Annabeth

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Wir folgten Alea. Ich hatte keine Ahnung, wo sie uns hinbrachte, aber uns blieb wohl nicht viel anderes übrig, als ihr zu vertrauen. Anscheinend kannte sie sich hier aus und wir hatten keine Ahnung von der Stadt und sprachen auch die Sprache nicht. Mal ganz davon abgesehen dachte ich nicht, dass sie und hintergehen wollte oder so etwas. Ich meine, wir hatten vor einem Jahr ein Abenteuer Seite an Seite überstanden. Aber wer weiß? Wir waren Halbgötter, wir waren niemals sicher. Doch Percy schien sich keine solchen Gedanken zu machen. Er hatte bei unserem letzten Abendteuer eine besondere Verbindung zu Alea aufgebaut und vertraute ihr anscheinend blind. Trotzdem machte ich mir Gedanken. Was hatte das zu bedeuten, dass Alea hier war, zur selben Zeit, wie wir? Das hatte letztes Mal nichts Gutes bedeutet und es würde auch dieses Mal nicht Gutes bedeuten. Hatte sie etwas mit den verschwundenen Halbgöttern zu tun? Doch wie? Sie hatte schließlich eigentlich nichts mit unserer Welt zu tun, ganz im Gegenteil. Sie war ein Meermädchen und hatte eine eigene solche Welt. Wie sollte sie denn mit den verschwundenen Halbgöttern in Verbindung stehen? Doch so sehr ich mich auch bemühte mich zu beruhigen, ich wurde das ungute Gefühl einfach nicht los, egal was ich tat. Irgendetwas musste hinter unserem Zusammentreffen stecken. Denn es war bestimmt kein Zufall gewesen, dass uns die Suche nach Hazel und ihrem Trupp ausgerechnet nach Island führte, der Insel auf der nun anscheinend Alea lebte.

Ich schaute mich um. Wir hatten die Stadt schon längst verlassen und liefen nun über Felder und Wiesen. Was hatte das zu bedeuten? Doch dann bogen wir um eine Kurve und man sah eine riesige Villa am Meer stehen. Anscheinend waren wir doch noch nicht in der völligen Wildnis. Alea blieb kurz stehen und holte tief Luft, als zögerte sie, doch dann ging sie vorwärts und führte uns direkt auf die Villa zu. Die Alarmglocken in mir fingen plötzlich laut an Alarm zu schlagen. Das hatte nichts gutes zu bedeuten, so eine riesige Villa konnte sich doch kein normaler Mensch leisten! "Wer wohnt da?", fragte ich Alea. "Niemand", antwortete sie ohne sich umzudrehen. "Niemand? Aber wieso wohnt in einer so riesigen Villa niemand? Ich glaube nicht, dass sie verlassen ist." Alea nickte nur stumm. War es etwa doch eine Falle? Doch Percy folgte ihr einfach und so folgte ich ihnen auch, schaute mich jedoch immer wieder um.

Etwas später erreichten wir die Villa. Davor zögerte Alea nochmals, stieß dann jedoch die Türen auf. Langsam folgte ich ihnen durch die Tür und musste staunen, als ich die riesige Eingangshalle sah. Ob ich es wollte oder nicht, die Architektur dieses Gebäudes musste ich einfach bewundern. In der Mitte der Halle blieb Alea stehen, schaute sich um und schauderte einmal. Was war nur mit ihr los? Entschlossen ging ich zu ihr. "Wo sind wir? Warum lebt hier niemand? Hier ist doch irgendetwas faul!" Alea lächelte schwach. "Hier ist alles faul, was mit diesem Haus zu tun hat. Früher hat es nicht leer gestanden, da hat hier ein Mann gelebt, Doktor Orion. Als ich und meine Freunde meinen Vater auf Island gesucht haben, waren wir hier in diesem Haus. Doktor Orion war nett und hat mir viel über die Meermenschenwelt erzählt. Erst viel zu spät habe ich gemerkt, was wirklich dahinter steckte. Er wollte nur verhindern, dass ich versuche die Meermenschenwelt wieder auferstehen zu lassen. Er war ein Gretzer, hat seine Abfälle im Meer abgeladen und den Virus erfunden, der die Meermenschen ausrottete. Dadurch hat er Millionen verdient. Wir konnten gerade so fliehen. Er hat und wochenlang verfolgt, doch schließlich konnten ich und die Alpha Cru ihn besiegen. Seitdem steht das Haus hier leer." Ich sah sie noch einmal prüfend an, doch sie schien die Wahrheit gesagt zu haben. "Und wir können gier drinnen nicht belauscht werden?" Alea schüttelte den Kopf. "Gut, dann werden wir dir jetzt die Geschichte erzählen, warum wir hier sind."

Alea Aquarius und Percy Jackson-Eine neue ZeitWhere stories live. Discover now