Kapitel 14

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Akaashi-PoV

Irgendwann, nein, öfter in deinem Leben wirst du Momenten begegnen, bei denen du denkst, das alles vorbei ist. Du wirst dich vielleicht verzweifelt fühlen. Sollte das einmal passieren, und du erinnerst dich an das, was ich dir gerade sage, dann denke an das, was du bis dahin erlebt hast.
 

Kann es schlimmer sein als alles andere, was du bereits durchgemacht hast?
 

Ich weiß nicht, von wem ich das einmal gehört hatte. Ich erinnere mich bloß an eine weibliche, schluchzende Stimme. Des Öfteren ging es mir durch den Kopf, und manchmal half es sogar, mich wieder einzufangen.
 
Diese Minuten, von da an, wo Bokutos Emo-Modus begann, bis zu dem, an dem ich ausgewechselt wurde, fühlten sich eher wie eine Millisekunde an, und mit jeder Sekunde, die verging, wurden die Vorwürfe in meinem Kopf immer mehr.
 
Der Coach rief mich zu ihm, und ich saß nun auf der Bank.
 
Das erste Mal.
 
„Ich habe dich ausgewechselt, damit du einerseits zur Ruhe kommst, und andererseits mal von außen zusehen kannst."
Seine Worte ließen mich in die Realität zurückkehren.
 
Der Schiedsrichter pfiff zum Start.
 
„Akaashi."
„Ja?"
„Ich weiß es."
 
Ich zuckte kurz zusammen. „Was?"
Der Coach sah zu mir. „Dass das auf deiner Hand kein Ausrutscher war."
 
Um ehrlich zu sein, hatte ich mich nicht wirklich bemüht, es zu verstecken, darum war es für mich nur eine Frage der Zeit, bis es jemand mitbekam.
Trotzdem schwieg ich.
 
„Ich merke, dass es dir nicht gut geht. Und da bin ich nicht der einzige."
Ich folgte seinem Blick, der zu Bokuto, der sich immer noch hinten hielt, führte.
„Ich kenne die Hintergründe nicht. Aber ich weiß, dass du mit niemandem wirklich redest. Nicht einmal mit Bokuto."
 
Mein Hals fühlte sich rau an, als hätte ich es verlernt, zu sprechen.
 
„Ich verstehe dich. Ich hatte auch einmal so eine Phase."
„Achja?", murmelte ich.
„Glaub mir, wenn du es einmal alles rauslässt, wird es besser-"
„Das sagen alle." Ich stützte meinen Kopf mit meinen Händen. „Das habe ich schon längst getan. Und es hat nichts an meiner Situation geändert."
Das tut es auch nicht." Er wandte sich wieder dem Spiel zu. „Wir sind wie eine Familie, unser Team. Du bist hier nicht unwichtig. Du bist uns allen wichtig, und Bokuto am meisten."
 
Bokuto kam nun wieder ins Vorderfeld und ich bemerkte, wie er kurz zu mir sah.
 
Ansonsten galt unserer aller Aufmerksamkeit wieder dem Spiel.

 
Bokuto-PoV
 
Kaaashiii...
Kaaaaashiiiiiii...
 
Das war alles meine Schuld.
 
Man, wieso konnte ich es nicht einmal hinkriegen, meine Emotionen unter Kontrolle zu haben?
Was war ich für ein Kapitän und Ass?
Ich war Schuld daran, dass Kaashi unter Druck gesetzt war.
 
„Bokuto?"

Ich sah zu Anahori, der mich ein wenig unsicher ansah.
 
„Ja?"
 
„Weißt du, ich finde, dass es Zeit wäre, denen zu zeigen, wie toll unser Team ist."
Ich verstand kein Wort.
 
„Was?"
 
„Naja... Sakusa mag vielleicht zu den Top 3 gehören, aber da gibt es etwas was er nicht leiden kann, was wir zu unserem Vorteil machen könnten."
 
Konoha wandte sich zu uns. „Warte, sprichst du von dem, was ich denke?"
 
„Torio hat Akaashi bewusst auf seine Schwäche angesprochen und ihn damit bewusst außer Gefecht gesetzt." Komi strich sich nachdenklich übers Kinn. „Aber ich schätze Sakusa nicht als jemanden ein, der sich so leicht aus dem Konzept bringen lässt."
„Außer bei dieser Sache."
 
„Könntet ihr bitte Japanisch reden?", murmelte ich.
 
„Rache, Bokuto." Konoha grinste. „Fordern wir seine Schwäche mal heraus."
 
 

3. Person – PoV
 
Akaashi hatte bereits ein Gefühl, was die Jungs da gerade geplant hatten.
 
Und er hatte die Worte Rache und Schwäche gehört.
 
Konoha grinste. „Hey, Sakusa."
 
Der Junge betrachtete ihn genervt. „Was?"
 
„Wie schaffst du das eigentlich, hier so ruhig zu bleiben? Ich meine, hier schwitzt jeder, jeder berührt den Ball, keucht und so weiter. Ist das nicht der totale Horror für dich?"
 
Seine Augen wurden zu wütenden Schlitzen. „Klappe."
 
Komori riss hinter ihm die Augen auf. „Hey, was soll-"
 
„Lass es, Motoya", sagte Sakusa.
 
„Die Eulchen wollen Rache, weil ich ihren schwachen Zuspieler auf seine Schwäche angesprochen habe", kicherte Torio.
„Du verdammtes Arschloch, ich mach dich so-" Der Schiedsrichter verwarnte die Fukurodani, als Bokuto das schrie.
 
Der Plan zeigte jedenfalls Wirkung, denn Sakusa wirkte ein wenig unsicherer. Iizuna spielte jetzt öfter den anderen zu, selten Koyo, da er die Bälle immer verpasste, da er sich zu sehr aufs Springen konzentrierte.
 
Das war von Vorteil, denn so konnten sie ungestört ein paar Punkte holen.
 
Der Punktestand lag bei 15-19, als Koyo unerwartet genau traf, aber zum Glück konnte Washio durch Tauchen den Ball annehmen und ihn zu Anahori spielen.
 
Anahori sah sich um.
 
 

The reason that keeps me alive - BokuAkaTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang