~𝗈𝗎𝗋 𝗌𝖾𝖼𝗋𝖾𝗍~ abgeschlossen ✔

~15~

Es war schon längst wieder Abend, wir saßen im Wohnzimmer und warteten bis Nathan und Diana wieder zurück kamen.

Obwohl es mich am Anfang nicht interessiert hatte, dass Sean im Krankenhaus lag, machte ich mir jedoch jetzt schon Sorgen um ihn. Alleine schon deswegen, da Nathan und Diana immer noch nicht zurück waren.

,,Wo bleiben die?"stöhnte Theo und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf.

Kyle saß neben mir, jedoch viel zu nah. Zu nah. Obwohl es mich eigentlich überhaupt nicht störte, dennoch wollte ich mich wegsetzen. Da er so nah neben mir saß, wollte ich mich unbedingt an ihn lehnen. Doch ich wusste, es war falsch. Zumindest vor den anderen. Aber ich wollte dem Drang unbedingt nach gehen, was ich dann letztendlich auch tat.

Ich lehnte mich an ihn, wodurch er gleich einen Arm um meine Schulter legte, und dadurch wurde mir komplett warm.

Nicole sah uns dabei an, und in ihrem Blick lag Ekel und Wut.

Kyle und ich sahen uns kurz lächelnd an, doch wir bemerkten nicht, dass Chris und meine Mutter uns anstarrten.

,,Haben sie nicht gesagt, dass sie am Abend wieder da sind?"fragte Aidan und lehnte sich im Sessel zurück.

,,Das haben sie."gab Cecilia als Antwort.

Gleich nach Cecilia's Antwort, öffnete sich auch schon die Haustür, wo Diana und Nathan herein spazierten.

,,Wie geht's ihm?"fragte meine Mutter sofort.

,,Eigentlich relativ gut. Er wurde gerade vorher entlassen, darum kamen wir später. Es sind nur kleine Verletzungen, die eigentlich, wie der Arzt gesagt hatte, in 4-7 Tagen wieder verheilt sein sollten."erklärte Diana und setzte sich mit Nathan erschöpft auf's Sofa.

,,Wir reisen morgen in der Früh wieder ab."sagte Aidan noch, bevor er auch schon ins Gästezimmer ging.

,,Na endlich."flüsterte ich, wodurch ich Kyle zum Lachen brachte.

Sein Lachen war wunderschön.

Okay,ich muss ehrlich zu mir sein. Ich hab mich in Kyle verliebt. Nein, ich liebe ihn.

》

Lachend gingen wir in Kyle's Zimmer, wo wir uns auch gleich ins Bett fallen ließen.

,,Alles okay?"fragte Kyle nach, während er sein Handy weglegte.

Ich nickte.

Eigentlich wollte ich etwas sagen, doch ich hatte keine Chance dazu, da Nathan an der Tür klopfte.

,,Können wir kurz reden?"

Genervt sah ich kurz zu Kyle, bevor ich aufstand, und Nathan aus dem Zimmer folgte.

,,Was ist?"

Nathan grinste, weswegen ich einen Verdacht bekam, worüber Nathan reden wollte.

,,Ich wollte dir nur eins sagen, verlieb dich nicht in Kyle. Du weißt ja was mit Sean geschah. Außerdem vergiss nicht, dass Kyle dich genauso wie Sean verletzen wird, da dich niemand haben will. Du bist nutzlos. Du bist nichts! Kyle hasst dich! Genauso wie jeder andere."

Ich schluckte, bevor ich anfing zu lächeln.

Auch wenn es mich verletzte, was er gerade gesagt hatte, wusste ich auch, dass ich es nicht wollte, wenn er mich verletzlich sah.

,,Ich weiß. Glaubst du ernsthaft ich mach den gleichen Fehler nochmal?"

Nathan sah mich entsetzt an, während ich wieder in Kyle's Zimmer ging, und die Tür zuschlug, weswegen Kyle zusammen zuckte.

,,Was war?"fragte er und setzte sich auf.

,,Nichts. Alles gut."antwortete ich und setzte mich seufzend neben ihn.

Doch gleich danach, spürte ich auch schon zwei Finger an meinem Kinn, die mein Gesicht zu seinem drehten.

Mein Blick wanderte wie automatisch zu seinen Lippen, aber das was Nathan vorher gesagt hat, ging mir trotzdem nicht aus dem Kopf.

Sollte ich es wirklich riskieren, um vielleicht wieder verletzt zu werden? Aber Kyle würde mich nicht verletzen, oder?

,,Aze...."flüsterte er, wodurch ich erst realisierte, wie nah wir uns waren. Ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren, weswegen mein Gehirn irgendwie komplett ausschaltete.

Gleich danach spürte ich auch schon zwei Hände an meiner Hüfte, wodurch er mich zu sich zog, und wir uns küssten.

Mein kompletter Körper fing an zu brennen, aber es tat nicht weh. Es war angenehm. Viel zu angenehm. Und Bauchkribbeln bekam ich auch.

Ich legte meine Arme um seinen Nacken und wir zogen uns noch näher zum jeweils anderen, obwohl das garnicht mehr möglich war.

Doch anscheinend realisierten wir erst jetzt, was hier geschah, denn wir trennten uns voneinander und sahen uns in die Augen.

Wir wollten beide etwas sagen, und das hätten wir auch besser tun sollen, doch ich stand einfach auf und ging so schnell wie möglich aus dem Zimmer, während Kyle sich auf sein Bett fallen ließ.

Und dies war der größte Fehler, den wir beide je gemacht hatten.