Kapitel 97

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Die Nacht, wurde wie angenommen, sehr unruhig. Lenja wachte mitten in der Nacht, nach dem sie super eingeschlafen war, weinend auf und liess sich auf keine Art und Weise beruhigen. Bis Samu und Riku in ihre Jogginghose schlüpften, einen Pullover überzogen und sich Lenja umschnallten, um nach draussen zu gehen. Das klappte immer noch am besten. Auf dem Flur, kam ihnen Liisa entgegen. Lenjas Weinen, wurde nun gedämpft. „Tut uns leid, wir wollten euch nicht wecken.“ Sie sahen Liisa entschuldigend an. „Kein Problem, ich wollte eben nachfragen, ob wir was tun können.“ Samu und Riku schüttelten den Kopf. „Frische Luft und Spazieren gehen, klappt immer am besten, bei diesen kleinen, unergründlichen Problemen.“ Sie sahen Liisa dankbar an und machten sich auf den Weg nach draussen, da Lenja ungeduldig wurde. Es war eine sternenklare Nacht, in der der Vollmond, alles hell erleuchtete. Dazu war es angenehm von den Temperaturen her. „Lenja hat recht, die Nacht ist viel zu schön, um sie zu verschlafen.“ Riku lief dicht an Samus Seite, der den Arm um ihn gelegt hatte und sah in den Himmel. Der Grosse, fing leise an zu lachen. „Was hätten wir bloss verpasst.“ Riku konnte das Schmunzeln in Samus Stimme hören. Sein Griff, wurde darauf fester und ein Kuss, landete in den braunen Haaren. Die Müdigkeit, war verschwunden und sie genossen es sogar. Mit den Jahren, lernte man die kleinen Momente der Zweisamkeit zu schätzen. Irgendwann, hatten sie den See erreicht. Der Mond spiegelte sich in ihm und liess die Wasseroberfläche glitzern. Riku schmiegte sich fest an Samus Seite. Sachte strichen ihre Hände, über den Rücken des anderen. Sprechen tat keiner was. Sie liessen die Stille der Nacht auf sich wirken und ihren Körper erfassen. Das wirkte sich auch auf Lenja aus, die endlich friedlich schlief. Riku küsste ihre weichen Haare, bevor er zu seinem Mann aufsah. Ihre Blicke trafen sich. Samus Hand lag mittlerweile in Rikus Nacken und seine Finger, hatten sich in seinem Haaransatz vergraben. Ein Kuss auf die Stirn, glitten Samus warmen Lippen, an Rikus Schläfe entlang nach unten, bis sie auf seinen lagen. Eine gefühlte Ewigkeit, sanfte Küsse darauf hauchten, bevor Samus Zunge zum Zuge kam und Rikus Lippen streichelten. Sachte, bettelte sie um Einlass, welcher ihr Riku nur zu gerne gewährte. Sachte um schlängelten sie sich gegenseitig. Streichelten an der Zunge des anderen entlang. Riku seufzte und krallte seine Hand, die an Samus Hintern lag, in diesen. Samu zuckte kurz zusammen, intensivierte jedoch gleich darauf den Kuss. Forderte Riku zu einem immer schneller werdenden Tanz ihrer Zungen heraus, bis es ihnen den Atem raubte und sie sich von einander lösten, um ihre Lungen mit Luft zu füllen. Samus Stirn, sank an die von Riku. „Lass uns zurück gehen. Wir haben Lenja dabei, weshalb wir hier stoppen müssen.“ Samus Atem ging schwer. Er spürte Rikus harte Mitte, die gegen sein Bein drückte, da er seitlich von ihm stand. In seiner eigenen Hose, sah es nicht besser aus. Das würden schmerzhafte Schritte, bis zum Haus werden. „Kannst du gehen?“ Grinste Riku frech zu Samu hoch, als er sah, wie er an seiner Hose rum zehrte. „Werde nicht frech. Bei dir sieht es nicht anders aus, so wie ich das spüre.“ Riku biss sich auf die Lippe und zuckte mit den Schultern. „Na los komm, lass uns gehen, damit wir noch etwas Schlaf bekommen, bevor Madame gleich wieder aufwacht.“ Samu nahm Rikus Hand in seine. 
„Ich mach gleich noch schnell das Fläschchen bereit.“ Riku gab Samu einen Kuss. Sie durften sich häuslich einrichten, in Hildes Küche. Diese kam eben aus dieser. „Hat die Kleine eine schlechte Nacht?“ Riku nickte und sah Hilde entschuldigend an. „Sie kann lautstark werden, so süss sie sonst ist. Da eifert sie wohl dem grossen Papa nach.“ Grinste Riku. „Kann ich euch etwas abnehmen?“ – „Das ist lieb von dir. Aber wir haben alles im Griff. Ein halbes Jahr, fühlt sich schon fast an wie eine kleine Ewigkeit, in der wir unseren Sonnenschein kennen. Raus gehen hilft immer. Lenja ist eine kleine Kuschel Maus. Veränderungen und Hektik, sind noch nicht so ihres, was mit ihrem Start ins Leben zu tun haben kann. Doch auch das, bekommen wir hin. Wir haben uns bereits auf eine solche Nacht eingestellt.“ Hilde lächelte und strich liebevoll, mütterlich über Rikus Wange. „Ihr seid tolle Papas und macht das alles so voller Liebe und mit einer selbstverständlichen Ruhe. Ich lass dich jetzt springen.“ Riku schenkte Hilde ein Lächeln und ging mit der Milch nach oben. Samu und Lenja, kuschelten schon im Bett und warteten auf Riku, der ihr das Fläschchen gab, nach dem Lenja gleich wieder ein schlief. Schön gemütlich zwischen den Papas, schlief es sich, an einem neuen Ort, doch einfach am besten und man fühlte sich am sichersten.

Der Urlaub wurde die reinste Erholung für alle Beteiligten. Liina fühlte sich, seit sie Schwanger war und ihr immer mehr, alles schwerer fiel, nicht mehr so erholt und fit, wie in den Wochen, die sie bei Mike und Hilde verbrachten. Was auch kein Wunder war. Denn Mike und Hilde, waren die besten Gastgeber, die man sich wünschen konnte und die den Urlaub, gleich noch etwas erholsamer machten. Ausserdem, war immer jemand da, der einem auch mal die Kinder abnehmen konnte, damit man eine Stunde für sich hatte. Oder auch mal etwas länger, damit Zeit für Zweisamkeiten blieb. Samu und Riku lösten ihre Versprechen ein und kümmerten sich rührend um die anderen Kinder, damit deren Eltern auch mal Zeit für sich hatten. Wussten sie, jetzt da es Lenja in ihrem Leben gab, wie wichtig diese Auszeiten waren. Wussten sie eigentlich schon davor, da sie nur durch solche Auszeiten ihre Beziehung aufrecht erhalten konnten. Jetzt, war es jedoch anders, weil sie ihre Beziehung nicht mehr aufrecht erhalten mussten, da sie diese wahrhaftig lebten.
Das Wetter, meinte es ebenfalls gut, mit der Truppe aus Finnland. Weshalb sie die Zeit draussen verbrachten. Am See, im angrenzenden Waldstück, auf der grossen Wiese vor dem Haus oder bei einem Ausflug mit Mike und Hilde. Nicht nur die Eltern, wurden beinahe tiefenentspannt. Auch die Kinder wirkten ausgeglichen und entspannt. Freuten sich darüber, so viel draussen zu sein und vor allem, dass die Mamas und Papas, so viel Zeit hatten für sie, ohne hier und da noch etwas erledigen zu müssen. Lenja blühte richtig gehend auf, nach dem die erste Nacht und der darauffolgende Tag eher mässig waren. Sie genoss die Aufmerksamkeit, die ihr von allen Seiten entgegen kam, da sie noch den Baby Status hatte und daher von allen geliebt und vergöttert wurde. Allen voran, von ihren Papas. Lenja lernte in den Wochen, die sie in Deutschland, in ihrem ganz eigenen, privaten Paradies verbrachten, viel Neues dazu. Sie sass nun ganz alleine und zeigte dies jedem ganze stolz. „Ganz der blonde Papa.“ Lachte Sami, als Lenja sich das erste Mal aufsetzte, von allen Seiten Applaus bekam und dann ebenfalls in die Hände klatschte. Samu und Riku, platzten beinahe vor Stolz. Gleichzeitig, schwang mit jedem Mal, wenn sie etwas mehr konnte, eine bisschen Wehmut mit, weil sie bald nicht mehr ihr kleines Baby sein würde. Sondern ein kleines Mädchen, welches anfängt ihre kleine, grosse Welt zu entdecken. Und als Lenja das erste Mal, durch das Gras robbte, wurde ihnen bewusst, dass sie ihren Garten nun endgültig Kinder sicher machen mussten und nun der stressige Teil beginnen würde, wo man die Kleine immer im Auge behalten musste. Dennoch freuten sich Samu und Riku auf die weiteren Schritte, die Lenja in ihrer Entwicklung machen würde.
Gerade alberten sie mit ihrer Maus im Wasser herum. Samu hielt Lenja von sich und sie strampelte mit den Beinen und ruderte mit den Armen, dass es in alle Himmelsrichtungen spritzte und Riku, der vor den beiden stand, immer wieder eine Ladung Wasser ins Gesicht, abbekam. Samu entlockte es ein Lachen, genau wie auch Lenja, die immer aufgeregter wurde und freudig quietschte. Von allen Seiten, wurden sie mit einem Schmunzeln auf den Lippen, beobachtet. Die beiden blühten richtiggehend auf in der Rolle als Papas und vor allem die Frauen, konnten sich nicht satt sehen an den beiden Männern und dem süssen, kleinen Mädchen. „Du bist ja richtig aufgedreht.“ Lachte Riku, als Samu die Kleine, durch das Wasser zu ihm schob und es dabei aussah, als würde sie schwimmen. „Jetzt geht es erstmal wieder raus. Sonst wachsen dir noch Schwimmhäute zwischen den Fingern und den kleinen süssen Zehen.“ Riku hob Lenja hoch und knabberte an ihren Zehen, was sie lachen liess. In ihr Badetuch mit Kapuze eingewickelt, kuschelte sie sich, kurze Zeit später an seine Brust und ruhte sich, sichtlich entspannt aus. „Ich liebe es, wenn ihr beide so ein entspanntes Gesicht macht und euch dabei die süssen Löckchen in alle Richtungen stehen.“ Samu küsste Rikus nassen Haare und setzte sich hinter seinen Mann. Zuerst musste er diesen Augenblick jedoch festhalten. Die Kamera und er, schienen in diesen Wochen, ohnehin Siamesische Zwillinge geworden zu sein. Sie war immer griffbereit. Samu drehte sich eine von Rikus Locken um den Finger. Da sie wieder länger waren, lockten sich seine Haare tatsächlich wieder mehr. Samu war verschossen in den Anblick. Sanft, hauchte er einen Kuss in Rikus Nacken und liess darauf seine Nase durch die kurzen Haare dort gleiten. Die letzten Tage, von ihren drei Wochen Urlaub, waren angebrochen. Die schneller vorbei gingen, als ihnen allen lieb war und es bald wieder nachhause ging.
„Und ihr meldet euch, wenn ihr wieder zuhause seit.“ Hilde schenkte jedem eine feste Umarmung. Einstimmiges Nicken, kam ihr entgegen. „Und nächstes Jahr, will ich euch alle wieder sehen.“ Lachen ging durch die Runde. „Wir werden es uns einrichten, versprochen.“ Mit diesen Worten, stieg die Meute in den Bus und Mike fuhr sie zurück zum Flughafen, von wo aus es zurück in die Heimat ging. Mit schönen Erinnerungen im Gepäck und innerlich total entspannt, zufrieden und glücklich.

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