Bokuto x Akaashi 365 Days

14. August

Es ist gut, so wie es ist, dachte sich Akaashi.
Bestimmt hatte er einen Grund dafür, dass er mich auf Abstand hielt, dachte er.
Er wird sich schon wieder melden, hoffte er.
Außerdem hat er noch ein T-Shirt bei mir, seufzte er und schaute aus dem Fenster.
Mach dich nicht verrückt, Keiji! Sicherlich hat er gerade viel um die Ohren, da kann er sich garnicht bei mir melden. Und außerdem sollte ich mir nicht so viele Sorgen um ihn machen.
Ob es ihm wohl gut geht?

"Akaashi."
"Hmm?"
Kaori hatte sich einen Stuhl geschnappt und sich vor seinen Tisch gesetzt.
"Gibts zu! Du denkst gerade an Bokuto!"
"Nein, warum sollte ich?"
"Weil ich euch kenne. Ohne den Anderen könnt ihr nicht. Das ist biologisch bewiesen."
"Ach ja? Interessante Wissenschaft."
Gelangweilt schaute Akaashi wieder aus dem Fenster.
Was solle er heute tun?
Jetzt wo Kotaro nicht mehr da war, hatte er viel Zeit zum Lesen und Lernen.
Aber das war irgendwie zu eintönig.

"Du, Akaashi..."
Kaori kam näher an sein Ohr, so dass gewiss niemand anderes etwas hören konnte.
"...sag mal, was läuft da zwieschen euch?"

Wie vom Blitz getroffen fuhr der Schwarzhaarige zurück.
"Was?"
Kaori kicherte bloß.
"Glaub mir, ich hab genügend BoysLove gelesen um zu verstehen.Mir entgeht nichts!"

BoysLove?
Kaori hatte schon immer seltsame Bemerkungen gemacht.

Kaori schien über seine Reaktion so begeistert zu sein, wie, als hätte sie Amerika neu entdeckt.
"Ich weiß nicht wovon du sprichst. Wir sind bloß Freunde."
Die Antwort schien alles andere als zufrieden zu stellen.

"Also echt. Was seid ihr beide kompliziert? Ich kann das nicht länger mitansehen. Die Friendzone sitzt bei euch ja tiefer als wir dachten."
Sie stand auf und sah strafend zu ihm herunter.
Wir?
"Ich hab euch nicht zwei Jahre zugesehen, nur damit es so endet."
Sie war lauter geworden, weshalb ein paar aus der Klasse neugierig zu ihnen herüberschauten.
Beschämt setzte sie sich schnell wieder hin.

Eine unangenehme Stille breitete sich zwieschen Akaashi und seiner guten  Freundin aus.
"Oder haben wir uns geirrt, die ganze Zeit?"
Kaori sah ihn an.
"Sag, was empfindest du für Bokuto?"
Sie sah ihren Freund an.
Schon wieder dieses wir.
"Was ich...empfinde?"

Es vergingen Sekunden sogar ganze Minuten, bis Akaashi schließlich aufstand und seine Tasche über die Schulter nahm.
"Nicht alles ist wie in einem Manga, Kaori. Ich weiß nicht welche Antwort du dir von mir erhoffst, aber es steht fest, dass Kotaro bald nicht mehr in der Stadt ist und jeglichen Kontakt abgebrochen hat.
Wenn du mich entschuldigst,ich muss noch in die Bücherei."

Erst als Keiji aus dem Raum war, kam eine Freundin zu Kaori getreten.
"Scheint nicht so gut gelaufen zu sein, oder?", fragte eben diese Freundin.
"Nein, im Gegenteil! Er hat nichts geleugnet und außerdem..."
Kaori sah zu ihrer Freundin.

"...Hat er ihn Kotaro genannt."

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Der restliche Schultag verlief eher unspektakulär für Akaashi.
Nichteinmal Training war heute.
Als er nach Hause ging, ging bereits die Sonne unter und tauchte die gesamte Stadt in ein gelbliches Licht.
Die Autos brausten vorbei, als Akaashi seinen Kalender rausholte und diesen aufschlug.
"Nichts", murmelte er, als er keinen einzigen Termin entdecken konnte.
Früher hatte er Bokuto immer verflucht gehabt, da er wegen diesem kaum Zeit hatte; jetzt langweilte er sich.
"Ob ich mir mal wieder einen Anime ansehen sollte?"
Aber ohne Bokuto würde er bloß wieder auf dem Sofa einschlafen.

Gibt's zu!Du denkst gerade an Bokuto!

Ach ja, da war ja dieses schräge Gespräch mit Kaori gewesen.

Ohne den Anderen könnt ihr nicht.

Waren wir so abhängig von einander geworden?
Aber warum brach er dann den Kontakt ab.

...sag mal, was läuft da zwieschen euch?

Was sollte das eigentlich diese Frage?

...ich hab genügend BoysLove gelesen...

Akaashi wurde auf Knopfdruck rot über beide Ohren.
Beschämt bog er in seine Straße ein und schloss die Tür zum Wohnhaus auf.
Als er schließlich in seiner Wohnung war, ging er in die Küche und machte sich erst einmal etwas zu trinken.

Eine ganze Weile lang stand Akaashi in der Küche am Spülbecken und schaute dem Wasser zu, wie es im Abfluss verschwand. ( liebe Kinder, bitte nicht zu Hause nach machen. Das ist Verschwendung und dürfen nur Charaktere in Serien.)
Das Glas schwabte längst über, aber das beachtete er nicht weiter.
Immer und immer wieder gingen ihm die Sätze durch den Kopf.

Sag, was empfindest du für Bokuto

Die Friendzone sitzt bei euch ja tiefer als wir dachten.

Sag, was empfindest du für Bokuto?

Wir sind bloß Freunde.

Sag, was empfindest du für Bokuto?

Es quietschte leise, als er schließlich den Wasserhahn zudrehte und ins Wohnzimmer ging.
Seine Hand zitterte, während er das Glas Wasser in zwei Schlucken leer trank.

"Scheiße", murmelte er.

Er hatte sich doch tatsächlich in Kotaro verliebt ohne es zu wissen.