30 - Seelenheil

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Ein Traum, den man alleine träumt, ist nur ein Traum

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Ein Traum, den man alleine träumt, ist nur ein Traum. Ein Traum, den man gemeinsam träumt, ist Realität.
- John Lennon -

ES GIBT EINE MENGE Dinge, von denen ich nie gedacht hätte, sie würden einmal eintreten

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ES GIBT EINE MENGE Dinge, von denen ich nie gedacht hätte, sie würden einmal eintreten. Zum Beispiel habe ich nach Violets Tod nie gedacht, jemals wieder einen Atemzug tätige zu können, ohne mich selber dafür zu hassen, ohne mir zu wünschen, statt mir würde meine beste Freundin atmen. Ich weiß, dass es niemals leicht sein wird, dass niemals ein Tag vergehen wird, an dem ich sie nicht vermissen werde.

Jetzt allerdings, weiß ich auch, dass man es sich nicht verdienen muss, zu reden. Ich sage es nicht nur wie ein Mantra stumm vor mich hin; ich weiß es. Und ich habe ein Recht auf meine Stimme, ein Recht zu leben und zu atmen, selbst wenn es ohne Violet ist.

»Was genau hast du Silas geschrieben?«, frage ich seufzend, vergrabe den Kopf in meinen Händen. Allein die Vorstellung, dass jemand in meinem Namen Nachrichten verschickt, missfällt mir. Die Vorstellung ängstigt mich.

»Ach, nur dass er seinen Arsch hierher bewegen soll, weil Honey mit ihm reden muss. Reden im Sinne von: sprechen und seine Stimme benutzen. Mit den besten Grüßen von ihrer großartigen Schwester. Ich denke«, sie wirft mir mein Handy zu und ich fange es auf, »das wird genügen, um ihn hierher kommen zu lassen. Vielleicht sollten wir uns mal Gedanken darüber machen, dass wir in letzter Zeit so viel in Krankenhäusern abhängen. Gerade du und Silas solltet euch echt einen neuen Go-To-Ort suchen, ist ein kleines bisschen makaber.«

»Du hast sie echt nicht mehr alle. Und wie stellst du dir das Ganze jetzt vor? Soll ich ihn jetzt einfach fragen, ob er zufälligerweise ausgerechnet der eine von hunderten Schülern ist, mit dem ich Briefchen schreibe?«

Ein Moment lang ist Theo komplett verstummt und ich denke schon, sie hätte einfach keine Antwort auf die Frage. Was natürlich nicht stimmt. »Genau«, sagt sie, als wäre weiter nichts. Als wäre es nicht etwa eine komplette Schnaps-Idee.

»Und was, wenn er es nicht ist? Was mache ich?«

Fragend sehe ich Theo an, die nachdenklich auf ihrer Unterlippe kaut. Wie peinlich wäre es, Silas diese Frage zu stellen; nur damit er es am Ende nicht ist? Was, wenn es am Ende Seth ist, er mich nicht angelogen hat und all der Schmerz real ist? Ich wüsste ehrlich nicht, wie ich damit umgehen soll.

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