56-Überraschung

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Hüssein

Genervt öffne ich die Tür. Dass ich nur eine Jogginghose anhabe, juckt es mich nicht, da sie mich schließlich von einer wichtigen Sache getrennt haben.

"Ich hoffe, dass wir Sie nicht stören.",nuschelt die Hoteldame vor mir.

"Doch haben sie." Frech grinse ich sie an.

"Ich übernehme ab hier",sagt meine Freundin im strengen Ton und schubst mich davon.
Mit meinem T-shirt, der ihr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reicht, unterhaltet sie sich mit der älteren Damen.

Zur Verabschiedung murmelt sie noch irgendetwas mit einem Test.

"Wollen die Drogentest von uns oder was?",frage ich sie und zünde mir ne Kippe an.

"Nein Hüssein, die wollten diese Corona Schnelltests von uns. Ich hab ihr gesagt, dass wir sie bisschen später vorbei bringen."
Mira lässt sich neben mir fallen.

"Aha, tamam. Dachte schon, dass die was anderes wollen."

"Nein, außerdem solltest du keine Angst haben, schließlich hast du das letzte Mal vor zwei Monaten gezogen."

Ich nicke. "Tamam, was wollen wir heute machen? Ich hab Bock auf Stadt spazieren, dies das.",lenke ich vom Thema ab.

Natürlich ziehe ich nicht mehr, jedoch kann es sein, dass ich ab und zu mal einen Joint rauche, wie draußen beim Taxi.

Ich bin froh darüber, dass Mira mich von den Drogen weggebracht hat. Mehr oder weniger.
Nicht nur, dass sie mich glücklich macht, sondern auch meine Mutter.

Meine Mutter liebt Mira und sie hat mich sogar geholfen den Geschenk für Mira zu kaufen.

Ihre Erziehung hat mich weit gebracht, jedoch bin ich eher ein Einzelgänger und das macht mir Angst. Ich habe wirklich Angst, dass sie morgen nicht mehr bei mir ist. Und ich bezweifle nicht ihre Treue, sondern mein Benehmen.
Auch wenn ich mich bemühe, habe ich Angst nicht alles zu vermasseln.

"Oha, Hüssein, du bist noch immer nicht fertig?",fragt mich meine Freundin, als sie komplett gestylet aus dem Badezimmer kommt.

"Hm?"

"Hüssein, man. Mach dich fertig."

Ich grinse sie an. "Du siehst wieder mal perfekt aus."
Ihre Lippen, die mit einem dunkelrosa Lippenstift bemalt sind, bilden sich zu einem Lächeln.

"Wir könnten auch hier bleiben und endlich-" Sie lässt mich, aber nicht weitersprechen. "Hüssein, denk nicht mal dran. Jetzt zieh dich endlich an und lass gehen, bevor es dunkel und noch kälter wird."

Ich hebe meinen linken Mundwinkel. "Ich schwöre, wir hatten einfach noch nie was, weil wir immer gestört wurden."

Mira grinst. "Es ist ein Zeichen, Habibi. Das heißt, wir sollten bis zur Ehe warten."

Meine Miene finstert sich. "Es ist ein Zeichen, dass uns keiner gönnt."

"Wir hätten es heute Nacht machen können, wenn wir wieder zurück im Hotel sind. Aber Hüssein, du bist noch immer nicht fertig und ich bin jetzt schon müde, also verschieben wir es auf der Hochzeitsnacht."

"Tamam, tamam. Habibte, wie wäre es aber, wenn wir nur im Hotel bleiben?"

Sie zieht ihre Augenbrauen sofort zusammen. "Wir haben das schon mal geklärt. Ich will die Stadz erkundigen und nicht nur im Hotel sitzen."

Ich höre, aber Mira nicht mehr hundert Prozent zu, denn schon bekomme ich paar Nachrichten, die ich abchecken muss.

"Baby, sei mal kurz leise."

Mira schaut mich böse an. Doch ich ignoriere ihren Blick.

Ich nehme mein Handy und lese schnell die Nachrichten von meinem Bruder Haider durch. Und keiner der Nachrichten war positiv.

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Anders|SAMRAWhere stories live. Discover now