~10~|Aze und Kyle

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,,Wieso schleichst du von unseren Eltern weg?"hörte ich Kyle hinter mir lachen,wodurch ich mich sofort zu ihm umdrehte.

,,Ich weiß es nicht."gab ich schmunzelnd als Antwort,und ließ meinen Blick kurz über seinen Körper wandern. Mir ist in den letzten Tagen überhaupt nicht aufgefallen wie hübsch er eigentlich war.

Nein! Das durfte ich nicht denken.

Ich schüttelte meinen Kopf,mit der Hoffnung,diese Gedanken verschwinden lassen zu können.

Dann setzte ich mich verwirrt neben ihn an den Tisch.

,,Alles okay?"fragte Kyle und sah mich besorgt an.

Ich nickte. Ich konnte ihm ja schlecht sagen,dass ich so etwas über ihn gedacht hatte.

Chris und meine Mutter kamen händchenhaltend herein,und sahen uns an.

,,Wann kommen die eigentlich?"fragte Kyle und gähnte.

,,Morgen und du solltest wirklich mehr schlafen,Kyle."sagte Chris,doch am Ende des Satzes war es nur noch ein Flüstern.

,,Wer kommt?"fragte ich verwirrt nach, wodurch meine Mutter ihre Hand auf ihre Stirn schlug und Chris und Kyle lachten.

,,Deren Familie."schmunzelte meine Mutter, weshalb ich nickte.

Ja,gut. Das hätte ich mir wirklich selber erklären können,wer kommt. Am besten ist ja, dass ich vorher darüber sogar noch gesprochen habe.

Seufzend schüttelte ich meinen Kopf und legte meinen Kopf auf meine Arme.

Ich spürte wie Chris,Kyle und meine Mum mich anstarrten.

,,Ist alles okay?"fragte meine Mutter mich und streichelte mir kurz durch meine Haare.

Ich nickte,zumindest so gut wie es in dieser Position ging.

Meine Mutter und Chris sagten Kyle und mir noch, das sie wieder ins Wohnzimmer gingen, bevor ich auch schon einen Arm um mich spürte.

Seufzend genoss ich die Berührung.

Moment, war das Kyle's Arm? Das darf jetzt nicht wahr sein, was war bitte heute mit mir los? Ich darf diese Berührung nicht mögen.

,,Du kennst nicht wirklich Liebe von anderen,außer deiner Mum und Ryan,stimmts?" Ich hörte die Besorgnis aus seiner Stimme heraus.

,,Vielleicht...."flüsterte ich und ließ die Körpernähe einfach zu.

Es war zu angehnem,um Kyle's Arm weg zu nehmen, doch gleichzeitig wusste ich auch, das es falsch war. Nicht mit ihm.

,,Aze?"

Ich drehte mich fragend zu meiner Mutter.

,,Ist wirklich alles okay?"

Ich schluckte. Sollte ich ihr die Wahrheit sagen,oder nicht? Letztendlich entschied ich mich einfach dafür, das zu sagen, was ich gerade dachte.

,,Ehrlich gesagt Mum,nein. Ich mach mir Sorgen um morgen. Ich mein,die sind homophob! Und du weißt,ich werde mich nicht zurückhalten,sollten die irgendwas falsches über Ryan oder Even sagen. Dazu kommt noch,dass ich mir jeden verdammten Tag die gleiche Frage stelle! Wieso musste ich schwul geboren werden? Wieso hätte ich nicht einfach als hetero auf die Welt kommen können? Wenn man eine andere Sexualität als hetero hat, wird man sowieso von den meisten ausgegrenzt und nicht akzeptiert. Das einzig gute ist, dass ich das Glück habe, das du eine supportende Mum bist. Aber andere haben das Glück nicht. Verstehst du mich? Wäre ich nicht schwul,müsste ich nicht die ganze Zeit mit der Angst leben,verprügelt zu werden, für das was ich bin." Ich atmete noch einmal tief ein und aus,bevor ich dann meine Mutter anschaute.

Sie hatte Tränen in den Augen.

,,Wieso hast du mir das nicht früher gesagt? Wieso hast du mir nicht früher gesagt, das du so fühlst? Aze,du bist mein Sohn und ich liebe dich,okay? Es ist nicht schlimm das du auf Jungs stehst. Du bist normal,genauso wie alle anderen und ich akzeptiere dich,so wie du bist!"sagte sie mit Tränen in den Augen,und umarmte mich.

Ich umarmte sie sofort zurück.

Ich schaute an die Decke meines Zimmers und seufzte. Es war mitten in der Nacht,und ich konnte, genau so wie gestern, nicht schlafen,doch diesmal war der einzige Grund deswegen, weil ich vor dem Familientreffen von morgen ein bisschen Angst habe.

Was war,wenn sie herausfinden würden,dass ich schwul war und mein bester Freund genauso? Ich hatte keine Lust auf Stress.

Und ich spielte wieder mit dem Gedanken,zu Kyle zu gehen,um ihn zu fragen,ob ich bei ihm schlafen dürfte.

Sollte ich das wirklich tun?

Ich wusste es nicht. Auf der einen Seite will ich es unbedingt,aber auf der anderen nicht, da ich jetzt schon weiß, das ich es so richtig bereuen werde.

Aber wenn ich es nicht tue,werde ich heute die ganze Nacht nicht schlafen können,und das wusste ich. Und das konnte ich nicht riskieren,wenn morgen das Treffen war.

Seufzend stand ich auf, und ging aus meinem Zimmer.

Kurz bevor ich seine Tür aufmachte,zögerte ich kurz noch, doch dann öffnete ich sie einfach.

Ich ging leise rein und schloss die Tür.

,,Aze? Was machst du hier?" Ich hörte Kyle's verschlafen Stimme.

Okay,was sollte ich jetzt sagen?

,,Also, ähm...."

,,Du kannst nicht schlafen,und willst mich fragen,ob du bei mir schlafen könntest?"

Ich nickte nur. Warum war ich denn jetzt so schüchtern?

Ich hörte Kyle kurz lachen.

,,Komm her."schmunzelte er,rutschte ein bisschen auf die Seite,hob seine Decke leicht an,damit ich mich darunter legen konnte.

Ich lächelte ihn kurz an,bevor ich mich neben ihm legte,und er die Decke über uns beide schmiss.

Ich spürte wie er einen Arm um mich schlang und mich an ihn drückte.

,,So besser?"

,,Ja,danke."sagte ich leise.

,,Klar. Gute Nacht,Aze." Er gähnte,wodurch ich auch gähnen musste.

,,Gute Nacht,Kyle."

~𝗈𝗎𝗋 𝗌𝖾𝖼𝗋𝖾𝗍~ abgeschlossen ✔Where stories live. Discover now