Winkelgasse./Kapitel 2

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Eine Woche später war es so weit. Ich hatte schon alles gepackt, was ich brauchen würde. Auch meine Mutter hatte sich auf unseren baldigen Umzug vorbereitet. Mit den Ersparnissen aus den letzten Jahren konnte sie ein gemütliches Haus in einem kleinen Vorort Londons erwerben. Jedoch würden wir vorerst im tropfenden Kessel unterkommen.

Als ich an diesen Morgen zu Ende gefrühstückt hatte, war die Zeit gekommen sich von meinem bisherigen Zuhause zu verabschieden. Schweren Herzens trug ich den letzten meiner Koffer zu dem kleinen Auto meiner Mutter, den anstatt auf einen magischen Weg zureisen, entschied sie sich dafür per Flugzeug zu reisen. Trotz des Daseins als Hexe, hatte meine Mutter schon immer viele Angewohnheiten von Muggeln übernommen. Sie kochte selber, sie putze ohne Magie, genauso wie es ihre Eltern ihr es beigebracht hatten.

Nach dem nervenaufreibenden Flug, suchten wir unseren Weg durch die Menschenmassen, denn vor dem großen Flughafen sollten wir abgeholt werden. Ein älterer Mann, mit Nadelstreifenumhang und auffällig leuchtet grüner Melone, ging mit einem nervösen Schritt auf und ab

Meine Mutter ging mit einem unnatürlich freundlichen Lächeln auf ihn zu und schüttelte ihn die Hand. Dann schaute er zu mir, mit einem verurteilenden Blick, der mich durchbohrte. Kurz darauf löste er sein Blick und setzte ein Lächeln auf seine Lippen, welches ebenso unnatürlich wirkte, wie das von meiner Mutter.

"Fudge, Cornelius Oswald Fudge, Zaubereiminister." Er streckte mir seine Hand entgegen

"Melody", sagte ich als ich seinen festen Handschlag erwiderte.

"Oh ja, das weiß ich." er machte eine kurze pause und musterte mich ab "Wahrlich die Tochter von Black."

Er sagte genau das, was ich nicht hören wollte. Es war anscheinend so offensichtlich, dass ich die Tochter dieses Monster bin. Wenn der Zaubereiminister schon so reagierte als er mich sah, konnte ich mir genau vorstellen, wie dutzende Teenager reagieren würden.

"Vielleicht sollten wir erstmal zum tropfenden Kessel gehen und unsere Sachen auspacken, bevor wir uns weiter unterhalten." Meine Mutter sah ich mahnend an.

"Natürlich folgen sie mir." Fudge setzte erneut sein Lächeln auf.

Wir gingen etwas durch London und unterhielten uns eigentlich kaum, ab und an kam mal eine kleine Bemerkung von Fudge über irgendwelche alte Gebäude, welche anscheinend eine große Bedeutung für die magische Welt hatte. Als wir bei einem Pub ankamen, hielt er an und machte die Tür auf. Wir gingen hinein und wurden von einigen Besuchern abgemustert. Ein paar Leute saßen an der Bar andere aßen etwas am Tisch, aber mein Blick ging sofort an einen Zettel an der Wand. "GESUCHT" stand groß über einem Bild von Sirius Black. Der Mann auf dem Bild sah abgemagert aus und hatte langes zerzaustes schwarzes Haar. Seine sturmgrauen Augen sonderten einen leeren Blick ab und füllten mich mit einem unguten Gefühl.

Ich merkte das Fudge mit meiner Mutter sprach und löste mein Blick schnell von dem Poster und schaute sie an. Auf einmal drückte mir Fudge einen Schlüssel in die Hand.

"Dein Zimmer", sagte er mit ernstem Blick.

Meine Mutter und ich gingen die Treppe hoch. Zum Glück hatten wir zwei Zimmer nebeneinander.

"Pack deine Sachen aus. Lass dir ruhig ein bisschen Zeit um anzukommen", sagte sie mit ruhiger Stimme. Gerade als ich den Raum betreten wollte legte sei eine Hand auf meine Schulter,

"Melody, nimm es dir nicht zu Herzen, was Fudge gesagt hat", ich merkte wie ihre Stimme ernster wurde, sie musste es nicht einmal aussprechen, aber ich wusste, was sie meinte.

"Ja", sagte ich, bevor sie es aussprechen konnte. Bevor sie sagen konnte, dass er Unrecht, hatte.

"Du weißt, du kannst immer mit mir reden" Ich sah vom Boden hoch und schaute sie an. Gequält legte ich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen.

Die geheime Tochter (Teil 1)Where stories live. Discover now