10. Kapitel

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|Louis|

Für einen kurzen Moment sieht Harry wirklich überfordert aus. Er öffnet und schließt seinen Mund einige male, ohne etwas zu sagen.

Jedoch fängt er sich relativ schnell wieder, blinzelt ein paar mal und macht dann einen großen Schritt von mir weg.

„Das mit Larry, dass war etwas anderes" Harry's Stimme ist nur noch ein leises Flüstern.

„Warum waren wir etwas anderes?" Ich versuche einigermaßen normal zu klingen. Versuche so zu tuen als ob es mich eigentlich nicht interessieren würde. Doch es gelingt mit mehr schlecht als recht.

„Weil... weil" fängt Harry an und auf einmal wirkt er ziemlich aufgebracht. „Weil... du und ich.... wir sagt haben, dass wir nicht zusammen sind. Und du und Eleanor... ihr... ihr beiden tut so als ob ihr das wärt. Und lasst somit andere glauben, dass..."

Ich hebe meinen Kopf und starre Harry an der jedoch auf einen Punkt etwas weiter rechts von mir schaut. Und so aussieht, als würde er seine Worte lieber zurück nehmen.

„Dass was?" frage ich leise. Ich habe irgendwie Angst vor der Antwort.

Harry seufzt und kaut nervös auf seiner Unterlippe herum bevor er sagt: „Ihr lasst somit andere glauben, dass ihr über sie hinweg seid...."

Stille.

Das ist es was auf den diesen Satz folgt.

Eine unangenehme Stille in der keiner von uns beiden ein Wort sagt. In der wir uns einfach nur anstarren.

„Du... was?" bringe ich schließlich mit zitternder Stimme hervor.

„Wer sagt denn, dass ich von mir rede?" unterbricht mich Harry fauchend doch sein Blick ist eindeutig verletzt.

„Harry..." fange ich an, löse mich vom Kühlschrank und mache einen Schritt auf ihn zu. „Was... was meinst du damit?"

„Ich hab es verbockt stimmt's?" stellt Harry die Gegenfrage und senkt seinen Blick.

Gott, was hat dieser Typ bitte für Stimmungsschwankungen?

Ich bin überfordert. Anderes kann ich es wirklich nicht beschreiben. Komplett überfordert mit dieser Situation.

Ich stehe hier mit meinem Exfreund, der mich nach fünf Jahren Funkstille fragt, ob er es jetzt verkackt hat oder nicht.

Und ich? Was zur Hölle soll ich den jetzt sagen? Er hat so einiges versaut ja, aber ich liebe ihn trotzdem immer noch.

So dumm es auch klingen mag.

„Harry" setzte ich wieder an und warte eigentlich darauf, dass er mich wieder unterbricht, wie er es dir letzten Male getan hat, doch diesmal sagt er nichts.

Er hält seinen Blick immer noch gesenkt. Und mustert die Fließen in Niall's Küche, als ob sie wirklich spanned wären. Er will mich nichtmal mehr anschauen. 

Doch ich versuche mich davon nicht ablenken zu lassen und mache einen Vorsichtigen Schritt auf Harry zu.

Seltsam, das ich jetzt das Gefühl habe ich müsste ihm etwas erklären. Als wäre ich die Person, die Schluss gemacht hat und nach fünf Jahren so tut, als ob alles beim alten wäre und nicht er.

Ich weiß nicht was ich tuen soll. Harry verwirrt mich einfach zu sehr und ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Ich mache noch ein kleinen Schritt auf Harry zu und er hebt endlich den Kopf und sieht mir in die Augen. Ich tue es ihm gleich und werde wieder einmal von diesem strahlendem Grün in den Bann gezogen.

Ich stehe jetzt genau vor ihm. Keine 10 cm von ihm entfernen und starre einfach zu ihm hoch. In sein wunderschönes Gesicht.

Ich atme einmal zittrig ein. Ich kann sein Aftershave riechen das er offensichtlich in den Jahren nicht gewechselt hat. Es riecht so... so vertraut.

Ich schiebe es auf den Geruch. Ja, ganz sicher ist es der Geruch der mit dazu verleitet, dass mich leicht auf Zehnspitzen stelle, meine Arme um seinen Hals Schlinge und mich einfach von ihm in den Arm nehmen lasse.

Es dauert ein paar Sekunden bis Harry begreift was ich tue. Er verspannt sich etwas und ich habe schon die Befürchtung, dass er mich jetzt einfach wegstößt, doch dann seufzte er leise auf, schlingt seine Arme um meine Hüfte und zieht mich näher zu sich heran.

Ich vergrabe meinen Kopf an seiner Brust und versuche den Gloß in meinem Hals zu ignorieren und nicht vor ihm in Tränen auszubrechen.

Es ist falsch ihn zu Umarmen. Das weiß ich.
Spätestens wenn wir uns wieder von einander gelöst haben werden wir das beide merken. Doch im Moment macht keiner von uns Anstalten zu gehen.

Also stehen wir für eine ganze Weile einfach in der Küche. Aneinander geklammert und wahrscheinlich beide mit den Tränen Kämpfend.

„Es tut mir so leid Lou" flüstert Harry schließlich und ich kann seinen warmen Atem in meinem Nacken spüren.

Ich kann als Antwort nur nicken.

Harry und ich wissen beide, dass eine simple Entschuldigung alleine nicht reicht.

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(Wörter: 768)

[03.03.21]

Xx

Too Young! |L. S.| ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt