Percy

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Wir liefen und liefen, immer den Spuren von dem Rest der Alpha Cru hinterher. Doch so langsam wurde ich unruhig und auch Alea wurde immer schneller. Was, wenn wir sie nicht rechtzeitig einholen konnten? Und dann endlich sah ich etwas, vier Silhuetten weit vorne. Ich beschleunigte meine Schritte und Alea tat es mir nach, bis wir fast rannten. Eine weitere halbe Stunde später, hatten wir sie bis auf ein paar hundert Meter eingeholt, doch so langsam merkte ich, dass Alea nicht mehr konnte. "Gehts noch?", fragte ich sie. Doch sie nickte. "Es muss gehen! Wir haben sie gleich eingeholt." Ich nickte ihr zu.

Noch einmal beschleunigten wir unser Tempo und dann endlich hatten wir sie eingeholt. Ich schlug Ben die Beine von hinten weg und legte ihn dann sanft auf der Erde auf. Genau so verfuhr ich mit Lennox, auch wenn ich bei ihm ein bisschen länger brauchte, da er sich etwas wehrte. Doch mir war klar, dass er eigentlich viel besser hätte kämpfen können. Sie waren nicht nur willenlose Marionetten, irgendwo in ihnen steckte immer noch ihr eigener Geist und wehrte sich dagegen.

Nachdem wir alle bewusstlos geschlagen hatten, setzten wir uns daneben und beschlossen darauf zu warten, ob sie wieder aufwachte. Alea sah mich besorgt an. "War das wirklich nötig? Sie bewusstlos zu schlagen, meine ich." Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, aber bisher haben wir keine andere Möglichkeit gefunden. Es war notwendig, um sie zu retten." Alea nickte. Ich selbst stützte meinen Kopf in die Hände und dachte nach. Wo war wohl Annabeth in diesem Moment? Stand sie auch noch unter der Gedankenkontrolle? War sie vielleicht sogar in den Fängen des Monsters? Daran wollte ich eigentlich gar nicht denken. Eigentlich wäre ich am liebsten weiter gerannt, um auch Annabeth einzuholen, doch wir mussten zusammenbleiben, denn so war die Gefahr wieder unter die Gedankenkontrolle zu geraten hoffentlich nicht ganz so groß. Plötzlich sah Alea alamiert auf. "Percy, siehst du die Umrisse da hinten? Sie sehen so aus wie die einer Höhle!" Ich folgte ihrem Blick und er fiel auf den dunklen Umriss eines Eingangs in der Felswand. Es wurde so langsam dunkel, deswegen konnte man es nicht genau sagen, doch Alea konnte wirklich Recht haben. "Sie haben uns zu ihm geführt", flüsterte ich. Alea nickte.

"Alea?", erklang in diesem Moment eine schwache Stimme hinter uns. Auf Aleas Gesicht erschien ein leichtes Lächeln und sie drehte sich um und ich tat es ihr gleich. Lennox stand wackelig da und schien etwas irritiert zu sein und auch die anderen schienen gerade aufzuwachen. "Hey, es ist alles gut. Bist du wieder du selbst?", sagte Alea. Lennox nickte irritiert: "Wer soll ich denn sonst sein?" Alea zuckte mitt den Schultern. "Ein gedankenkontrollierter Zombie?", fragte sie mit leicht hysterischem Lachen. Lennox zog die Augenbrauen hoch. "Ach, ich glaube die sind neu, oder? Wenigstens können wir von uns behaupten, dass wir schon mal so gut wie alles gesehen haben, dass es auf der Welt gibt." Alea lächelte schief: "Waren ehrlich gesagt nicht immer so schöne Erfahrungen." "Und glaubt mir, ihr habt noch längst nicht alles gesehen.", mischte ich mich an. "Alles gut, ehlich gesagt will ich das gar nicht wissen", meinte Alea. Dann wandte sie sich zu den anderen um. "Also die Sache ist die: In dieser Höhle dahinten ist wahrscheinlich ein Monster, dass unseren Geist kontrollieren kann. Und wahrscheinlich warten dort auch ein paar Halbgötter, die unter der Kontrolle stehen und ganz heiß darauf sind, uns zu töten." "Das heißt wir marschieren da jetzt rein und versuchen das Monster zu töten?", fragte Lennox. Ich zuckte mit den Schultern: "Da bin ich dabei."

Ein paar Minuten später standen wir vor der Höhle, ich an der Spitze. Noch einmal drehte ich mich zu den anderen um. Hinter mir aufgereiht standen Alea, Lennox, Tess, Ben und Sammy, allesamt mit entschlossenen Gesichtern. Ich drehte mich wieder zur Höhle um, doch in diesem Moment ertönte ein Schrei aus der Höhle. Mir gefror das Blut in den Adern. Annabeth! Die Silberfadenvision wurde Wirklichkeit! Ohne zu zögern stürmte ich in die Höhle. In meinen Ohren rauschte das Blut und irgenwo im Hintergrund hörte ich Alea nach mir rufen, doch ich beachtete es nicht. Immer tiefer rannte ich in die Höhle hinein und dann verschluckte mich die Dunkelheit. Noch im Rennen zog ich Springflut hervor, doch sein schwaches Leuchten konnte nichts gegen die allumfassende Finsterheit um mich herum ausrichten. Blind rannte ich durch die Gänge, wählte willkürlich eine Abzweigung ohne jegliche Orientierung. Und dann war plötzlich kein Boden mehr unter meinen Füßen und ich stürtzte in die Leere.

Alea Aquarius und Percy Jackson-Eine neue ZeitWhere stories live. Discover now