Es tut mir Leid

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»Ich... sorry...« sage ich, während ich aus meiner Starre erwache. Verwirrt gehe ich ein paar Schritte zurück und ergreife dann förmlich die Flucht. Mein Herz rast, als ich auf dem Absatz kehrt mache und dann mit immer schnelleren Schritten den Flur hinunter laufe.

In meinen Ohren rauscht das Blut und ein Blickfeld verwandelt sich in einen Tunnel. Ich wollte nur noch hier weg. Raus aus diesem Gebäude, runter von dem Campus, am liebsten auch fort aus diesem Land.

Scheiße, ich war so dumm!

Warum nur, bin ich davon ausgegangen, dass Akaashi mich wieder haben wollen würde? Warum habe ich nicht daran gedacht, dass er mich schon längst ersetzt haben könnte? Er hat schließlich mit mir Schluss gemacht. Er wollte ganz klar nicht mehr mit mir zusammen sein. Aber ich habe mich einfach an diesen Gedanken festgeklammert, dass wir doch wieder zusammen kommen könnten.

Das war ein großer Fehler!

Ich spüre wie ich immer schlechter Luft bekomme und das liegt nicht daran, dass ich immer schneller laufe, sondern weil sich mein Herz immer wieder schmerzhaft zusammenzieht. Keuchend kralle ich meine Hand in das Shirt an meiner Brust, als ich endlich den Ausgang sehen kann.

Verdammt, das hier tat mehr weh, als alles was ich die letzten zwei Monate ertragen musste und dabei hatte ich gedacht, dass es nicht noch schlimmer werden konnte.

Ich stoße die Tür nach draußen auf und laufe blindlings weiter, auch wenn ich keine Ahnung hatte wohin ich eigentlich wollte, außer einfach nur so weit weg wie möglich.

»Bokuto, warte!« höre ich dann aber plötzlich Akaashis Stimme hinter mir. Und obwohl ich es eigentlich nicht will, werden meine Schritte automatisch immer langsamer bis ich schließlich ganz zum Stehen komme.

Shit, warum lief ich nicht einfach weiter? Das alles hatte doch keinen Sinn mehr...

Ich zucke ein wenig zusammen, als ich auf einmal eine warme Hand auf meinem Rücken spüren kann und fast reflexartig spannt sich mein gesamter Körper an.

»Du bist wirklich hier...« höre ich Akaashi leise sagen, als könnte er es gar nicht glauben.

»Tut mir Lied...« erwidere ich ebenso leise, nicht dazu in der Lage mich zu ihm umzudrehen. Ein dicker Kloß hat sich in meinem Hals gebildet und ich merke wie die Sicht vor meinen Augen verschwimmt. »Ich wollte euch nicht stören...« füge ich tonlos hinzu und balle meine Hände zu Fäusten zusammen.

»Du wolltest was...« Akaashi bricht mitten im Satz wieder ab und lässt mich los. Ich merke wie er einmal um mich herum geht und dann direkt vor mir stehen bleibt. Sein vertrauter Geruch steigt mir in die Nase und in mir zieht sich alles zusammen. Ich wollte jetzt nicht mir ihm sprechen, ich wollte nicht hören, wie er mir sagte, dass er nun mit jemanden Anderen glücklich war, doch gleichzeitig schaffte ich es auch einfach nicht weiter zu gehen.

»Hey, schau mich an« meint Akaashi leise und plötzlich spüre ich seine Hand auf meiner Wange. Mit zitternden Fingern streicht er sanft einige der Tränen fort, die unaufhaltsam über mein Gesicht fließen. Ich hebe unsicher meinen Kopf und blicke direkt in seine warmen blauen Augen.

»Ganz egal, was du dir gerade zusammengereimt hast, so ist es nicht, ok? Steven ist mein Mitbewohner, wir teilen uns die Küche und das Bad in unserem Appartement, sonst nichts«.

»Aber... er hat dich beim Vornamen genannt und Sweetheart!« erwidere ich verwirrt, während meine Gefühle Achterbahn fuhren. Die Beiden sind also nicht zusammen? Oder sagt er das jetzt einfach nur um mich zu beruhigen? Ich weiß einfach nicht mehr was ich glauben soll. Ich will nicht noch mehr verletzt werden indem ich mir Hoffnung mache, die dann wieder zerstört wird.

Eulenherz [Bokuaka]Where stories live. Discover now