Der schwere Abschied

322 15 0
                                    

Auch diesen Morgen war der Flur leer und ich hörte niemanden mehr.

Lag wohl daran, dass ich zu spät dran war und die anderen bestimmt wieder unten auf mich warten mussten. Tolle Managerin bin ich, dachte ich nur und ging den Flur so schnell ich konnte entlang.

Ich ging auf den Aufzug zu, denn für die Treppen war ich definitiv zu vollgepackt.

Ich drückte wie wild auf den Knopf und wurde immer gestresster.

Der Aufzug öffnete sich und weil ich dachte, dass er leer oben ankommen würde, stieß ich direkt in Kindaichi hinein, der gerade aus dem Lift steigen wollte.

"Oh nein, tut mir leid.", sagte ich und entschuldigte mich tausendmal. "Schon okay. Ist ja nichts passiert (Y/N).", beruhigte er mich.

"Was machst du denn noch hier?", fragte ich und merkte, wie meine Schulter langsam anfing wehzutun. "Ich habe nur etwas in meinem Zimmer vergessen, fürchte ich.", sagte er und kratze sich am Hinterkopf.

"Sind die anderen schon alle unten?", fragte ich nervös. "Schon, aber mach dir keine Sorgen. Du liegst gut in der Zeit, versprochen.", sagte er und seine Worte nahmen mir den Stress, den ich bis vor einer Sekunde noch empfand.

"Da bin ich ja froh. Dann mach ich mich mal schnell auf den Weg.", sagte ich nur und er ging daraufhin mit großen Schritten in die Richtung seines Zimmers.

Er war schon ein Chaot aber ich fand ihn wirklich nett. Ich freute mich darüber, dass er mich auch zu mögen schien.

Ich war allgemein froh, dass das gesamte Team nichts an mir auszusetzen hatte - außer der Coach natürlich aber ich konnte ihn ja auch nicht leiden, deshalb war er mir egal.

Unten angekommen gab ich meinen Schlüssel an der Rezeption ab und der Mann bedankte sich herzlich bei mir für meinen Aufenthalt, was ich wirklich lieb fand.

Meine Schulter schmerzte immer mehr und mehr, weswegen ich es kaum erwarten konnte, dem Coach meine Tasche um die Ohren zu hauen.

Draußen angekommen waren schon beide Teams versammelt, die sich angeregt unterhielten und es lag kein böses Blut in der Luft.

Apropos, wo waren Kageyama und Hinata? Ich musste unbedingt noch mit ihnen reden.

Aber zuerst war es an der Zeit, dem lieben Coach einen guten Morgen zu wünschen.

Ich schleppte mich und meine Klamotten zu ihm und er begrüßte mich von weitem mit dem falschesten Grinsen in der Geschichte der Menschheit. Er machte erst den Anschein, als würde er mein Gepäck entgegen nehmen wollen aber entfernte sich dann doch von dem großen Fach und unterhielt sich lieber mit dem anderen Trainer der Karasuno.

Danke für gar nichts. Karma wird dich finden, dachte ich mir und verdrehte innerlich die Augen.

"Hey, lass mich dir helfen. Das ist doch viel zu schwer für dich.", hörte ich die Stimme von Iwaizumi hinter mir und schon schnappte er sich meinen Koffer und katapultierte ihn mit Leichtigkeit zu den anderen in das Fach des Busses.

"Ich nehm deine Tasche. Ich seh doch, wie du dich mit ihr rumquälst.", hörte ich nun auch Oikawa zu meiner rechten.

"Ich danke euch, obwohl das ja nicht eure Aufgabe war.", sagte ich und ließ sie meine passiv aggressive Seite spüren.

"Wir sind doch immer füreinander da. Wir sind eben ein Team.", munterte mich Iwaizumi wieder auf und das war bestimmt das süßeste, was er jemals zu mir gesagt hatte und ich wusste, dass mein Freund direkt daneben stand aber trotzdem waren das die Worte, die ich brauchte, um zu wissen, dass ich das richtige tat. Ich gehörte zu ihnen.

Kiss but don't tell | Oikawa x ReaderOnde histórias criam vida. Descubra agora