[22]

2.9K 144 16
                                    


Durch ein sanftes rütteln an meinem Arm wurde ich am nächsten Morgen wieder wach. Von Tarō kam dieses allerdings nicht, denn als ich die Augen öffnete und hoch in das Gesicht des Mittelblockers schaute, schlummerte er immer noch ruhig vor sich hin.
Ich lag mit dem Kopf auf seinen Brust, eine Hand über seinen Rippen und er hatte einen Arm um meine Taille gelegt, drückte mich somit fest an sich.
Ich machte mir keine Sorgen, dass das sanfte Rütteln von meinen Brüdern oder Rai kam, denn dann wäre ich durch das Rumgeschreie wach geworden und nicht sanft geweckt worden.
Ein Blick nach hinten über meine Schulter bestätigte meine Theorie. Am Bettrand stand Kita, der mich freundlich anlächelte.
„Guten Morgen. Ihr könnt langsam machen, seid aber pünktlich zum Frühstück in einer Dreiviertelstunde in der Mensa."
„Danke Kita.", murmelte ich schmunzelnd. Ich war immer noch müde. Und wahrscheinlich hätten der braunhaarige und ich noch stundenlang geschlafen, wären wir nicht geweckt worden.
Der Kapitän erwiderte das Schmunzeln und verließ wieder still den Raum.
Ich mochte Kita wirklich sehr. Selbst wenn er manchmal so wirkte, als wäre er quasi ein Roboter, war er insgeheim das genaue Gegenteil. Er war verantwortungsbewusst und wenn Höflichkeit eine Person wäre, wäre es Kita. Er war einfach nur vorsichtig damit, wem er seine Emotionen zeigte und wem er sich anvertraute.
-

Ich beschloss die Schlafmütze neben mir, noch ein wenig in Ruhe zu lassen. Er könne noch etwas schlafen, denn er schien wirklich müde. Das schloss ich daraus, dass er nicht aufwachte, als ich fünf Minuten lang versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, ehe ich es schaffte. Er murmelte daraufhin irgendetwas unverständliches und kuschelte sich in das Kissen, -was wirklich süß aussah.
Ich nahm grinsend mein Handy, achtete diesmal aber auf Blitz und die Stummschaltung und machte ein Foto von dem Mittelblocker.

Fröhlich tapste ich zur Tür. Ich beschloss schnell duschen zu gehen, meinen Trainingsanzug aus meinem Zimmer zu holen und danach Tarō zu wecken.
Ich öffnete die Tür und wollte gerade nach links abbiegen. Großer Fehler.

Ich schaute in das Gesicht von Samu. Er in meins. Er schaute zu meinem Hals, wieder in meine Augen, warf noch einen Blick auf meinen Hals, ehe er das letzte mal ‚mich' ansah.
„Oh fuck-" Vielleicht war es keine gute Idee, -weil man sollte ja auch vor keinem Braunbären wegrennen, aber das war mein natürlicher Fluchtinstinkt.
Aber ich rannte. Nahm meine Beine in die Hand und rannte nach rechts. ‚Bitte lieber Gott, lass Kita hier irgendwo sein.'
„Ayumi!!", brüllte der grauhaarige hinter mir, ehe er die Verfolgungsjagd eröffnete. „Was soll der scheiß!?"
„Ich weiß nicht was du meinst!", rief ich hinter mich, ehe ich an Ginjima vorbei in die Küche lief. Natürlich wusste ich, dass er nur den Knutschfleck meinen konnte.
Ich stand nun hinter der Inseltheke und er davor. Mein Bruder starrte mich wütend an und ich versuchte dem Blick standzuhalten.

„Natürlich weißt du, was ich meine!"
„Nein, weiß ich nicht!"
„Ach ja' und warum rennst du dann weg?"
„Fluchtinstinkt! Natürlich renne ich weg, wenn die wie ein Verrückter aus dem Nichts, anfängst zu schreien."
„Bullshit! Woher kommt der Knutschfleck!?"
„Das ist kein Knutschfleck!", zischte ich. Während unser liebevollen Diskussion ignorierten wir, dass die restlichen Teammitglieder im Haus amüsiert zuhörten. Alle, bis auf Omimi, Kita, Rintarō, Aran und Atsumu. Genau die Personen, die ich in dem Moment gebraucht hätte.
Ich ging zwei Schritte nach links, täuschte an ich würde auch in diese Richtung flüchten. Samu viel natürlich drauf rein, und rannte links um die Inseltheke. Den Moment nutze ich und flüchte in die entgegengesetzte Richtung.

„SAMU DU GESTÖRTER!"
„KOMM HER AYUMI!" Unsere Konversation wurde immer lauter, als ich zurück in Richtung Zimmer rannte.
„DANN BRINGST DU MICH ABER UM!"
„TU ICH NICHT!"
„JA DU HÄTTEST AUCH EIGENTLICH KEINEN GRUND DAFÜR!"
„DANN SAG MIR WOHER DER FLECK AN DEINEM HALS IST!"
Ich realisierte nicht, dass wir beide gerade an dem Mittelblocker vorbeirannten, welcher völlig verwirrt und verschlafen in der Tür stand. Aber trotzdem filmte er alles... Hauptsache er hatte es auf Kamera, da musste er nicht wissen, was überhaupt passiert ist. Typisch..
Hätte ich ihn allerdings bemerkt, hätte ich gesehen wie sich seine Augen verdächtig weiteten als ‚Der Fleck an meinem Hals' angesprochen wurde.

Die Miya-Drillinge // Suna FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora