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-Mark's Sicht-

Aufgeregt, da ich Donghyuck vermutlich bald wieder sehen würde, betrat ich das Schulgebäude. Er hatte mir zwar immer noch nicht zurückgeschrieben, was ich ihm doch etwas übel nahm, jedoch war er wahrscheinlich einfach nicht so ein Typ, der sich für jede unnötige Sache mehrmals entschuldigte. Dafür war sein Ego zu groß. Trotzdem hatte mir seine Nachricht bewiesen, dass er, wenn er möchte, seinen Stolz zurück stecken konnte. Das alleine machte mich irgendwie glücklich.

Nur hatte ich keine Ahnung, wie ich mich ihm gegenüber nun verhalten sollte. Sollte ich ihn darauf ansprechen oder lieber nicht? Vielleicht war es ihm nicht Recht, wenn ich vor vielen anderen Schülern darüber sprach.

Vor meinem Spind war er heute jedenfalls nicht und auch während der Pause war Donghyuck nicht aufzufinden. Vielleicht war ich darüber etwas enttäuscht. Vielleicht. Aber zugeben würde ich das natürlich nicht.
Wahrscheinlich hatte ich mich einfach schon zu sehr an seine täglichen Nervereien gewöhnt und vermisste sie ein kleines bisschen. Nur ein ganz kleines bisschen.

Fertig von dem Schultag stopfte ich alle Schulbücher, die ich nicht für die Hausaufgaben brauchte, in meinen Spind und schloss ihn daraufhin wieder. Danach machte ich mich so schnell wie möglich auf zur Eingangstür und stapfte über den Schulhof.
Als ich jedoch durch das Schultor trat und mich in meine Heimwegrichtung drehte, traf mich beinahe der Schlag, weshalb ich wie versteinert stehen blieb. Also jetzt hätte ich nicht mehr mit ihm gerechnet.

Grinsend lehnte er mit verschränkten Armen an der alten Wand und sah mich herausfordernd an.
"Na, hab ich dir den Atem geraubt?"

So ein Angeber. Reiß dich bloß zusammen und lass dich nicht so herum schubsen!

Schnell schüttelte ich den Kopf und setzte ebenso ein mehr oder weniger selbstbewusstes Grinsen auf.
"Du? Nein. Das Einzige, dass mir den Atem raubt ist Kohlenstoffmonix."
Ich zwinkerte ihm noch einmal zu und ließ ihn dann mit einem verblüfften Gesichtsausdruck stehen. Dabei musste ich mir ein Kichern unterdrücken, denn sein Blick war mehr als nur amüsant für mich.
Dass es mir tatsächlich für kurze Zeit die Sprache verschlagen hatte, als ich ihn so da stehen sah, musste er ja nicht wissen.

Aber wenn er mich den ganzen Tag mied, konnte er nicht glauben, dass ich ihm dann voller Freude in die Arme sprang. Sicher nicht.
Mit einem breiten Grinsen, aber trotzdem überrascht von mir sebst, setzte ich mit selbstsicheren Schritten den Heimweg an.

Zu Hause musste ich dann doch leise vor mich hinkichern, da ich die ganze Zeit seinen verblüfften Gesichtsausdruck vor Augen hatte. Nicht mal ich selbst hätte das von mir erwartet, was musste das also Donghyuck überrascht haben? Hoffentlich war das nicht zu gemein. Immerhin wollte ich ihn nicht wie den letzten Volltrottel dastehen lassen, vor allem nicht nachdem er sich doch erst bei mir entschuldigt hatte.

Vielleicht sollte ich mich nun bei ihm entschuldigen? Ich wollte ihm ja eine Chance geben, ihn etwas besser kennen lernen und nicht direkt vergraulen.

naughty || markhyuckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt