drarry & wolfstar & jily oneshots

Mischief Managed

honestly, i'm gonna cry.
ich bin soooo unnormal stolz auf diesen oneshot holy moly

außerdem, es ist ab jetzt der längste, den ich je geschrieben habe (edit: nicht mehr)

* * *

Es war ein sommerlicher, später Abend, die Sonne war erst vor kurzem untergegangen und hinterließ noch immer einige helle Streifen am Himmel. Die meisten Schüler waren noch wach, man hörte ihr Gelächter aus ihren Zimmern und ab und zu rannten Leute am Schlafsaal der Siebtklässler Jungen vorbei in den Gemeinschaftsraum. Es war der letzte Tag der Klausuren gewesen und somit der letzte Unterrichtstag, weshalb alle Schüler von Hogwarts nun vorfreudig auf die Ferien warteten.

Sirius saß auf dem Boden, lehnte mit dem Rücken am Bettgestell, hatte die Beine angewinkelt, aber breit stehen und stützte seine Arme lässig auf den Knien ab. Gekleidet war er nur noch in seinem weißen Hemd und der Alltagshose, hatte seine Roben schon lange abgelegt und die rot goldene Krawatte lag irgendwo auf seinem Bett oder Kleiderschrank oder wo auch immer, wo sie gelandet war, als er sie nach dem Abendessen hingeschmissen hatte. Er hatte die Ärmel hochgekrempelt, die oberen Knöpfe des Hemdes geöffnet und am Handgelenk trug er ein Haargummi, falls er es irgendwann mal brauchte. Seine Haare fielen gleichzeitig chaotisch, aber auch mit solch einer außergewöhnlichen Eleganz an seinem Hals entlang und ihm ins Gesicht, weshalb er sie mit einer kurzen Kopfbewegung weg schüttelte.

Sein Blick glitt über die anderen drei Jungen, mit welchen er im Kreis saß, über Peter, welcher die Beine angezogen und das Kinn auf einem Knie abgestützt hatte, über James, welcher auf dem Bauch lag und den Kopf auf einer Hand anlehnte und schlussendlich sah Sirius zu Remus, welcher genauso wie er an seinem Bett lehnte, die aber Beine ausgestreckt und die Arme um ein Kissen in seinem Schoß geschlungen hatte. Sofort schlich sich ein Lächeln auf Sirius' Lippen, als er Remus so von der Seite betrachtete. Wie immer war er fasziniert, sein Herz schlug schneller und in seinem Bauch machte sich ein lustiges Gefühl breit, als Remus wegen etwas, was Peter sagte, lachte.

„Padfoot?", Sirius hörte im Enfernten James' Stimme, reagierte aber nicht darauf, verstand nicht einmal, was genau sein Freund sagte. „Erde an Padfoot?"

Erst, als Sirius ein Kissen mitten ins Gesicht geschleudert wurde und er erschrocken zusammenzuckte, wurde er aus seinen Gedanken geholt, wandte seinen Blick von Remus ab und sah entrüstet zu James, welcher das Kissen in erster Linie geworfen hatte.
„Was soll das, Prongs?"

„Du hast beim zweiten Mal nicht geantwortet", gab James schulterzuckend zurück und setzte sich im Schneidersitz hin. „Außerdem solltest du aufhören Moony so anzustarren. Das wird langsam gruselig."

„Ich hab nicht gestarr-"

„Erspar uns deine komischen Ausreden, Pads."

Sirius schnaubte und sein Blick huschte kurz wieder zu Remus, wessen eigener Blick schon auf Sirius gelegen hatte. Sie sahen sich nur einen Augenblick an, ehe beide errötend wegsahen, aber dennoch kam Sirius diese Sekunde vor, wie Stunden. Es war für ihn kein Geheimnis mehr, dass er auf Jungs stand und hatte sich noch im fünften Schuljahr seinen engsten Freunden anvertraut, aber dass ihm genau dieser spezielle Junge gefiel, konnte Sirius immer noch nicht glauben. Es hatte angefangen mit verstohlenen Blicken, dem schneller werdenden Herzschlag, wann immer Remus ihm zulächelte, den aufflatternden Schmetterlingen in seinem Bauch, wenn sich ihre Beine beim Essen streiften oder sie gleichzeitig nach etwas griffen und ihre Hände sich berührten. Sirius hatte sich erst nichts dabei gedacht, es einfach nur als gute Freundschaft interpretiert und die Empfindungen ignoriert, bis er irgendwann merkte, dass mehr hinter diesen Gefühlen steckte, als dass er es sich vorher erlaubt hatte zu glauben. Und ja, eventuell hatte Sirius, als er diese Erkenntnis gemacht hatte, seine Bücher schockiert fallengelassen und alle ungewollte Aufmerksamkeit auf sich gezogen.