chapter one

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Ich spürte ihren kalten Blick auf mir.
Wie sich mich mit ihrem Blick verfolgte, bei jeder Kleinigkeit, dass ich auch ja alles so machte, wie sie es wollte.

"Ich glaube hier hast du eine Stelle vergessen, Cinderella", sagte sie mit herablassender Stimme und zeigte auf einen kleinen Fleck, direkt vor dem dunkelgrünen Samtsofa, auf dem sie saß.

"Ja Ma'am", sagte ich gehorsam, kniete mich vor ihr auf den Boden und fing an den Boden zu schrubben. Lady Tremaine, meine Stiefmutter, lies mich dabei nicht aus den Augen.

Sie war wirklich alles was ich in der Welt verabscheute. Sie war arrogant, eingebildet und behandelte mich wie Dreck. Ich war mehr oder weniger ihre persönliche Sklavin.

Seufzend stand ich auf. "Ich bin fertig, Madame", sagte ich und schaute zu ihr. Sie funkelte mich mit ihren eisblauen Augen an und entgegnete mit tiefer Stimme:"Heute Abend werden ein paar Gäste kommen, ich möchte, dass du dich deshalb nicht hier unten blicken lässt".

Ich nickte und verlies das Zimmer. Da ich mit allen meinen täglichen Aufgaben fertig war, machte ich mich auf den Weg, auf den Dachboden, wo ich schlafen musste.

Wenn mein Vater nur sehen könnte, wie mich diese schreckliche Frau behandelt, hätte er sie wohl nie geheiratet.

Ich verstand einfach nicht wieso sie so zu mir war. Was hatte ich ihr je getan? Ich war immer nett und höflich gewesen, sogar als sie mir mein Zimmer weggenommen hatte, damit meine Stiefschwestern sich nicht mehr ein Zimmer teilen mussten. Ich hatte es getan, um sie in diese Familie aufzunehem und all das dankte sie mir, indem sie mich wie das letzte Stück Dreck behandelte.

"Cinderellaaaaa", ertönte plötzlich eine schrille Stimme. Genervt verdrehte ich meine Augen. "Komm sofort hier her". Das waren meine Stiefschwestern.

Ich machte mich also wieder auf den Weg nach unten, ins Ankleidezimmer, aus dem das Geschrei kam.

Meine Stiefschwestern, Anastasia und Drisella und Lady Tremaine, schienen sich für heute Abend fertig zu machen, denn überall lagen Kleider auf dem Boden verstreut.

"Wo ist mein gelbes Kleid mit der goldenen Stickerei", schrie Anastasia mich an, dabei fuhr ihre schreckliche Stimme durch meinen ganzen Körper.

"Das ist in der Wäsche, weil du es doch letzte Woche erst anhattest", amtwortete ich. Anastasia sah aus, als würde sie einen Nervenzusammenbruch kriegen, als ich das sagte.

"Dann wasch die Wäsche beim nächsten Mal schneller", fuhr sie mich an.

Ich war so kurz davor etwas zu entgegnen, doch entschloss mich dagür es doch nocht zu tun. Sobald ich 18 Jahre alt bin, werde ich sowieso von hier weg sein.

"Komm her, Cinderella", sagte Lady Tremaine, die sich in dem großen Spiegel betrachtete. Sie trug ein wunderschönes dunkelgrünes Kleid, was perfekt mit ihren roten, zusammengesteckten Haaren harmonierte. Auch wenn ich sie angrundtief hasste, musste ich immer wieder feststellen, wie gut sie doch aussah, ganz im Gegensatz zu ihren eher hässlicheren Töchtern.

"Ja Ma'm", sagte ich. "Mach den Reißverschluss zu", befahl sie mir und zeigte auf ihren Rücken. Ich legte meine eine Hand auf ihren Rücken und atmete einmal tief durch. Mit der anderen Hand zog ich langsam den Reißverschluss nach oben.

Ich weiß nicht, was auf einmal mit mir los war, aber als sie sich zu mir umdrehte und mich eindringlich musterte merkte ich, wie sich meine Wangen rot färbten.

Lady Tremaines Augen durchbohrten mich mit einem intensiven Blick, bevor sie sich wieder umdrehte und sich im Spiegel betrachtete.

"Wie sehe ich aus?", fragte sie eingebildet. "Du siehst wunderschön aus, Mutter", entgegneten Anastasia und Drisella.

epiphany - lady tremaine (cate blanchett)   Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon