Julian Weigl & Roman Bürki

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Traurig saß Roman bei sich zu Hause und schaute das Spiel seines Freundes. Er war stolz auf Julian, wie er fast jeden Zweikampf gewann, wie seine Pässe fast immer ankamen.
Und doch kamen Roman die Tränen. Seinen Freund so perfekt zu spielen und selber durfte er nichts tun. Sein Team unterstützen durfte er nur noch von der Bank aus.

Als Julian überglücklich seinen Freund nach dem Spiel anrufen wollte, ging Roman nicht ans Telefon. Er konnte Julians glückliche Stimme nicht hören und ignorierte das Gespräch einfach. Lieber holte er sich aus dem Kühlschrank ein Eis und legte sich in sein Bett. Dazu schaute er sich eine traurige Serie an.

Roman war wahrscheinlich erst mitten in der Nacht eingeschlafen, als jemand an seiner Tür Sturm klingelte. Genervt drehte sich der Schweizer im Bett um und drückte sein Kissen auf die Ohren. Er wollte jetzt nicht aufstehen und hoffte, dass der Störenfried gleich aufhören würde. Doch es hörte nicht auf und um endlich Ruhe zu haben, stand Roman auf und lief zur Tür.

Gereizt, dem Störenfried endlich seine Meinung zu geigen, riss er wütend die Tür auf.
"Welcher Arsch nervt mich hier?!" Roman war wütend und müde und es war ihm egal, wer jetzt da stand. Es könnte von ihm auch der Papst sein, es war immer noch drei Uhr nachts.
"Ich bin's", lächelte sein Gegenüber.
"Jule? Was machst du hier um diese Uhrzeit vor meiner Tür?"
"Du bist nichts ans Telefon gegangen und ich hab mir nun mal Sorgen gemacht. Ich hab mit Marco telefoniert und herausgefunden, wie schlecht es dir seit Tagen geht. Da du ja darüber nicht mit mir am Telefon redest, hab ich den nächsten Flug gebucht und bin her gekommen", erklärte Julian und ging an Roman vorbei. Dieser starrte seinem Freund verwirrt hinterher, ehe Julian ihm einen Kuss gab.

"Was machst du hier?", fragte Roman ein weiteres Mal und ging ins Wohnzimmer. Er setzte sich aufs Sofa und wickelte sich in eine Decke ein. Dann beobachtete er seinen Freund, der sich erst was zu trinken holte und dann zu ihm ins Wohnzimmer kam.
"Weil mein Freund mich braucht, es mir aber einfach nicht sagen wollte", erwiderte Julian und setzte sich neben Roman, "warum hast du mir nicht einfach gesagt, dass du dich nicht wohl fühlst. Ich würde immer zu dir kommen, wenn du Hilfe brauchst."
"Du bist gerade in der Phase deines Lebens. Spielst seit Wochen in einer mega Form. Ich kann dich da nicht einfach anrufen und mich bei dir ausheulen. Dann machst du dir nur wieder solche Sorgen..."

"Roman Bürki! Du weißt ganz genau, dass ich immer für dich da bin. Egal wann und was mit dir los ist. Warum verstehst du es einfach nicht?", zischte Julian und stellte sein Glas etwas wütend auf den Tisch. Dann drehte er sich zu Roman um und schnaubte leicht.
"Ich bin dein verdammter Freund, Roman! Ich liebe dich und würde wirklich alles für dich tun. Und dir ist das voll egal. Was dir nicht egal ist, ist wie du hier jetzt da stehst. Nämlich wie ein Versager. Und bevor mir irgendwas davon berichtest, sperrst du dich zu Hause ein und heulst!"

"Das tat jetzt weh Julian", schmollte Roman und ihn kamen die Tränen.
"Nein, es ist die Wahrheit, Roman! Du bist ein Weichei!", rief Julian und verschränkte die Arme vor der Brust.
Nun schluchzte Roman leise auf: "Reicht es denn nicht, dass ich bei Dortmund nur noch die zweite Geige bin. Musst du mich da auch noch runter machen?"
Er zog seine Beine an und machte sich so klein wie möglich. Roman war enttäuscht, enttäuscht von einfach allem und jedem und vor allem von sich selbst.

"Roman, hör auf dich jetzt selbst zu bemitleiden und komm her. Lass dich endlich in meine Arme fallen", flüsterte Julian nun und schaute seinen Freund liebevoll an, "komm endlich in meine Arme."
Tief atmete der Schweizer durch, dann aber sah er endlich ein, dass er schwach sein durfte. Er ließ sich fallen, einfach in Julians Arme fallen.

"Romü, du bist jetzt endlich zu Hause und kannst durchatmen. Es wird wieder, versprochen. Und wenn nicht, ein Neustart ist nicht immer negativ. Bei meinem Wechsel hast du mich zu hundert Prozent unterstützt und ich möchte das zurück geben", flüsterte Julian und strich seinem Freund über den Rücken, "es wird alles wieder gut, mein Schatz."
"Danke...", hauchte der Schweizer.
"Jetzt sollten wir schlafen gehen, mein Engel. Morgen sieht die Welt vielleicht ein bisschen schöner aus", flüsterte Julian und half Roman auf.

Gemeinsam gingen sie ins Schlafzimmer und legten sich ins Bett. Sofort kuschelte sich Roman an seinen Freund, er krallte sich gerade zu an Julian.
Immer wieder strich Julian über Romans Rücken und drückte ihm ganz viele Küsse auf den Kopf. Und langsam lösten sich die Krämpfe in den Händen und Julian hörte ein leises schnarchen.
"Ich hol dich zu mir, Roman. Dann wird alles besser, ich versprech es dir", hauchte Julian und war kurze Zeit später auch eingeschlafen.

Am nächsten Morgen waren beide erst sehr spät wach geworden, aber so wirklich aufstehen wollte Roman eh nicht. Lieber kuschelte er sich enger an seinen Freund und schlang um diesen so die Arme, dass er sich fast nicht bewegen konnte.
"Romü? Du musst mir ein bisschen mehr Luft zum atmen geben", nuschelte Julian und bewegte sich etwas mehr im Arm.
"Du verschwindest aber nicht einfach?", fragte der Schweizer leise und hörte von Julian ein leichtes Lachen.
"Ich werde doch nicht den schönsten Platz hier einfach aufgeben. Ich wüsste nicht mal warum. Hier ist es warm und gemütlich."
"Ich liebe dich, Julchen."
"Ich dich auch, Romü. Und ich möchte dich zu mir holen, zu mir nach Portugal", flüsterte Julian und drehte sich zu seinem Freund um, "bitte, komm im Sommer zu mir."
"Ich hab kein Angebot von denen, ich kann nicht einfach kommen", hauchte Roman, "ich weiß, wie schön das wäre..."
"Ich kann mit ihnen reden. Du musst mir nur versprechen, ab jetzt alles zu geben. Dann können wir wieder zusammen leben, vielleicht sogar endlich einen Schritt weiter gehen."

Roman seufzte leise, dann aber lächelte er und gab Julian einen Kuss. Er wusste nicht, was die Zukunft bringen würde, aber mit Julian an seiner Seite würde es immer gut ausgehen.

One-Shots Fußball (boyxboy)Where stories live. Discover now