Als wäre ich nach Hause gekommen

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Wo war ich? Was war  passiert? Die Morgensonne schien mir ins Gesicht und die kühle Luft flog nur so durch den Raum. Ich stand auf und fiel fast hin, weil ich stolperte. Ich schloss schnell das Fenster und schnappte mir mein Handy aus meiner Tasche, die auf dem Boden lag. 7 Uhr morgens. Gut, ich hatte noch etwas Zeit, bis das Frühstück anfing.

Ich schnappte mir Wechselkleidung aus meinem Koffer, um ins Bad zu gehen und mich zu waschen, da ich mich durch das Tragen meiner Klamotten ziemlich dreckig fühlte. Ich schaute für ein paar Sekunden in den Spiegel weil ich im Halbschlaf total vergessen habe, dass ich noch die Jacke trug, die mir gestern angedreht wurde. Ich zog sie aus und packte sie schon mal behutsam in meinen Koffer.

Ich fühlte mich nach der Dusche tausendmal besser und wie neu geboren. Ich zog mich um und trug heute eine graue Sporthose und ein weißes übergroßes T-Shirt, auf dem oben rechts klein "Aoba Johsai VBC" stand. Ich wusch mein Gesicht und entschied mich dazu heute mal das Makeup wegzulassen und meine Haare offen zu tragen, nahm aber zur Sicherheit noch ein Haargummi mit.

Ich war heute nicht wirklich in der Stimmung mit irgendjemandem zu reden aber ich wusste genau, dass die Jungs es sowieso nachher wieder schaffen würden, mich aufzumuntern. Deshalb nahm ich mein Handy und meinen Zimmerschlüssel und stopfte mir beides in meine Hosentasche, um mich auf den Weg nach unten ins Hotelrestaurant zu machen.

Es war kurz vor acht als ich mein Zimmer verließ und mich auf dem Flur Kindaichi und Matsukawa begrüßten. "Guten Morgen, (Y/N)!", sagten beide fröhlich und schon fast synchron. "Wie war deine erste Nacht in Tokio?", fragte Kindaichi freundlich und wir gingen zu dritt den Flur entlang und in die Richtung des Aufzugs. 

"Ich habe leider nicht viel mitbekommen. Das Training hat mich abends dann doch ziemlich ausgeknockt.", sagte ich aber wollte erstmal nicht zu viel erzählen - nur für den Fall, dass es sich herumsprechen sollte. "Was habt ihr denn so getrieben?", fragte ich neugierig und versuchte das Thema zu wechseln. "Wir saßen gestern nur etwas zusammen aber viele sind schon früh schlafen gegangen, was ich gut nachvollziehen kann, weil ich auch einer von diesen Personen war.", antwortete dieses Mal Matsukawa.

Wir kamen schlussendlich auch unten an. Da die beiden schon einmal in diesem Hotel residiert haben, wussten sie auch wo wir hin mussten und haben mir den Weg in den Saal gezeigt.

Es gab ein großes Buffett mit viel Auswahl. Fast alle Plätze waren schon belegt und die Tische zum Teil schon voll. "Setzt du dich zu uns?", fragte Kindaichi und zeigte auf den Tisch, an dem sich das ganze Team, inklusive Oikawa, gerade über ihr Frühstück her machten. Ich wurde plötzlich nervös, als ich ihn entdeckte und fing an zu stammeln, als mich ein Ruf rettete. "(Y/N)! Setz dich zu uns!", rief mich Kiyoko, die an einem Tisch mit ihrem Team saß und schon wieder musste eine andere Person mein Leben retten.

"Tja, tut mir leid.", sagte ich nur zu den beiden Jungs und schnappte mir einen Teller, den ich mit Essen füllte und mich neben meine neue Freundin saß.

"Guten Morgen, wie geht es dir?", fragte sie mich besorgt. "Ich fühle mich gut, danke der Nachfrage.", sagte ich lächelnd, sodass auch sie sich keine Sorgen zu machen brauchte. "Okay, aber wenn du dich in den kommenden Tagen nicht wohl fühlen solltest, kannst du gerne zu mir kommen.", sagte sie flüsternd in meine Richtung, damit es niemand am Tisch mitbekam. Ich nickte nur dankend und nahm einen Schluck von meinem Tee.

Was mir an meinem jetzigen Platz sofort auffiel war, dass ich einen ziemlich guten Blick auf Oikawa hatte, der mich gekonnt ignorierte. Lange hielt ich das nicht mehr aus. Ich versuche ihm nicht im Weg zu stehen aber es schien so, als würde ich mir damit nicht helfen - ganz im Gegenteil. Ich fühlte mich schlecht, weil ich ihn so von mir weggestoßen habe und jetzt hatte ich Angst, dass es kein Zurück mehr gibt und keine Chance, alles wieder gut zu machen. Ich bin wirklich eine schreckliche Person, weil ich ihm so wehgetan habe. Warum habe ich auch so blöde Prinzipien?

Kiss but don't tell | Oikawa x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt