12-Freunde

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Samra's Sicht

Meine Sinne waren wieder benebelt und die Kleine gefiel mir, doch ich wollte sie nicht. Sie wäre nur Zeitvertrieb und mein einziger Ziel war Leyla wieder zurück zu haben. Ich setzte mich auf den Sofa und versuchte beim Gespräch teilzunehmen, aber ließ es ab, als ich merkte, dass meine Gedanken sowieso wo anders waren. "Alexej, ich fahr mal rüber zu Neza, sie ist sauer auf mich und ich will das regeln.",piepste Mira, doch ich stoppte sie. "Geh nicht zu ihr, sie hat mir nicht schöne Dinge über dich gesagt.",nuschelte ich. "Was labberst du?",zickte sie. "Okay, Alexej, ich geh mit der Kleinen mit, nicht dass sie sich verläuft.",witzte ich und verließ mit ihr das Haus. "Wieso kommst du jetzt mit?",jammerte sie.

"Ich will mit dir wo anders. Ich brauche jemanden zu reden, du hast ein gutes Herz und wirst mir helfen weiter zukommen, ich vertrau auf mein Gefühl.",erzählte ich und stieg auf dem Beifahrersitz. Im Auto rappten wir beide, bis wir ans Fluss kamen.

"Lass hier sitzen.",schlug ich vor, und sie nickte. "Guck mal ich brauch deine Hilfe. Ich hatte mal ein Riesenherz, doch die Lasten, die ich zum Tragen hatte wogen viel zu schwer. Ich wuchs in einer Dreckssiedlung auf, meine Mutter hatte nicht soviel Geld, ich brauchte Geld für Zigaretten. Danach begann ich zu ticken, dann mit Rap und dann hab ich Leyla kennengelernt. Aber seitdem ich regelmäßig ziehe und seitdem es mit Rap läuft, gehts mit ihr immer schlechter. Alles ist so kompliziert, sie wird immer kälter und ich dränge den Schmerz durch den Rauschgift weg.",erzählte ich und zündete mir eine Zigarette an.

"Wenn du willst kann ich dir helfen, also ich versuche es.",nuschelte sie. "Würdest du das wirklich tuen?",fragte ich unglaublich. "Ja, immerhin sind wir jetzt Nachbarn und ich glaub auch Freunde.",lächelte sie zuckersüß. Ich könnte die Kleine aufessen, wie süß und unschuldig sie ist. "Komm zieh mal bitte.",grinste ich und steckte ihr die Kippe zwischen den Lippen, worauf sie laut zum Husten begann. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, was sie dazu brachte mir auf den Arm zu schlagen. "Samra, nerv einfach nicht.",schmollte sie und ihre Grübchen kamen zum Vorschein.

Ich hatte tausende Frauen um mich rum, doch sie war anders. Irgendwie hatte sie etwas bei sich, dass mich neugierig machen wollte, dass ich wirklich sehen wollte, wie sie ist.
"Jetzt sind wir also Freunde?",fragte ich belustigt und sie nickte.

"Was hast du morgen vor?",wechselte sie das Thema. "Ich geh ins Studio.",beantwortete ich ihre Frage und zündete mir noch eine Kippe an.
"Wie heißt dein Dealer? Also woher hast du den Stoff?",fragte sie. "Cem Alihan.",murmelte ich und zog genüsslich an der Kippe.
"Darf ich kurz dein Handy, hab kein Akku mehr?",lächelte sie und ich drückte ihr das entsperrte Iphone in der Hand.
Sie scrollte irgendwas und grinste dann zufrieden. "Warum lachst du so schön?",grinste ich ebenfalls. "Hab einer der ersten Schritte gemacht, gib mir mal deine Päckchen.",bat sie mich und ich verstand, was sie vorhatte. Sie löschte die Nummer vom Dealer und nahm mir meine drei Päckchen weg. "Ich dachte nicht, dass du so ernst sein kannst.",lachte ich. "Ich werde dir da raus helfen, Samra. Auch wenn ich dann selber darunter leiden muss.",nuschelte sie.

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Anders|SAMRAWhere stories live. Discover now