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In meinem Zimmer wollte ich mich eigentlich sofort hinlegen, doch dazu kam ich nicht, da Kyle in mein Zimmer stürmte.

,,Wir müssen reden."

Ich schluckte und drehte mich zu ihm.

Ich war mir bewusst, was jetzt kommen wird.
Und ich bereute den kompletten Kuss von vorhin noch mehr.

,,Aze....Ich.."fing Kyle an, dabei spielte er nervös mit seinen Fingern, wodurch ich seufzte.

,,Sag es einfach."

,,Schau, ich bemerke die Chemie und die Verbindung zwischen uns auch, doch du musst verstehen, dass das viel zu gefährlich ist.."

Ich sah ihn verwirrt an. ,,Ich weiß nicht, was du meinst."

Er atmete einmal tief ein und aus, bevor er leise meinen Namen murmelte, und anfing zu sprechen.

,,Wir würden füreinander sterben, und darum können wir nicht zusammen sein." Ich hielt meinen Atem an, als ich diesen Satz von ihm hörte.

,,Ist das wirklich so schlimm? Wir können uns nicht voneinander abstoßen, nur weil wir uns lieben."warf ich ein, bevor er wieder etwas sagen konnte.

,,Das ist schlimm,Aze." Nachdem er seinen Satz beendet hatte, war er auch schon wieder aus meinem Zimmer verschwunden.

Ich konnte es nicht fassen. War das jetzt sein Ernst? Ja, es stimmte, was er gesagt hat, aber das bedeutet doch nicht, das wir uns nicht lieben können, oder?

Ich schloss meine Augen und atmete einmal tief ein und aus.

Ich hätte es wissen sollen. Okay, ja, ich wusste es schon, dies hieß jedoch nicht, dass ich nicht trotzdem einen kleinen Funken Hoffnung hatte. Das was jetzt passiert war, konnte ich nicht verhindern, da es Kyle's Sicht von der ganzen Sache war. Jedoch hätte ich dieses Geschehen verhindern können, wenn ich nicht auf den Kuss eingegangen wäre, oder vielleicht sogar, wenn ich mich ihm nicht genähert hätte.

Doch jetzt war es zu spät, und ich würde womöglich nichts mehr tun können.

Es war eine Woche vergangen, und seitdem redeten Kyle und ich nichts mehr. Wir gingen uns so gut wie möglich aus dem Weg, und obwohl das so offensichtlich war, bekamen unsere Eltern nichts davon mit.

Ich dachte, das es heute genau so sein würde, wenn wir zusammen im Wohnzimmer sitzen würden. Denn auch da saßen wir seit letzter Woche nicht mehr nebeneinander.

Doch diesmal war es anders, was mich irgendwie glücklich machte, aber irgendwie auch traurig.

Als ich mit unseren Eltern schon in Wohnzimmer saß, kam Kyle nach einer Zeit dazu, und setzte sich nicht wie die komplette letzte Woche neben Chris, sondern neben mir hin.

Ich schluckte nervös und fing an mit meinen Händen zu spielen.

,,Ist das Wetter heute nicht schön?"schwärmte meine Mutter und schaute lächelnd aus dem Fenster.

Ich schmunzelte leicht. Diese Art liebte ich an meiner Mutter. Sie mochte die kleinen Dingen im Leben, ihr ging und geht es noch nie richtig um Erfolg bei der Arbeit, sondern sie bevorzugte die Familie und ihre Freunde.

,,Haley und ich werden heute ins Kino gehen und werden danach ausgehen. Sprich, wir werden wahrscheinlich irgendwann in der Nacht nachhause kommen. Ich hoffe, das ist kein Problem für euch."erklärte Chris und drehte seinen Kopf zu uns.

,,Kein Problem, Dad."antwortete Kyle und lächelte seinen Vater kurz an.

,,Wollen wir los?"fragte meine Mutter und schaute liebevoll zu Chris.

Ich seufzte.

Würde mich nur jemand in meinem Leben so ansehen.

Chris nickte, verabschiedete sich mit Haley von Kyle und mir, bevor die beiden auch schon aus dem Haus gingen.

,,Aze?" Kyle.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn fragend an.

Was will er jetzt von mir? Und natürlich genau jetzt musste ich Herzrasen bekommen.

,,Also.."fing Kyle an und fuhr sich nervös durch seine Haare. ,,Das was ich letzte Woche zu dir gesagt habe, ja der erste Teil war ernst gemeint, aber der zweite mit ''keine Beziehung führen, da es zu gefährlich sei" nicht. Ich hatte einfach bemerkt, dass ich das nur gesagt habe, weil ich selbst Angst vor meinen Gefühlen hatte. Ich dachte, du würdest nicht so fühlen wie ich. Darum wollte ich anfangs so tun, als würde ich dich nicht romantisch mögen, doch ich bemerkte schnell, das es nicht funktionierte. Ich vermisse dich zu sehr, obwohl wir immer noch im gleichen Haus leben, und das lag womöglich auch nur daran, weil wir nicht miteinander gesprochen haben oder Zeit miteinander verbracht haben. Ich hoffe wirklich du kannst mir verzeihen, falls ich dich verletzt habe. Was für falls, ich hab es zu 100%. Ich wollte wirklich nicht wie Sean rüberkommen, und das war wirklich gemein von mir. Ich hab dich damit wahrscheinlich wieder an ihn erinnert.
Also, verzeihst du mir?"

Was?

Ich musste das zuerst kurz verarbeiten, bevor ich leicht lächelnd nickte.

Er hatte anscheinend die Luft beim Sprechen angehalten, denn als ich nickte, atmete er erleichtert aus.

,,Wollen wir's also nochmal versuchen?"fragte er mich und sah mir in die Augen.

,,Klar, aber mach sowas nie mehr."

,,Versprochen." Er zog mich in eine Umarmung, die ich sofort erwiderte.

,,Aze?"

,,Hm?"

,,Darf ich dich küssen?"

Ich lachte kurz, bevor ich ihn ansah. ,,Frag nicht, mach einfach."

Er schmunzelte kurz, und gleich danach spürte ich auch schon seine Lippen auf meinen.

Ich erwiderte den Kuss und legte meine Arme um seinen Nacken, wodurch er seine Arme um meine Hüfte schlang.

Mein ganzer Körper wurde warm und genau da, wo er seine Arme hatte, spürte es sich so an, als würde meine Haut brennen. Jedoch tat es nicht weh, es war ein angenehmes Gefühl.

Nach einiger Zeit lösten wir uns wieder, da wir Luft brauchten.

,,Sind wir jetzt eigentlich in einer Beziehung?"fragte ich ihn und sah ihm sanft in die Augen.

,,Also wenn du willst, dann ja."

,,Natürlich."

Er lächelte, während ich ihn aufs Sofa drückte, und mich an ihn kuschelte.

Er zog mich noch näher zu sich, wodurch ich seufzend meine Augen schloss.

,,Kyle, Aze?"

~𝗈𝗎𝗋 𝗌𝖾𝖼𝗋𝖾𝗍~ abgeschlossen ✔Where stories live. Discover now