Kapitel 74

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Lucan hörte, wie der Herzschlag bei beiden gleichzeitig aussetzte. Sie sind tot.

Nero stürzte zu Belial und versuchte, ihn zu wecken. „Wage es nicht zu sterben, du Mistkerl! Wach auf! Mach deine verdammten Augen auf!", schrie er.

Der Kampf war im vollen Gange, doch die beiden saßen nur stumm neben den Leichen ihrer besten Freunde.

Ohne Vorwarnung begann Aleks' Bauch zu leuchten. Sie traten einen Schritt zurück. Helle Linien aus Licht überzogen seinen Körper. Die Kämpfe stellten sich ein, alle sahen gebannt auf Aleks. Lucan riss die Augen auf. Er hatte das schon einmal gesehen. Das Blut wanderte in Aleks' Körper zurück und seine Wunde schlossen sich. Dann schlug er die Augen auf. Er richtete sich auf. Belial lag immer noch da, regungslos. Mit einem Ruck entfaltete Aleks seine weißen Flügel und diese begannen silbern zu leuchten. Er legte die Hand unter den Nacken seines Geliebten und zog ihn zu sich. „Komm zu mir zurück, Yalo", flüsterte er und küsste ihn.

Das Licht wanderte über Belials Körper, hüllte ihn ein. Die Wunde an seinem Hals schloss sich und sein Herz begann zu schlagen. Er öffnete die Augen und schaute in die Augen seines Engels.

„Warte noch ein wenig, Yalo. Ich muss noch etwas erledigen", flüsterte er liebevoll.

Belial nickte stumm, immer noch nicht ganz bei sich.

Aleks sah Nero und Lucan an. „Beschützt mein Herz", befahl er. Dann ließ er sie stehen.

„Ich fass es nicht. Das kann nicht sein. Du bist ein verdammter Engel!", rief Zion. Er lachte laut.

„Gut, dann muss ich mich nicht mehr zurückhalten", sagte Aleks mit tonloser Stimme.

Das ließ Zion verstummen. Was meint er damit?

Aleks' Gesicht war ausdruckslos geworden. Seine Haut begann zu leuchten und seine Augen färbten sich eisblau.

Sereph erkannte diese Augen sofort. Was passiert hier? Er spürte plötzlich einen Druck. Magie wallte auf und tränkte den Raum. Aleks' Flügel begannen zu leuchten. Ein Schwert erschien in Aleks' linker Hand.

Engelsschwert. Diesen Gedanken hatten alle.

„Hiermit richte ich über diejenigen, die es gewagt haben, mein Herz zu verletzen", sagte Aleks mit kalter Stimme. Das Engelsschwert begann ebenfalls zu leuchten. Ein Wimpernschlag und Aleks war auf der anderen Seite des Saals. Dann flogen sie um. Ein Verhüllter nach dem anderen fiel einfach zu Boden, doch sie waren nicht tot. Sie lagen bewusstlos ohne eine klar ersichtliche Verletzung auf dem Boden.

Die Höllenfürsten schauten entsetzt auf, nahmen Kampfstellung an. Wieder verschwand der Engel und tauchte vor Zion auf, der als einziger verschont geblieben war.

„Wer hat diesen Angriff befohlen?", fragte er den zitternden Dämon.

„Ich... ich... ich sage dir gar nichts", schrie er.

„Deine Kameraden sind bewusstlos, deine Verbündete tot. Du bist allein und dein Leben liegt in meiner Hand. Triff eine Wahl oder dein Leben ist verwirkt", sagte der Engel mit kalter Stimme.

Zion konnte sich kaum rühren. Tausend Gedanken schossen durch seinen Kopf, doch es gab nur einen Ausweg. Er würde sich nicht gefangen nehmen lassen. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Mit einer schwungvollen Bewegung zog er sein Schwert hoch und rammte es sich selbst in die Brust.

Doch Aleks würde nicht zulassen, dass er so einfach starb. Er riss das Schwert aus Zions Brust und legte seine Hand auf die Wunde. Ein helles Leuchten schoss aus seiner Handfläche und Zions Wunde schloss sich.

Belial - eine schicksalhafte Nacht (BAND 1) ✅Where stories live. Discover now