Weihnachten im Schloss

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Am nächsten Vormittag fuhren wir alle nach Mannheim. Einen Tag würden wir dort alle zusammen sein. Die Feiertage warfen ihre Schatten voraus. Ich freute mich dort zu sein.
Kaum das wir angekommen waren, kam meine Granny die Stufen hinunter gejagt. Sie begrüßte mich halbherzig  bevor sie Luana aus dem Kindersitz holte, die ihr ihre Ärmchen entgegenstreckte. "Granny!", krähte sie und meine Großmutter herzte das kleine Mädchen, als sie diese auf dem Arm hatte.
Edward und Katharina kamen auch raus. Luana, Fabio und Nadja stiegen die Stufen hinauf, liefen kichernd direkt rein und ließen sich im Eingangsbereich auf dem Boden nieder, um mit Nadjas Puppen zu spielen. Wir begrüßten uns alle und brachten unsere Sachen rein.
Im Kaminzimmer wurde zu Kaffee und Kuchen gebeten. In der großen Küche hatte Roman mit der Köchin meinen Kakao gemacht, den ich mittlerweile fast immer mit Lu teilen musste. Auch jetzt nippte sie an meiner Tasse. Den Schokobart ließ sie sich immer bin mir wegmachen.
Es war zwar das typisch höfische Ambiente, aber das Miteinander war herzlich wie immer.
Granny hatte irgendwann alle drei Kinder um sich auf dem Sofa sitzen. Sie liess sie mit sich Sterne basteln und sie war in sich gekehrt, ruhend. Bei den Kleinen wich die Strenge, die sie mir gegenüber hatte walten lassen.
Beim Abendessen, welches im Esszimmer serviert worden, ging es laut her. Es wurde viel gelacht.

Romans Sicht

Nach dem Essen sassen wir alle gemütlich zusammen. Lu lag bei Maddy, war eingeschlafen. Es zeigte sich das übliche Bild. Die Kleine war entspannt, ihr Gesicht war in ihre Halsbeuge geschmiegt. Und dann war da die kleine Faust, die im Ausschnitt von ihrem leichten Pulli steckte.
Marco lachte da immer drüber. Granny war es nun, die sagte: "Das hat Albert auch immer gemacht. Bis er zwei war ist er fast nie ohne das eingeschlafen!" Maddy lächelte und drückte dem Kleinkind auf ihrem Schoss einen Kuss auf. Sie schmiegte ihre Wange an den Kopf unserer Tochter.
Als sie sich sicher war, das die Kleine tief und fest schlief, erhob sie sich und wünschte allen eine gute Nacht. Sie ging hoch, zu unseren Räumlichkeiten im Schloss. Als ich dazu kam, hatte unsere kleine Lu sich in ihrem Bett gerade zusammen gerollt.

Nach einer ruhigen Nacht frühstückten wir alle. Meine Eltern, Marco und Leonie fuhren in die Schweiz. Luana auf meinem Arm weinte herzzerreissend. Maddy herzte sie, zeigte drei Finger. "Mäuschen, dreimal schlafen, dann sind wir im Schnee bei Omi und Opi, Leo und Marco!" Luana wurde augenblicklich ruhig. Sie versuchte ihre Finger so zu sortieren. "Reimal!", schniefte sie und Maddy nickte. Die vier wurden dann winkend, aber nicht mehr weinend verabschiedet.
Am Nachmittag stand ein Besuch im Kinderheim und auf dem Weihnachtsmarkt an. In der Funktion als Thronfolgerin und Graf nahmen wir diese Termine wahr. Im Anschluß waren wir mit Luana als Termin im Kinderballett, wo die Weihnachtsgeschichte aufgeführt wurde. Luana sass auf Maddys Schoss, die gespannt zusah. Ihr kleines Gesicht hen war gespannt auf die Kinder gerichtet.
Am nächsten Tag fuhren wir in die Stadt. Am Schlossgarten in der Innenstadt wurde eine historische Statue nach Restauration wieder enthüllt. Diesem Ereignis wohnten wir offiziell bei, als Granny eine Rede hielt. Auch Luana war dabei, die bei uns verschmust im Arm blieb. Nach dem Termin gingen wir noch in die Stadt, bummelten, fanden noch Kleinigkeiten für Weihnachten.

Mit den Kindern stellten wir abends noch Kekse und Milch auf einen Tisch vor den imposanten Baum.
Lu, die nun mehr mitbekam war total aufgeregt.

~~~

Roman und ich waren am Heilig Abend früh wach. Die Ruhe am Morgen genossen wir. Zärtlichkeiten brachen sich Bahn.
Nach dem Liebesakt schliefen wir noch einmal kurz ein. Das Kinderzimmer auf der anderen Seite des Bades benötigte an diesem Morgen kein Babyphon.
Ich streckte mich in Romans Arm, als unsere Tochter lautstark nach Mama und Papa verlangte.
Sehr energisch verlangte sie immer lauter nach uns und ich stand auf. Da sie keine Ruhe geben würde, war ich mit ihr direkt im Bad geblieben. In der großen Dusche alberten wir herum. Zum Frühstück blieben wir im legeren Outfit. Dann ließ ich sie ihren Vater wecken.
Als ich auf der Bettkante sass, beobachtete ich, wie vorsichtig sie an ihm zog und drückte, bis er dann lachend mit ihr zu kabbeln begann.
Wir warteten, bis Roman geduscht und angezogen war, ehe wir zum Frühstück gingen. Nadja und Fabio waren auch schon da. Sie zogen unsere Kleine mit, zeigten ihr aufgeregt, das halb leere Glas
Milch und die aufgegessenen Kekse. Edward und Roman hatten da am Abend noch ganze Arbeit geleistet. Unsere Tochter stand mit kreisrunden Augen vor den Sachen und den ganzen Päckchen die dort lagen. Die drei Kinder würden den ganzen Tag wie am Kabel sein.
Nach dem Frühstück baute Granny noch die Krippe mit den Kindern auf. Das beobachteten sie ganz genau. Im Anschluss fuhren wir noch auf den Friedhof. Ich wollte meine Eltern besuchen und dann auch an unser Sternenkind denken. Roman war dabei, hielt sich aber zurück. Der Tod meiner Eltern war lange her, aber wegen des Babies schwammen meine Augen in Tränen. Dieser Verlust schmerzte noch immer.

Am frühen Nachmittag gab es Kekse und Kakao. Im Anschluss machten sich alle fertig.

Alle zusammen fuhren wir in die Kirche, um der Kindermesse beiwohnen zu können

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Alle zusammen fuhren wir in die Kirche, um der Kindermesse beiwohnen zu können. Das Krippenspiel wurde aufgeführt. Es waren viele Kinder da, mit ihren Eltern, die überrascht sahen, das wir alle da waren. Granny war immer etwas unnahbar gewesen, aber wir waren in unseren Augen nichts besseres. Unsere Kinder sollte möglichst normal aufwachsen.
Mit Nadja sass unser kleines Mädchen in der ersten Reihe, hatte aber nach einer Zeit keine Lust mehr und wurde quengelig. Roman hielt sie im Arm und ich stand dahinter. Leise fluchte ich, was unser Töchterchen immer noch erheiterte.
Auf dem Weg zurück, schlief sie im Auto ein. Die Aufregung des Tages verlangte ihr doch einiges ab und sie benötigte den Powernap. Pünktlich zur Ankunft wurde sie wieder wach. Als ich sie abschnallte strahlte sie mich zahnlückig an.

Drinnen wurden zunächst die Angestellten, die an Weihnachten da waren mit persönlichen Geschenken bedacht.
Im Speisesaal gab es dann das opulente Abendessen. Dabei wurden die Kinder minütlich hibbeliger. Granny verschwand raus, was sie kaum registrierten und läutete das Glöckchen.
Luana lief an unser beider Händen. Jetzt erstrahlte der Raum mit dem Baum mit Lichtern und Kerzen erhellt. Im Hintergrund lief sehr leise Weihnachtsmusik. Unser kleines Mädchen war aufgeregt, wusste kaum wo sie zuerst gucken sollte.
Wir setzten uns mit ihr auf den weichen Teppich, Roman holte ein erstes Päckchen hervor. Die Kleine besah sich das Ganze neugierig und zupfte zaghaft am Papier. Sie sah Nadja, die euphorisch alles aufriss und machte es ihr gleich. Wir beide lachten, als Lu glucksend das Papier aufriss. In dem Päckchen befand sich eine Babypuppe, die unser kleines Mädchen bestaunte. In den übrigen Päckchen befanden sich Holzspielzeug, ein Dackel mit Schlappohren zum hinterherziehen und Kleidung. Roman erfreute sich an einer neuen Fitbit, mit der er geliebäugelt hatte, und neue Sneakern, die er im Warenkorb hatte, die er aber zu teuer gefunden hatte. Ich bekam eine Reservierung für einen Wellness Tag in der Schweiz, sowie Konzertkarten mit Übernachtung in einem Hotel.
Lange sassen wir noch zusammen, genossen die Familienzeit. Die Zeit schritt voran, erst spät gingen alle schlafen.

Romans Sicht

Um halb sieben standen wir auf, machten uns für die Fahrt in die Schweiz fertig. Luana war auch aufgewacht und war aufgeregt. Wir hofften beide, das unser Wirbelwind auf der Fahrt schlafen würde.
Nachdem wir fertig waren, brachte ich alles hinunter in die Eingangshalle. Gemeinsam frühstückten wir noch, bevor die große Verabschiedung anstand.
Luana winkte allen und strahlte. Wir fuhren die Auffahrt hinunter, wo das kleine Mädchen fragte: "Omi und Opi?" Maddy drehte sich nach hinten. "Ja, jetzt fahren wir zu Omi und Opi!" Sie strahlte.
Sie klatschte in ihre kleinen Hände und kaum dass das Auto über die Autobahn glitt, war unsere Erstgeborene eingeschlafen. Wir unterhielten uns leise, hielten uns auf der Fahrt immer an den Händen.

Es ist soweit, ein erneutes Weihnachtsfest. Der kleine Wirbelwind ist ganz begeistert.

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Pflichtgefühl - Herz über KroneWhere stories live. Discover now