Wirklich wichtig!

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Teil 10
Bitte, lass es hier sein...ich wühle darin und werde tatsächlich fündig. Jetzt muss ich nur noch hoffen das Steffs Körper das Passwort kann...
Ich schalte den Bildschirm ein und tippe intuitiv den sechsstelligen Code ein. Ich schmunzele als ich sehe das sie als Hintergrundbild ein Foto von uns beiden hat.
"Nun gut..." murmele ich während ich den Chat mit Samu suche. Er hat auch grade schon geschrieben ob alles in Ordnung ist. In meinem Kopf hallen Steffs Worte nach....
'nie wichtig genug'
...wie meint sie das?
Auch wenn das hier grade vielleicht einen Schritt zu weit in Steffs Privatsphäre geht, muss ich einfach wissen was hier läuft. Ich ignoriere die neuste Nachricht und scrolle weiter nach oben, in der Hoffnung etwas hilfreiches zu finden. Es dauert auch nicht lange bis ich fündig werde...
Steff: 'Danke für das Telefonat Samu, es tat gut endlich jemandem davon zu erzählen'
Samu: 'You're welcome Steff, but please, tell her'
Steff: 'Ich weiß nicht ob ich das kann...was wenn ich alles kaputt mache?'
Samu: 'You just make yourself 'kaputt' if you hide it!'
Steff: 'I guess you're right...'
Samu: 'And now please stop crying and try to sleep a bit. See you tomorrow!'
Nach dem lesen bin ich immernoch nicht wirklich schlauer...anscheinend haben die beiden alles wichtige übers Telefon besprochen...
Schlagartig wird mir wieder bewusst wie ernst die Lage grade ist. Steff ist da draußen, ohne Schlüssel, Handy oder Geld...
Shit. Ich muss sie suchen...sie kann ja wohl kaum die Nacht alleine draußen verbringen und zu einem ihrer Freunde kann sie ja auch schlecht als Yvonne.
Fix ziehe ich mir einen Mantel über und schnappe mir meinen Schlüssel und unsere Handys.
Weil ich nicht mehr nüchtern bin, muss ich zu Fuß nach Steff suchen, was das ganze nicht leichter macht. Steffs Füße tragen mich wie automatisch in Richtung eines nahgelegenen Parks. Praktisch ist dieser eingebaute Steff Sinn schon manchmal...
Ich bin im Park angekommen und sehe mich um. Nicht wirklich leicht bei der Dunkelheit, da hier nur ein Paar wenige Laternen stehen.
Plötzlich entdecke ich einen zusammengekauerten Haufen auf einer Parkbank und vernehme ein leises Schluchzen. Dieser Anblick zerreist mir das Herz und schnell laufe ich zu ihr.
"Hey....da bist du ja..." hauche ich als ich in Hörweite bin und Steff schreckt hoch. "Sorry, ich wollte ich nicht erschrecken..."
Vorsichtig setze ich mich mit etwas Abstand auf die Bank.
"Komm doch bitte wieder mit...es ist doch furchtbar kalt hier draußen..." bemerke ich, weil ich selbst ungewöhnlich stark friere.
"Das liegt an meinem Körper...der friert immer..." murmelt sie nur, weiterhin ohne mich anzuschauen, aber ich meine zu hören dass sie etwas grinsen muss.
"Magst du trotzdem wieder mit zu mir kommen?...wir müssen auch nicht reden oder so, wir können einfach auch...also wenn du..."
Irgendwie möchte ich sie überzeugen, aber es fällt mir kein guter Satz ein.
"Ach Steff...komm bitte einfach wieder mit...es tut mir so leid..."
Als sie sich immernoch nicht rührt ergänze ich noch etwas.
"Eben als du gegangen bist. Da hast du doch gesagt, dass du mir niemals wichtig genug sein kannst, aber das stimmt nicht. Ich weiß selbst nicht warum, aber du bist mir sehr sehr sehr wichtig. Wirklich."
Endlich schaut sie mich wieder an und ich rücke noch ein Stück näher zu ihr.
"Wirklich wichtig" betone ich nochmal und ihre Lippen umspielt ein kleines aber ehrliches Lächeln.
"Komm her..." flüstere ich und öffne meine Arme für sie, daraufhin rutscht sie das letzte Stück zu mir rüber und kuschelt sich an mich.

Switching Positions - #catterkloßWhere stories live. Discover now