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Ein vorsichtiges Klopfen ertönte. Der Wille und die Motivation zu antworten ließen jedoch zu wünschen übrig. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich weder mit meiner Mutter, noch mit meinem Vater reden wollte.
Und meine Brüder? Die konnten es nicht sein ... Diese Pissnelken hätten gar nicht erst geklopft.

„Ayumi?", ertönte die Stimme meiner Mutter hinter dem Holz.
„Nein.", antworte ich lediglich und kuschelte mich weiter in meine Decke ein. Ich war am debattieren, ob ich einfach zu Taro gehen sollte ...
Was mich im Endeffekt davon abhielt, weiss ich bis heute nicht. Vielleicht wollte ich, trotz allem, dass meine Mutter nicht das Gefühl kriegt, ich wäre sauer auf sie ... Denn das war ich nicht. Ich war lediglich enttäuscht, aufgewühlt und ich hatte Angst.
„Ayumi ... Lass und bitte reden." Sie klang fast zerbrechlich.
„Ich schlafe."
„Ich glaube nicht, Schatz."
„Ich glaube schon.", zischte ich genervt. Ich wollte alleine sein. Aber Privatsphäre wurde in diesem Haushalt klein geschrieben.
„Ich komme rein.", teilte meine Mutter mir mit.
„Wie wärs, wenn du das unterlä-", knurrte ich, schlüpfte unter meiner Decke empor um den Schrank vor dein Eingang zu stellen, aber es war bereits zu spät.

„Platz machen." Ein Befehl, eine Geste.
„Was wenn nicht?", meckerte ich, wohlwissend, dass ich in den nächsten Sekunden zur Seite rücken würde.
„Hopp, hopp!", sie grinste.
Meine Mutter leise verfluchend rückte ich ein wenig zur Seite um ihr Platz zu machen. Und es dauerte auch keine drei Millisekunden, da lag die braunhaarige schon neben mir und warf die Decke über uns.
Das Grinsen verschwand und sie seufze einmal schwer, während sie sich mit den Hand durchs Gesicht fuhr.

„Es tut mir leid ... Ich weiß es kommt so plötzlich und es tut mir leid euch das nach eurem Ausflug zu erzählen. Das tut mir wirklich leid.", murmelte sie in ihre Handflächen.
Sie konnte mir nicht ins Gesicht schauen. Daran erkannte ich, dass etwas nicht ganz richtig war.
„Also was ist der Grund, weswegen er hier ist. Ja ganz sicher nicht, weil ihr aus heiterem Himmel beschlossen habt, eure klägliche Ehe zu retten.", murmelte ich, während ich auf meiner Backe kaute.
„Nun ja ... Viele Sachen sind passiert; Du musst wissen-", sie seufzte erneut „-dein Vater hat sich nachdem er seinen Job verlor vielleicht ein kleines Alkoholproblem geholt."
Sie tat so als wäre es eine einfache Erkrankungen ... Wie eine Erkältung. Es war ihr sichtlich unangenehm.
„Tu nicht so, als wär das nichts.", bat ich mit fester Stimme. Ich wusste irgendwas war nicht ganz richtig. Sorgen um meinen Vater jedoch machte ich mir eher weniger ... Auch, aber es fiel mir schwer. Ich war eher wütend, dass er wieder zu ihr kroch, weil er es sich selbst vermasselt hat.
„Dein Vater hat versprochen er würde sich ändern. Er müsse nur sein Problem in den Griff kriegen." Zweifel schwang in ihren Worten mit. Unwissend, ob sie ihm nun glauben sollte, oder nicht.
„Du weißt aber, dass er lügt? Mama er nutzt dich aus.", stellte ich geradeheraus fest. Wenn selbst die braunhaarige anfing zu zweifeln, dann müsste wenigstens ich einen kühlen Kopf bewahren.
„Ich weiß es nicht.", flüsterte sie „Ich dachte nur, vielleicht würdet ihr euch auch freuen?"
„Ich kann hier für uns alle drei sprechen; nein, kein Stück." Es war hart, aber es stimmte. Und ich wollte damit nicht erreichen, dass meine Mutter sich schlecht fühlte, wobei es wahrscheinlich dennoch dazu führte ...
Keiner von uns beiden sagte etwas. Für einen kurzen Moment war es still. Indes starrte sie Löcher in meine Decke und ich beobachtete den schuldigen Blick in ihren Augen.

„Sucht er sich denn Hilfe?", warf ich in den Raum. Je schneller alles wieder wie vorher war, umso besser.
„Ja macht er. Allerdings könnte es vielleicht dennoch etwas dauern.", antwortete sie.
„Das heißt er bleibt ... Und du gehst arbeiten, schaffst das Geld nach Hause und wir gehen in die Schule. Und er ist hier." Ich dachte den Tag durch. Bereitete mich darauf vor jeden Tag nach der Schule das Gesicht meines Vaters zu sehen ... Meh.
„Nicht lange ... Versprochen."
„Ich vertrau dir Mama. Aber denk an dich ... Wie du dich dabei fühlst. Nicht an ihn."

Die Miya-Drillinge // Suna FFWhere stories live. Discover now