Links, Rechts, Links...

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Teil 12

"Scheiße!" fluche ich und sprinte zur Haustür. Diesmal hat Steff alles mitgenommen. Ich höre noch ihre Schritte im Treppenhaus und auch wie sie schluchzt. Ohne mich darum zu kümmern das der Rest des Hauses vielleicht schon schläft rufe ich ihr hinterher.
"Verdammt, jetzt warte doch bitte!"
Die Schritte verklingen nicht, also renne ich auf Socken die Treppen herunter, so schnell wie noch nie. Kurz bevor ich das Erdgeschoss erreiche, höre ich die Haustür mit einem Knall ins Schloss fallen.
Ohne auch nur einen Moment zu zögern reiße ich die Tür auf und renne raus auf die Straße. Weit und breit ist sie nicht zu sehen. Scheiße. Immernoch auf Socken renne ich wieder nach oben, drücke Samu ohne ein Wort zu sagen weg, gehe auf meinen Kontakt und wähle anrufen.
Zu meiner Überraschung geht sie tatsächlich ran.
"Es tut mir so leid Yvonne...ich wollte nicht dass du es erfährst...ich habe alles kaputt gemacht...." schluchzt sie.
"Steff, nichts muss dir leid tun, weil -" ich höre auf zu sprechen weil ein tuten mir bereits sagt, dass Steff einfach aufgelegt hat.
Das ist nicht gut...garnicht gut...wo ist sie bloß hin? Wie finde ich sie jetzt? Ich muss ihr doch sagen dass es mir genauso geht...
Ich versuche natürlich sie nochmal anzurufen, aber sie geht nicht mehr dran. Tränen laufen meine Wangen herunter und ich schreibe ihr schnell eine Nachricht.
Y: 'Bitte Steff...ich muss mit dir reden!'
Die Nachricht bekommt nur einen Haken und ich gebe die Hoffnung auf, dass sie sie lesen wird.
Vielleicht sollte ich einfach wieder nach Gefühl in eine Richtung laufen...das könnte mich doch zu ihr führen, oder? Schnell streife ich mir ein paar Schuhe über und schnappe mir die wichtigsten Sachen. Wenig später stehe ich wieder auf der Straße.
Ich fange einfach an zu rennen. Erst links rum, dann rechts rum und dann wieder links herum. Gut dass dieser Körper das Joggen gewohnt ist, das macht das Ganze um einiges leichter. Als ich um die nächste Ecke biege, sehe ich von weitem wie jemand in ein Taxi einsteigt. Ich konnte die Person nicht genau erkennen, aber es war Steff, ich weiß es einfach...
"Verdammt nochmal!" fluche ich und bleibe stehen um erstmal wieder zu Atem zu kommen. Was mache ich denn jetzt?! Seufzend drehe ich um und laufe den Weg zurück zu meiner Wohnung. Meine Füße schmerzen, aber das ist mir grade vollkommen egal. Das einzige das jetzt zählt, ist dass ich irgendwie zu Steff komme und mit ihr reden kann. Scheiße ich liebe sie doch auch!
Ich kann sie jetzt nicht einfach alleine Zuhause in Liebeskummer versinken lassen, wenn er doch unbegründet ist...
Die Straßen sind eigentlich total leer, kein Wunder, denn enzwischen ist es fast 2 Uhr nachts. Ich schaue mich um, als ich leise Musik aus einem Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite höre. Ein Taxi!

Switching Positions - #catterkloßNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ