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‚Von einem Suna habe ich von meinen Brüdern noch nie irgendwas gehört.'
Die Fuchsartigen Augen trafen immer noch meine. Es war wie ein Wettbewerb, wer zu erst wegsehen würde.
Im Endeffekt verlor ich aber, da mir das nach einer Weile zu dumm wurde.
Meine Brüder und Suna schmissen sich darauffolgend auf die Couch und fingen an irgendwas zu diskutieren.
Währenddessen brachte ich mein Geschirr in die Spüle, um mich endlich wieder in mein Bett legen zu können. -Der Tag war, auch wenn ich ein drittel davon schlief, lang gewesen.
‚Zeit mit meiner Mutter und meinen Brüder könnte ich auch morgen verbringen.'

Ich stellte meinen Teller also in die Spüle und wandte mich wieder in Richtung Flur. Gähnend schlurfte ich am Wohnzimmer vorbei, wo die drei immer noch am Diskutieren waren. -Oder eher Atsumu und Osamu.
Suna saß nur daneben und brachte hier und da einen Kommentar heraus.

„Ayumi?"
„Hm?", ich blickte zu Atsumu, welcher mich mit einem gruseligen Grinsen ansah.
„Magst du mit uns einen Horrorfilm schauen?", fragte er, während er mit seinen Fingern irgendwelche dumm ausschauenden Bewegungen machte.
Osamu saß nur mit einem ausdruckslosen Blick neben ihm und Suna drehte sich mit dem Oberkörper zu mir. -Monoton dreinblickend wie immer.
Ich schüttelte den Kopf, „Nope, ich bin müde. Vielleicht morgen.", schlug ich vor. Ich ignorierte die dummen Bewegungen von meinem Bruder.
Als Reaktion auf meine Antwort bekam ich nur einen schmollenden Blick von dem blonden.
„Na gut, dann sag uns aber wenigstens welchen wir schauen sollen. Wir können uns nicht entscheiden."
Ich seufzte, „Was steht zu Auswahl?"
„Also Osamu hatte ‚Kadaver' vorgeschlagen, Suna ‚The Boy', aber ich will ‚Der Bye Bye Man' sehen.", erklärte mir Atsumu.
Ich musste nicht lange überlegen, da ich alle drei Filme gesehen hatte.
„Schaut ‚The Boy', Kadaver ist zwar ok, aber im Vergleich mit Suna's Vorschlag sind die beiden anderen scheiße.", gab ich nur trocken von mir.
Und bevor ich mir das Gejammer von Atsumu anhören musste, watschelte ich schnell Richtung Zimmer. Ich war so müde und ich wollte mir das Geheule ganz sicher nicht geben.

Angekommen schmiss ich mich sofort ins Bett, zog noch schnell meine Jogginghose aus und kuschelte mich dann in die Weiche Decke.
Es dauerte nicht lange, bis ich einschlief.

——
Er zog mich näher zu ihm, seine Hände auf meiner Hüfte verweilend. Er schaute mir tief in meine Augen und auf seinen Lippen lag ein sanftes aber spielerisches Lächeln.
Ich konnte es mir nicht verkneifen ebenfalls zu Lächeln, schaute dabei aber nach unten. Ich merkte das mir die Röte nur so in die Wangen schoss.
Plötzlich wurde mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger wieder erhoben, so dass ich meinen Gegenüber ansehen musste.
„Tetsurō..", murmelte ich leise. Die Situation war für mich leicht überfordernd, ich wusste nicht was er machen wollte.
Ich mochte ihn schon eine Weile, und immer kamen gemischte Signale zurück. Doch das hier war fast schon eindeutig. Jedoch wusste ich nicht was es bedeuten sollte.
„Ich mag dich Ayumi, sehr sogar...", sprach er sanft und lies damit mein Herz eine Weile aussetzten.
——

Durch ein unangenehmes klopfen wachte wieder auf. Es kam mir so nah vor.
Ich setzte mich auf, nur um zu realisieren, dass das Klopfen von meinem Herz kam. Es schlug wie wild in meiner Brust.
Perplex saß ich auf meinem Bett und hielt mir langsam eine Hand an meine Wange. ‚Tränen?' Und Tatsächlich, ich weinte. Kleine Tränen kullerten über meine Wangen.
Verwirrt wischte ich mir mein Gesicht trocken. Ich konnte mich schon nicht mehr an meinen Traum erinnern.

Ich griff nach meinem Handy und lies meinen Blick über die Zahlen schweifen. -4:16 Uhr.
Ich ignorierte die Nachrichten, die ich über die letzten Stunden noch bekommen hatte und legte meine Handy wieder zur Seite. -Es waren sowieso nur irgendwelche irrelevanten Sachen.
Mein Hals kratze unangenehm, also beschloss ich mir schnell etwas zu trinken zu holen. Wach war ich ja jetzt sowieso. Müde wiederum nicht mehr.
Ich tapste durch den dunklen Raum und schob die Tür zur Seite. Der Flur wurde leicht beleuchtet, da der Mond durch die Fenster in der Küche zu scheinen schien.
Ich ging schnell in die Küche, die drei Jungs, waren aber scheinbar in den Zimmer oben verschwunden. Das Sofa war leer und unaufgeräumt. -‚So typisch.'

Ich nahm mir einen Stuhl, um an den obersten Schrank dranzukommen. Nur um mir ein Glas zu nehmen, -den ganzen Aufwand.
‚Warum muss man das denn auch so einrichten, dass nur ich nicht drankomme?'
-Jeder in meiner Familie war groß, scheinbar war aber meine Nabelschnur was geknickt, weswegen ich so ein abgebrochener Zwerg geblieben bin.- Naja zumindest im Vergleich zu meiner Familie. 1,65 waren ansonsten ja eigentlich nicht so klein.
Ich fluchte leise vor mich hin und kurz bevor ich das Glas zwischen den Fingern hatte, rutsche ich mit einem Fuß weg und fiel nach hinten.
Ich machte mich auf einen unangenehmen Aufprall bereit, bereit mein Steißbein endgültig zu verabschieden. Die Busfahrt war schon Qual genug gewesen.

Nur, war der Aufprall nicht hart. Ich landete gar nicht. „Huh?"
Ich drehte mich langsam nach hinten und sah in zwei grün-gelbe Fuchsaugen. ‚Fuck, wie klischeehaft.'
Tatsächlich hatte mich Suna aufgefangen und hielt mich unter meinen Armen fest. Mein Rücken an seinem Oberkörper angelehnt.
„Uhm.", begann ich zu reden. „Danke?", bedankte ich mich zögerlich bei dem braunhaarigen, der mich immer noch festhielt.
„Kein Ding.", erwiderte er nur und stellte mich wieder auf beide Füße. „Verwunderlich, warum du so ein Winzling bist. Deine Brüder sind doch so groß."
‚Die Frechheit...', ich plusterte meine Wangen auf und drehte mich zu ihm um. Tatsächlich war unser Größenunterschied ein gutes Stück und ich legte meinen Kopf in den Nacken.
„Ganz schön große Klappe, meinst du nicht?", fragte ich angefressen. Ich war mir über meine Größe selber bewusst. -Mal abgesehen davon war ich nicht mal so verdammt klein. Nur halt im Vergleich zu meinen Brüdern schon.
Er kommentierte meinen Kommentar nur mit einem Grinsen. Er drehte sich wieder um und ging zur Tür.
Ich guckte ihm etwas schief hinterher, denn es war gerade allerhöchstens halb fünf. Wollte er etwas gehen?
„Was machst du?", fragte ich etwas unbeholfen immer noch verdutzt in der Küche stehend.
„Gehen?". Er drehte sich nicht einmal um. Immer verwirrter, „Um halb fünf?"
„Ja, dass ist ganz normal.", er drehte sich zu mir, „Mache das fast immer so."
Seine Augen funkelten ein wenig in dem schwachen Licht. -Normalerweise sagt man ja, man könnte immer irgendwas in den Iriden der Menschen erkennen. Aber ich konnte das bei ihm nicht. Ich konnte ihn nicht lesen. Keine Emotionen, rein gar nichts.

Ich ging etwas konfus mit ihm zur Tür, „Achso..?", verstehen tat ich jedoch immer noch nicht.
Er öffnete die Tür und schnappte sich ein Skateboard, was an der Wand angelehnt stand. -Das passte irgendwie zu ihm.
„Du kannst Skaten?", fragte ich. Wobei die Antwort ja fast schon auf der Hand lag.
Er nickte, „Du etwa auch?", stellte er die Rückfrage. Diesmal sah der sonst so emotionslose Junge aber etwas neugieriger aus. Fast schon enttäuschend würde meine Antwort dann wohl sein.
Ich schüttelte leicht den Kopf. „Wollte ich immer lernen, aber ich kam nie dazu.", gestand ich. -Und tatsächlich, man konnte etwas Enttäuschung in seinen Augen erkennen.
„Achso, schade. Vielleicht findest du ja hier Zeit.", kommentierte er.
Bevor ich noch etwas sagen konnte, drehte er sich allerdings schon um und lief den Weg bis zur Straße. „Tschüss.", hob er noch die Hand, mir den Rücken zugekehrt.
Ich antwortete nichts darauf und stand noch eine Weile vor der Tür. Sah ihm hinterher.

Nach einer bescheuert langen Weile, ca. fünf Minuten später, schloss ich die Tür.
„Komischer Typ.", flüsterte ich leise vor mich hin, bevor ich kehrt machte und zu meinem Zimmer zurückging.
Das ich ursprünglich aufgestanden bin um mir etwas zu trinken zu holen, vergaß ich und ging nun ohne das erwünschte Wasserglas zurück in mein Zimmer.

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Helo, ich dachte mir, im dritten Kapitel könnte ich mich ja auch mal melden. :p
Ich freue mich, wenn ihr diesen Part hier bereits lest und auch an meiner Geschichte interessiert seid :).
Ich versuche so regelmäßig zu updaten wie nur möglich. -Da ich parallel aber noch ganze drei andere FanFictions laufen habe, könnte das etwas schwer werden.
Aber wie gesagt, ich versuche meine bestes. Mir macht das schreiben, insbesondere von dieser Ff' sehr viel Spaß und deswegen freue ich mich, wenn ihr im Gegenzug genauso viel Spaß beim lesen habt.
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-Also nun zur eigentlichen Anmerkung.-
Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, weicht meine Geschichte in vielen kleinen Punkten ab.
Sei es der Größenunterschied zwischen den „Zwillingen" und Suna oder die Jahrgangsstufe.
Ich wollte nur kurz anmerken, dass dies extra so ist xD und ich mich nicht ganz blöd vertue hier und da.
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So jetzt aber noch viel Spaß beim weiteren lesen. :)
Ich freue mich immer sehr über Verbesserungsvorschläge und sonstige (konstruktive) Kritik!
Eure T!

Die Miya-Drillinge // Suna FFWhere stories live. Discover now