Eine ganze Weile blieben wir so umschlungen stehen, bis mich Kol schließlich irgendwann auf sein Bett trug und sich neben mich legte. So lag ich nun da, meinen Arm und meinen Kopf auf seine Brust gelegt, und atmete ganz ruhig ein und aus. Ich fühlte mich so geborgen und sicher bei Kol. Mit meinem Finger malte ich sanft Kreise auf seine Brust, was ich oft tat, wenn ich nachdachte. Noch circa einen Monat würde es dauern, bis ich endlich meinen Abschluss in der Tasche hatte. Was danach geschehen wurde, wusste ich noch nicht, schließlich hatte ich eine Ewigkeit vor mir. Mein Traum war es aber schon immer gewesen, mehr von der Welt zu sehen. Ich wollte reisen und die wunderschönen Städte besuchen, welche mich mit offenen Armen begrüßen würden. Dieses Abenteuer würde ich aber nicht alleine erleben, sondern zusammen mit der Liebe meines Lebens. Zwar war ich mir sicher, dass er schon Vieles davon gesehen hat, aber da er so viele Jahre in dem Sarg verbracht hat, gibt es bestimmt noch einige Städte, die auch ihn noch erwarteten.
"Worüber denkst du nach, darling?", murmelte mir Kol ins Haar.
"Meine Zukunft", setzte ich an, bevor ich mich direkt verbesserte, "unsere Zukunft". Sein Grinsen konnte ich spüren, ohne es überhaupt sehen zu müssen, was mir auch direkt ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.
"Was möchtest du nach der Schule machen? Obwohl warte, lass mich raten: Du möchtest du Welt bereisen und all die wunderschönen Städte besuchen."
Empört fuhr ich hoch, stütze mich auf ihm ab und schaute ihm in seine Augen. "Du warst in meinem Kopf?!", meinte ich etwas beleidigt zu ihm. Er wusste doch, dass ich das nichts mochte, wenn er mir nicht gerade einen süßen Traum herbei dichtete.
Kol hingegen schaute mich immer noch grinsend an und warf mir einen ironisch entschuldigenden Blick zu. "Du machst es mir aber auch immer zu leicht, Amber!", sagte er bloß, woraufhin ich ihn schockiert anblickte, da mir fast die Worte wegblieben. Natürlich meinte ich es nicht ernst, naja nicht wirklich, aber ich spielte eben gerne mit ihm.
"Na schön, da du also bestens über meine Gedankengänge informiert bist: Wo möchstest du als erstes hin?", fragte ich ihn ehrlich.
"Wie wärs mit Hawaii? Es soll dort ganz schöne Bauten gleich am Meer geben.", antwortete er mir.
"Klingt nicht schlecht.", erwiderte ich träumerisch. Das konnte ich mir richtig gut vorstellen, wie ich und Kol am Strand lagen, uns in der Sonne bräunten und es uns richtig gut gingen ließen.
"Wirklich, ich würde echt gerne mit dir nach Hawaii verreisen."Ich lächelte ihn nun wieder an und hatte immer noch diesen träumerischen Blick drauf, den ich nicht ablegen wollte. Es tat gut, mir eine Zukunft mit Kol vorzustellen, bei der wir mal nicht gerade von Leichen umzingelt waren. Nachdem ich ihn nun eine gefühlte Ewigkeit angestarrt hatte, zog er mich endlich wieder zu sich hin und küsste mich voller Leidenschaft auf den Mund. Den Kuss erwiderte ich ebenso intensiv und ließ mich förmlich darin versinken. Inzwischen lag ich auf ihm und umschloss mit meinen Händen sein Gesicht, um ihm noch näher zu sein, als ich es eh schon war. Sanft zog mir Kol mein weißes Top über den Kopf, worauf auch schon gleich meine Jeans folgte. Allerdings sollte nicht nur er einen schönen Ausblick haben, sondern auch ich, also brachte ich ihn ebenso dazu, sich seiner Klamotten zu entledigen. So wie ich ihn kannte wusste ich, dass er gerne der Dominante war, weswegen ich kaum überrascht war, als wir kurzerhand Positionen wechselten und ich jetzt unter ihm lag. Meine Hand glitt seinen kräftigen Rücken runter, bis sie schließlich den Rand seiner Boxershort erreichte und ich begann, mit dem Saum rumzuspielen, um ihn bewusst zu provozieren. Ich war mir bewusst, dass er mir nicht lange widerstehen konnte, also machte ich weiter.
Mein Versuch hatte natürlich Erfolg und es dauert keine paar Sekunden, bis wir beide vollkommen entblößt da lagen. Der Kuss wurde noch leidenschaftlicher, falls das überhaupt möglich war, und als er sich von meinem Mund löste, glitt er langsam an mir runter, bis hin zu meiner erogenen Zone. Dort verweilte er einen Moment und ließ mich auch schon im nächsten aufstöhnen. Meine Hüfte schob sich langsam nach oben und ich hatte definitiv Lust auf mehr. Ich wollte ihn, mehr als alles andere. Er kam meinem Wunsch nach und bewegte seinen Kopf wieder zu mir hoch. Mit der einen Hand wuschelte ich ihm durch seine Haare, die andere war fest verschränkt mit seiner und befand sich über meinem Kopf, fest in das Bettlaken gedrückt. Ehe ich mich versah befand er sich auch schon in mir und ließ meinen ganzen Körper vor Erregung beben. Sein Tempo wurde schneller und ich konnte spüren, dass es gleich so weit war. Er beschleunigte nochmals und mit einem finalen Hieb war es endlich soweit. Ich kam kurz nachdem er gekommen war. Vorsichtig ließ er von mir ab und ließ sich neben mich sinken. Wir beide waren merklich außer Atem und taten uns erst schwer, richtig Luft zu holen, nach einer Weile ging es aber wieder.
"Ich liebe dich, Kol.", sagte ich schließlich zu ihm.
"Ich liebe dich auch, Amber.", kam es von Kol als Antwort.
Den restlichen Abend passierte nicht mehr viel. Kol machte einen Horrorfilm an, was ich wie immer sehr unterhaltsam fand und mich mehrmals loslachen ließ. Ich fand die Filme immer viel zu unrealistisch, um ernsthaft Angst davor haben zu können. Kol ging es ähnlich, wobei er sich über die Vampire beschwerte, die ja mal gar nichts mit der Realität zu tun hatten, was ich jetzt nochmals besser nachvollziehen konnte. Trotzdem war es immer noch sehr amüsant.
Morgen musste ich jedenfalls früh aufstehen, da ich Schule hatte, also beschlossen wir, schon etwas früher schlafen zu gehen. Spätestens um Mitternacht waren wir eingeschlafen und ich fiel mal wieder ins Land der Träume, wie ich es so oft tat.
'Ich und Kol befanden uns beide an einer Bar am Strand. Es war wunderschön hier. Die leichte Brise ließ meine Haarsträhnen durch die Luft wehen und die untergehende Sonne schien mir in meine grünen Augen. Kol stand gerade auf, um uns noch zwei Cocktails zu holen, während ich auf der Liege sitzen blieb und noch die letzten Sonnenstrahlen auskostete. Meine Augen hielt ich geschlossen, doch als ich einen Schatten wahrnehmen konnte, öffnete ich sie wieder, da ich der Annahme war, dass es sich um Kol handelte. Es stellte sich heraus, dass ich falsch lag, denn ich blickte direkt in ein Augenpaar, welches ich nicht wirklich zuordnen konnte. Die Augen des Mannes waren blau und schienen mysteriös. Es schien, als würden sie keinerlei Emotionen ausstrahlen. Eine dunkelblonde Locke fiel ihm ins Gesicht, doch er verzog keine Miene. Selbst wenn ich wollte, hätte ich die Person nicht ausmachen können, da ich alles wie durch einen Schleier sah.
Augenblicklich durchfuhr mich ein Schauer, als er seine Hand auf meine Schulter legte. Er war mir unheimlich und ich verspürte eine Angst. Es fühlte sich so an, als sei ich gefangen in seinem Griff, als könnte ich mich nicht bewegen, als sei ich paralysiert. Es war, als wäre ich ihm ausgeliefert und vollkommen machtlos. Wo war Kol denn bloß? Er hätte mit den Drinks schon längst zurück sein sollen. Ich wartete und wartete, doch nichts geschah und ich war immer noch in dieser Position gefangen. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und der schwarze Himmel machte die Situation noch unheimlicher, als sie es ohnehin schon war. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er von mir ab und setzte sich genau auf die Liege gegenüber von mir. Ich wartete ab, doch nichts passierte. Er sagte kein Wort, doch gerade als ich aufstehen wollte, geschah es. In rapider Geschwindigkeit streckte er seinen Arm aus, welcher genau in meiner Brust landete und mein Herz umschlungen hielt. Ich konnte mich nicht rühren, war hilflos und keinen Moment später riss er es mir brutal heraus. Sein Blick prägte sich mir ein: Er schaute mich mit einem Teufelsgrinsen an, mit einem solch selbstsicheren Blick, mit dem er jede Wahl gewonnen hätte. So war es auch, er hatte gewonnen. Mein Blick war leblos. Es war um mich geschehen. Er hatte mich umgebracht und mein Körper brach zusammen ehe sich alles um mich herum verfinsterte und die Dunkelheit mich vollkommen erfüllte.'
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Dark Love - Kol Mikaelson Ff ✔
FanfictionAmber lebt in Mystic Falls und hat seit einiger Zeit furchtbare Albträume, welche ihr einfach keine Ruhe geben. Als sie dann eines Tages Kol kennenlernt, wird ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Doch nicht nur er scheint ein Problem darzustellen...