"Du hast was?" ich zuckte zusammen. Marco und ich haben uns mit unseren Eltern in Dortmund getroffen. Marcos Eltern wollten uns zum Essen einladen damit wir uns endlich mal wieder gemeinsam trafen. Manuela lenkte Liam neben mir ab da er sich auch bei den Worten meines Vaters erschrak. "Jürgen! Wir müssen das nicht hier klären!" sagte meine Mutter. "Was denn? Wenn ich so was höre! Du hättest Angezeigt werden können. Man Marco. Denk doch vorher mal nach." Marco sah wütend zu meinem Vater und kaute sein Essen. "Es ist mir egal. Ich hätte noch weiter auf ihn einschlagen sollen. Nicht mal das hätte gereicht was er Lea angetan hatte." ich legte eine Hand auf seinen Arm. "Marco. Bitte." Er legte sein Besteck auf den Teller, stand auf und massierte seine linke Hand. Ich habe seine kleinen Schürfwunden an seiner Hand heute früh bereits bemerkt und wusste sofort was er bei Gregor gemacht hatte. Jetzt bestätigt sich auch meine Vermutung "Wo willst du hin?" er lief hinter mir vorbei, legte seine Hand in meinen Nacken und beugte sich zu mir runter. "Ich muss nur mal kurz Luft schnappen. Komm gleich wieder" er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ging. "Marco bleib stehen wenn ich mit dir rede. Ich bin noch nicht fertig!" Auch mein Vater stand auf und lief ihm hinterher. Ich sah mich im Restaurant um. Wir saßen in der hintersten Ecke und jeder beobachtete uns. Ich legte eine Hand an meine Stirn und nahm einen Schluck von meinem Wasser. Thomas räusperte sich "Und wie geht's euch sonst so?" er zwang sich zu einem Lächeln. Ich machte meinen Mund mit einer Serviette sauber und legte diese neben meinem Teller. "Wir sollten gehen." ich stand auf und holte unsere Jacken. "Lea. Jetzt sei nicht so überstürzt. Lass uns noch etwas reden. Bitte." sagte Manuela doch ich schüttelte nur mit den Kopf. Auch Thomas stand auf "Ich schau mal nach den beiden." und ging nach draußen. "Ich will nicht darüber reden. Nicht jetzt." Ich hob Liam aus dem Stuhl, setzte ihn auf den Boden ab und zog ihm seine Jacke an. Meine Mutter stand auf und kam neben mich. "Lea. Wir wissen es ist schwer aber..." ich sah sie genervt an. "Ihr wisst gar nix. Ich will gerade nur meine Ruhe. Es ist schon schlimm was Marco gemacht hatte und Dad jetzt hier so einen Aufstand macht. Ich wollte nur einen ruhigen Tag mit meiner Familie verbringen. Mehr nicht." Ich hob Liam auf meinen Arm und verabschiedete mich von Manuela "Kommt gut zu Hause an." ich nickte und verabschiedete mich auch von meiner Mutter. "Wenn du dir es anders überlegst. Wir sind da." "Danke." ich küsste ihre Wange und ging durch das Restaurant. Die Blicke verfolgten mich und es war mit alles so unangenehm. "Hast du einmal daran gedacht wie sich Lea heute Abend fühlen soll? Ihr geht es nicht gut und du machst hier so einen Aufstand. Das ist doch scheiße." ich trat gerade aus der Tür als ich sah wie Marco einen Stein wegschoss und seinen Kopf in den Nacken legte. "Du hättest einfach nicht mit dem Thema anfangen sollen. Dann wäre der Abend ..." Marco drehte sich zu mir um und verstummte. Ich ging zu ihm und gab ihm seine Jacke. "Ich möchte gehen." er nickte nur und zog sich seine Jacke an. Schnell verabschiedete ich mich von Thomas und von meinem Vater. "Es tut mir leid Lea." "Ist ok." ich zwang mich zu lächeln. Auch mein Vater lächelte und drückte mir und Liam einen Kuss auf die Wange. "Wir hören uns." sagte Marco, winkte den beiden zu und legte einen Arm um mich. "Alles ok?" ich nickte nur und lief mit ihm und Liam auf den Arm zum Auto.
Ich brauchte Ablenkung deswegen räumte ich Liams Wickeltasche aus, machte die Küche und das Bad sauber und räumte das Spielzeug von Liam in seine Kiste. Marco merkte was ich wollte und nahm sich gleich nachdem wir nach Hause kamen Liam und spielte im Wohnzimmer mit ihm. Als ich mit allem fertig war ging ich die Küche, öffnete mir eine Wein und trank einen Schluck. Ich schloss die Augen und genießte einfach die Ruhe und den Alkohol der sich den Weg durch meinen Körper bahnte. Nach einer Weile hörte ich Marco und Liam wie sie gemeinsam in die Küche kamen. Marco hatte Liams Hände und ließ ihn zwischen seinen Beinen laufen. "Da halt wohl jemand Hunger?" fragte ich Liam der etwas sagte und sich weiter in Richtung seines Stuhls machte. Marco hob ihn hoch, setzte ihn in seinen Stuhl, gab in seine Spielzeugautos und beugte sich zu ihm runter. "Hat der werte Herr grooßen Hunger..." er streckte seine Arme aus um es Liam zu verdeutlichen "...oder doch einen kleinen?" Liam lachte, streckte seinen Arme wie Marco auseinander und versuchte ihm nachzusprechen. Marco lachte und streichelte über seinen Kopf. "Dann wollen wir mal schauen was wir haben." er lief zum Kühlschrank der neben mir stand und sah hinein. "Denkst du wirklich es ist richtig Alkohol zu trinken wenn du noch deine Tabletten nimmst?" ich sah auf mein Weinglas und stellte es auf die Küchenzeile. "Sorry" er sah zu mir, lächelte knapp und nahm sich die Sachen aus dem Kühlschrank die er brauchte. "Kannst du mir das Brot geben?" ich nickte, beugte mich über die Küchenzeile und nahm das Brot aus dem Kasten. "Willst du auch gleich mit essen?" Ich nickte und holte Besteck und Gläser aus dem Schrank. Wir saßen gemeinsam am Tisch und aßen. Ich beobachtete Marco der vor mir saß. Er ist total süß zu mir und Liam doch er kann auch anders was er mir gestern gezeigt hatte. Er hatte mir bis jetzt noch nicht gesagt wo er war und was er gemacht hatte. Aber will ich es denn auch genau wissen? "Lea?" Marco legte mir eine Hand auf den Arm und sah mich fragend an. "Sorry, was hast du gesagt?" er lächelte. "Kannst du mir die Butter neben dir geben?" ich sah auf den Tisch und gab sie ihm. "Sorry." sagte ich und sah zu Liam der ordentlich seine kleinen Brotstückchen aß. "Tut mir leid das ich das Essen mit unseren Eltern versaut habe." ich schüttelte mit dem Kopf. "Du bist doch nicht schuld. Mein Vater hat das Thema am Tisch angeredet. Du hast nur geantwortet. Mehr nicht." Marco biss von seinem Brot ab und sah mich immer noch von der Seite an. Ich lehnte mich zurück und kaute mein letztes Stück Brot als es an der Tür klingelte. "Ich geh schon." Marco stand auf und lief in den Flur. Liam gähnte und streckte sich. "Wollen wir noch baden gehen oder bist du zu müde?" Liam saß lässig in seinem Stuhl, sah starr auf das Fenster und redete. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und stand auf. "Ja kommen sie ruhig rein." Ich nahm Liam aus seinem Stuhl und ging in Richtung Flur. "Guten Abend Frau Reus." Herr Hoffmann gab mir seine Hand die ich zögerlich schüttelte. Er ist seit wir von Gregor "gestalkt" werden unser Ansprechpartner bei der Polizei. Sein Kollege der fast die gleiche Größe wie Marco hatte, kam ihn dich gefolgt in den Flur. "Wie geht es ihnen?" er zeigte an seinen Hals. Ich nickte nur "Gut. Danke. Ähm ich mach Liam fertig." sagte ich zu Marco der mir nur zu nickte und sich am Hinterkopf kratzte. Ich lächelte die Beamten noch einmal an und ging mit Liam ins Bad.
Es machte mir einfach so spaß ihn beim Baden zu zuschauen. Wie er mit dem Schaum und seinen Spielzeug in der Wanne spielte. Nach seinem Bad versuchte ich ihn langsam aber sicher an das Töpfchen zu gewöhnen und wickelte ihn anschließend. Man merkte es Liam an, dass er total müde war und er mir gleich auf den Wickeltisch einschlief. Als ich mit ihm fertig war ging ich ins Kinderzimmer und blickte beim vorbeigehen in die Küche. Marco saß immer noch mit den Beamten am Tisch. Schnell lief ich weiter ins Zimmer und setzte mich mit Liam und einem Buch in den großen Sessel mitten im Raum. Nach nur wenigen Minuten ist Liam in meinem Arm eingeschlafen. Langsam legte ich ihn in sein Bett und setzte mich noch einmal in den Sessel. Ich wartete bis die Beamten endlich gingen doch als ich nach 10 Minuten immer noch nichts im Flur hörte ging ich leise aus dem Zimmer und schloss die Tür Leise hinter mir. "Wir versuchen es so gut es geht aus der Öffentlichkeit zu halten aber versprechen können wir ihnen leider nichts."Ich räusperte und ging in die Küche. "Wir werden auch wieder gehen. Haben sie schon viel zu lange belästigt." Alle standen vom Tisch auf und liefen an mir vorbei in den Flur. Beide gaben mir zur Verabschiedung ihr Hand "Schönen Abend noch." ich nickte, schloss die Tür hinter ihnen und drehte mich zu Marco um der sich mit beiden Händen durch das Gesicht ging. "Warum waren sie so lange hier?" er stöhnte und stemmte seine Arme in die Seite. "Gregor wollte Anzeige gegen mich erstatten aber sie haben es ihm ausgeredet." Ich runzelte die Stirn. "Ausgeredet? Wie das?" er zuckte nur mit den Schultern und ging ins Schlafzimmer. ich lief ihm schnell hinterher. "Und um dir das zu sagen haben sie fast eine Stunde gebraucht? Haben sie noch etwas gesagt?" er schüttelt nur abwesend seinen Kopf und ging ins Bad. Ich konnte Marco noch durch einen kleinen Spalt beobachten. Er stützte sich auf das Waschbecken und sah sich lange im Spiegel an. Irgendwann sagte er was zu sich und ging sich zu dir Haare. Ich stieß leicht an die Tür die langsam auf ging und sah Marco fragend an. "Alles ok?" Er nickte nur. "Ich geh nur schnell Duschen und komm dann gleich ins Bett." er kam zu mir und drückte mir einen zärtlichen Kuss auf meine Lippen. "ok." Er ging wieder zurück ins Bad und schloss die Tür hinter sich. Ich merkte, dass ihn noch etwas beschäftigte. Etwas größeres. Ich zog meine Schlafsachen an, legte mich schon einmal ins Bett und wartete auf ihn. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit darum was gestern Abend passiert ist. Eigentlich wollte ich es nicht wissen. Doch meine Neugier siegte auch hier mal wieder. Ich war so in Gedanken versunken das ich Marco gar nicht bemerkte der mit einer Boxer wieder ins Zimmer kam und sich neben mich legte. Er zog seine Bettdecke bis zu seinem Kinn hoch und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Ich ging ihm durch seine noch etwas nassen Haare und küsste seine Stirn. "Kannst du mir sagen was gestern Abend passiert ist?" er sag zu mir hoch. "Willst du das wirklich wissen?" ich nickte nach kurzem zögern. Er stöhnte, ging sich durch die Haare und zog mich mehr zu sich. "Ich hab ihn in der Polizeistation aufgesucht. Als ich ihn dort nicht gefunden habe bin ich in sein Beklopptenheim gefahren und hab ihn geschlagen." ich sah zu ihm. Sein Blick war erst und seine Wangenknochen arbeiteten wieder auf Hochtouren. "Geschlagen? Wegen dem bist du den langen Weg zu ihm gefahren?" er schüttelte den Kopf. "Ich hab ihn so lange geschlagen bis er auf den Boden lag und blutete." ich sah ihn mit großen Augen an. "Und dann ... habe ich noch einmal zugetreten so wie er dich vor einem Jahr getreten hatte." seine Stimme wurde immer lauter. Ich hatte sogar Angst, dass Liam ihn hören konnte. Meine Hände zitterten und meine Augen brannten. "Hätten die Wärter mich nicht aufgehalten wüsste ich nicht was ich noch mit ihm getan hätte."
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Frustration, Ehrgeiz, Rückhalt [Marco Reus FF] -Band 2-
FanfictionDer Nachfolger von "Der lange Weg einer großen Liebe" Lea und Marco wissen was ihre Liebe alles aushalten kann. Nach ihrer Hochzeit genießen beide ihr Leben mit ihrer eigenen kleinen Familie. Für Lea ist der Alltag immer noch nicht eingeke...