Kapitel 29 - Herz an Herz

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Mit großen Schritten nähern wir uns dem Höhepunkt des ersten Teils. Daher gibt es heute auch ein ein wenig längeres Kapitel. Viel Spaß damit! :)

Kapitel 29 – Herz an Herz

Die Dielen knurrten, als Voldemort und Krum sich durch die dunklen Flure bewegten. Die Fenster wurden von schweren, weinroten Vorhängen verborgen, die sich gespenstisch von der schwarzen Tapete abhoben. An den Wänden waren mehrere Bilderrahmen angebracht worden. Doch dort, wo sich die Abbilder längst verstorbener Menschen befinden sollten, war nur gähnende Leere. Ein aufgeregtes Rufen und Protestieren klang aus einem Raum, der sich am Ende des Flures befinden musste. Die Porträts waren so beschäftigt, die ersten Eindringlinge verbal zu attackieren, dass deren Verfolger glatt unter ihrem Radar davonschlüpfen konnten.

„Verschwindet! Hier gibt es nichts zum Stehlen!", brüllte ein Mann mit buschigem Schnauzer und einem Zylinder, der dem auf Voldemorts Kopf verdächtig ähnlich sah.

„Das sehe ich!", murmelte Krum.

Verärgert sah Voldemort ihn an und seine Lippen formten tonlos die Worte: „Schweig!"

„Das ist mein Zylinder! Gib den wieder her!"

Habt ihr das auch gehört?"

Eine Frauenstimme drang zu ihnen hinüber.

Das war doch nur ein Porträt, das wieder gezetert hat. Wie alle anderen auch", antwortete ein Mann.

Schon, aber... das kam aus dem Flur. Da ist jemand..."

Leise fluchend zog Voldemort seinen Begleiter ins nächste Zimmer. Sobald die Tür lautlos zugefallen war, glitt sein Blick an den Wänden entlang. Das Musizierzimmer war mit Landschaftsgemälden verziert und in der Mitte des Raumes stand ein in die Jahre gekommener Flügel.

„Jetzt verstecken sich die anderen Einbrecher am Ende des Flurs und wir hier! Fuck...", flüsterte Krum ihm zu und grinste ungebührlich. „Wollen wir denen einen Schreck einjagen? Wir verstecken uns im Scheißschrank, springen raus und rufen ‚Buh'?"

Voldemort rümpfte die Nase. „Hm...? Nein!" Was für ein einfältiger Idiot! Wenn er doch nur zaubern könnte! „Du kennst sie?"

Krum wackelte spielerisch mit seinen Augenbrauen. „Finden wir es heraus." Im Nu hatte er die Tür aufgerissen und war den Flur entlanggestürmt.

Seufzend lief Voldemort ihm hinterher. Kurz vor der geschlossenen Tür zum Salonzimmer schaffte er es, ihn an der Schulter zu packen und zurückzuzerren. Die Dielen knackten bedrohlich.

„Das ist Hermine Granger. Hast du ihre Stimme nicht erkannt?" Krum wand sich aus seinem Griff und ging wieder einen Schritt Richtung Tür. „Ihr seid doch beide Ordensmitglieder."

Keine Bewegung!"

Schritte näherten sich von der anderen Seite.

„Doch, doch!", flüsterte Riddle. Granger! Das war eine glückliche Fügung. Ihr Gesicht hatte er als letztes gesehen, bevor er aus der heulenden Hütte entschwunden war. Vielleicht konnte sie ein wenig mehr zu den seltsamen Geschehnissen erzählen. Bloß nicht enttarnen durfte er sich und hoffte, dass sein ‚bürgerlicher' Namen ‚Tomasz Little' keine Fragen aufwerfen würde. Er wusste nicht, wie gescheit Granger wirklich war. „Das war die Stimme von Lucius Malfoy! Er ist ein Todesser."

„Ach, woher weißt du das?", flüsterte Krum zurück.

„Das weiß ganz England. Er muss Granger gefangen genommen haben. Stürzen wir uns nicht Hals über Kopf in eine Rettungsaktion!"

Moral und Wahnsinn - In der Gegenwart meiner FeindeWhere stories live. Discover now