. Ich erhebe mich vom Dickicht und ziele mit meiner schalldichten Pistole auf ihn. "Es war Doggy." Beende ich vorzeitig sein Ratespiel und schieße ihm in sein Herz. Dabei verliere ich selber ein Stück von meinem. Das gleiche passiert mit seinem Kumpel ehe sie im Busch verschwinden. Als Tarnung stellen sich ein paar Leute genauso wie die vorherrigen auf. "Doggy also, nicht schlecht." Taucht Yoongi hinter mir auf "Wie es sich für einen alten Straßenhund gehört." Er läuft an mir vorbei und schielt an der Glastür ins Gebäude hinein. Yoongi meinte im Hintereingang wäre es schwieriger als hier, denn man erwartet einen Hinterhalt von einem Einbrecher. Und tatsächlich, wir sind fertig hier. Nur wir haben ab jetzt nur noch 15 Minuten Zeit bis wir erwischt werden. "Wir wissen nicht ob es drinnen Sicherheitskameras gibt" Erwähnt ein Mann der auf der anderen Seite von Yoongi an der Tür steht. Egal was wir tun, sie werden sehen dass wir da sind, ich habs verstanden. "Türen aufbrechen und formatiert reinmaschieren. Mittleren schießen Kameras ab." Befehle ich nun gut überlegt. "Genau das habe ich von dir erwartet" Lächelt Yoongi mir stolz entgegen. Verdammte Scheiße am liebsten würde ich im Erdboden versinken. Ich hätte nie gedacht dass man als Vater wirklich alles für sein Kind tut. Nach verschiedenen Handzeichen treten drei Männer die Türen auf und alle anderen rennen hinein. Ich in der Menge spaziere herein und schieße erstmal wild um mich. Dafür war ich damals bekannt. So habe ich mein Revier markiert.

"Sie haben einen Hubschrauber, sofort hoch!" Befehle ich die Jungs weiter nachdem sie die Eingangshalle eingenommen haben. Ich darf nicht voreilig handeln, jedoch würde ich am liebsten der erste sein der hoch rennt. "Ich wusste du hast dein altes Ich nicht ganz aus den Augen verloren." Ich schaue zur Seite, woher die Stimme stammt und erkenne in dieser Situation und in seiner Kleidung sein junges Gesicht wieder. Jetzt weiß ich warum es ihn so sehr interessiert hat, ob mir klar ist wie schnell all das hier beginnt. Und in dieser Sekunde, als ich in seine dunkel braune Augen schaue, seh ich mein altes Ich in vollster Blüte. Dieser kaltblütige Zorn rast erneut durch meine Adern als wäre er nie verschwunden. Im Hintergrund wird es immer leiser. "Du hast einiges aus dir gemacht" Redet er weiter. "Soobin." Spricht mein Mund wie von alleine. Mein Kopf war immer mit anderen Dingen beschäftigt als mit ihm. Soobin hat mich nie im Stich gelassen, er war ein Freund dem sich jeder wünscht. Seine Scharfschützen Künste waren von niemanden zu übertreffen. Seine Stimme zu hören wirft mich einige Jahre zurück. "Warum guckst du so? Ich hab damals für dich gekämpft und ich werde es auch heute tun!" Er greift seine Waffe fester und sprintet schon die ersten Schritte los. "Soobin!" Er dreht sich fragend um. "Verlass das Gebäude." Teile ich ihm so leise es geht mit. "Was? Nein?" Er sieht sehr verwirrt und enttäuscht aus, als würde ich nicht gerne auf ihn zählen. "Das ist ein Befehl." Entsetzt senkt er seine Waffe und schaut rüber zum Ausgang. Dann nochmal in meine Augen um auf nummer sicher zu gehen. Ich nicke. Mit starrem Blick läuft er an mir vorbei richtung Ausgang. "Steig in mein Van und fahr weg." Sind meine letzten Worte ehe ich mich den letzten Leute anschließe und hoch renne.

Im ersten Stock ist nicht mehr als Geschieße zu hören. Das ist gut. Dons Leute rennen alle in eine richtung. "Weiter hoch!" Schreie ich in die Menge. Solange ich den Walkie nicht benutze, benutzt ihn keiner und niemand kann angefunkt werden. Zusammen rennen wir ins dritte und letzte Stock. Zurück bleiben nur blutige Leichen im Flur. Von beiden Seiten. "Lass sie los!" Ruft einer meiner Männer und zielt auf etwas das ich nicht sehe, da ich die Treppen noch nicht ganz bestiegen bin. Yoongi weicht nicht von meiner Seite. "Irgendwas stimmt hier nicht. Es ist viel zu ruhig." Natürlich merkt Suga sowas, ist ja auch nicht sein erstes mal. "Don hat die Zielperson in Gewahrsam. Treppe nach oben." Ruft die gleiche Person erneut. Nach oben? Zwei Männer springen plötzlich aus einem Raum und schießen eine Menge von uns ab, sodass wir gezwungen sind hinter den Wänden zu lauern. Verdammt sie war so nah! Ich merke wie beide aussehen wie Zwillinge. Sie haben exakt die gleiche Kleidung an, jedoch sind sie nicht gut geschützt und fallen in wenigen Minuten. "Alle aufs Dach! Sofort!" Yoongi läuft mir voraus. Das beweist von Vertrauen. Ich renne so schnell es geht Don hinterher und drängel mich an der oberen Tür, die aufs Dach führt, durch die Jungs. "Wieso bleibt ihr stehen?" höre ich Yoongis Stimme weiter vorne, der ebenfalls nicht weiter kann. Hauptsache sie ist am Leben, sind meine einzigen Gedanken. Ich drängel mich weiter vor bis ich das helle Licht auf meinem Gesicht spüre. Ich könnte schwören dass mein Herz in diesem Moment kurz aufgehört hat zu schlagen. "Jungkook!" Schreit Misun meinen Namen, der kaum schmerzhafter zum Ausdruck gebracht werden konnte. In keinem Moment meines Lebens war ich so schwach wie jetzt, und dennoch hebe ich meine Waffe. "Runter. Ab hier übernehmen wir. Das war abgemacht."

The Other Side Of YouOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz