~8~|Kyle

175 5 0
                                    

Ich hörte ein Klopfen an meiner Tür und seufzte. ,,Ja?"

,,Aze?"hörte ich Klye leise fragen,der gleich danach auch langsam in mein Zimmer kam.

Was wollte der denn jetzt?

,,Was ist?"fragte ich und verdrehte meine Augen,während ich meine Bettdecke richtete.

,,Voher scheinte es so,als würdest du deine alte Klasse nicht mögen."

Ich drehte mich zu ihm. ,,Und was sollte dich das angehen?"

Kyle sah mich verwirrt an. ,,Das war eine normale Frage,chill mal. Mal im Ernst,was ist los mit dir? Du gehst voll auf Abstand und scheinst nichtmal einen Gedanken daran zu verschwenden,dass wir Stiefbrüder sind und ein besseres Verhältnis haben sollten."

Okay,das stimmte. Aber ich konnte nicht anders. Die einzige Person der ich momentan vertraue, war Ryan.

,,Mir ist das wirklich egal,und ich will nichts davon wissen."seufzte ich.

,,Hat dich irgendjemand verletzt,bevor ihr hier her gezogen seit?"

Ich sah ihn entsetzt an.

,,Ich wüsste nicht,warum dich das was angehen würde-"fing ich an,doch Kyle unterbrach mich.

,,Aze,wir kennen uns noch nicht lange,aber ich seh doch,dass etwas nicht stimmt. Du vertraust niemandem. Nicht mal deiner Mutter. Wem vertraust du überhaupt?" Er verschränkte seine Arme.

,,Der einzigen Person,der ich vertraue, ist mein bester Freund Ryan. Vielleicht stimmt es,dass ich niemandem anderen vertraue,aber wieso sollte ich? Wenigstens weiß eine Person alles!"sagte ich.

Genervt drehte ich mich von Kyle weg,um ihn nicht in die Augen sehen zu müssen.

,,Du kannst mir vertrauen."flüsterte er.

,,Nein. Und woher soll ich wissen,dass du nicht lügst?"fragte ich und drehte meinen Kopf zu ihm.

,,Weil wir gemeinsam unter einem Dach leben müssen? Und wenn ich etwas verraten würde,was du mir anvertraut hast,wäre das ja schon ziemlich komisch,oder?"

Ja,da ist was dran. Ich atmete langsam aus.

,,Vielleicht irgendwann mal,okay? Doch jetzt lass mir bitte etwas Zeit dafür."murmelte ich,legte meinen Kopf auf meine Knie,und schlang meine Arme um meine Beine.

Ich hörte, wie er seufzte.

,,Sicher." Er lächelte leicht,nicht ganz glaubwürdig,doch fast. Und für mich war es jetzt gerade,hier in diesem Moment,genug.

Er ging aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Ich starrte bestimmt noch weitere 5 Minuten auf die Tür,bevor ich dann letztendlich aufstand und mein Handy nahm.
Ich musste das jetzt zu Ende bringen,was ich eigentlich schon längst hätte machen sollen.

Ich öffnete meine Nachrichten und sah auch schon die verschiedenen Namen.

Matt
18.5.2019
Hey.....ich wollt mal fragen,wie's dir geht.

1.1.2020
Aze....ich bitte dich. Es tut uns leid,okay? Wir wussten nicht,was er aufhatte. Bitte schreib uns zurück.

Cole
2.1.2020
Bitte sag uns,ob alles okay ist.

Isabella
2.2.2020
Sag mal,geht's dir da oben noch ganz gut?! Schreib uns bitte zurück!

Beth
11.4.2020
Wieso hast du uns nicht gesagt,dass du weg ziehst?

Ich seufzte und schrieb allen das gleiche zurück. ,,Ich brauchte nur Abstand. Tut mir leid."

Andere würden sich wahrscheinlich jetzt denken,wieso ich immer noch daran hänge,was Sean gemacht hatte. Doch die Wahrheit ist,ich wusste es selbst nicht mal. Es war einfach so. Vielleicht weil er meine erste Liebe war,vielleicht aber auch wegen was ganz anderem. Ich wusste es nicht,doch eines wusste ich ganz genau. Ich darf meiner alten Klasse nicht die Schuld daran geben.

~𝗈𝗎𝗋 𝗌𝖾𝖼𝗋𝖾𝗍~ abgeschlossen ✔Where stories live. Discover now