Ich fühlte mich schmutzig und ekelte mich. Nicht vor dem, was da gerade passiert ist, sondern vor mir. Wieso hatte meine Stiefmutter nur so erregt und wieso hatte es mir so gefallen? Nach all dem, was sie mir angetan hat.
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Meine Gedanken waren die ganze Nacht bei Lady Tremaine, sodass ich kaum geschlafen hatte. Müde schlurfte ich am nächsten Morgen die Treppen herunter. Die Sonne war noch längst nicht aufgegangen und Drisella und Anastasia würden vor 10 Uhr nicht aufstehen, aber ich hatte noch so viel zu tun.
In der Küche schenkte ich mir erst einmal ein Glas Wasser ein und setzte mich an den kleinen Tisch. Müde vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Da waren sie wieder, die Bilder von gestern Abend, wie meine Stiefmutter mich gefingert hatte.
Ich schüttelte meinen Kopf um diese Bilder wieder möglichst schnell aus meinem Kopf zu kriegen. Es wäre das beste, wenn ich aufhören würde über sie nachzudenken, wenn das nur so einfach wäre.
Ich hasste sie, das glaubte ich zumindest, aber trotzdem war da etwas, was mich total an ihr faszinierte und außerdem war sie eine der wunderschönsten Frauen, die ich je gesehen hatte, mit ihren wunderschönen langen kupferfarbenen Haaren und diesen eiskalten blauen Augen, die einem bis in die Seele starten.
Ich war so vertieft in meinen Gedanken, dass ich fast vergaß, das Frühstück zuzubereiten. Panisch schaute ich auf die Uhr und sah, dass es schon halb 9 war. Wie war die Zeit nur so schnell vergangen? Hastisch stand ich auf und wollte mich an die Arbeit machen. Dabei hatte ich so einen Schwung, dass ich das Glas mit einer ausladenden Handbewegung auf den Boden feuerte, welches mit einem lauten Klirren zerbrach.
Erschrocken zuckte ich zusammen. Hoffentlich hatte ich damit niemanden geweckt. Ich hockte mich hin, um die Glasscherben einzusammeln. Als ich die letzte Glasscherbe aufhob und in den Mülleimer werfen wollte, schnitt ich mich an meinem Finger. Sofort quoll dickes rotes Blut aus dem tiefen Schnitt.
"Mist", fluchte und versuchte den stechenden Schmerz so gut es geht zu unterdrücken und nahm mir eine Serviette, die ich mir um meinen blutenden Finger band. Danach machte ich mich an die Arbeit, dass Frühstück zu machen.
Als ich das große Esszimmer, mit dem vollbeladenen Tablett betrat, saßen Anastasia und Drisella bereits ungeduldig am Esstisch.
"Na endlich", sagte Drisella und schaute mich mit einem genervten Gesichtsausdruck an. "Wir warten schon eine Ewigkeit, Cinderella".
"Tut mir leid", sagte ich nur und belud den Tisch mit dem Essen. Ohne ein weiteres Worz zu sagen, wollte ich das Zimmer wieder verlassen, um mich meinen weiteren Aufgaben zu widmen, als Drisella meinen Namen rief.
"Ach Cinderella, meine Schwester und ich wollen heute in die Stadt fahren, also spann uns gefälligst die Kutsche, aber bitte heute noch". Sie schaute mich missbilligend an. Ich nickte nur.
Ich schaute Anastasia und Drisella zu, wie sie mit der Kutsche um die Ecke bogen und schließlich verschwanden. Ach wie gerne wäre ich nur mit ihnen in die Stadt gefahren.
Seufzend betrat ich wieder das Haus und machte mich auf den Weg in die Küche.
Eben war ich noch traurig darüber, dass ich nicht mit in die Stadt durfte und im nächsten Moment wanderten meine Gedanken wieder zu meiner Stiefmutter. Ich hatte sie den ganzen Tag noch nicht gesehen. Also nahm ich extra einen kleinen Umweg und lief an ihrem Zimmer vorbei. Ich blieb stehen und lauschte an der Tür, doch es war nichts zuhören.
Als ich realisierte, was ich da machte sagte meine innere Stimme zu mir:"Ella reiß dich zusammen, du kannst sie nicht ausstehen". Meine innere Stimme hatte recht. Lady Tremaine war verdammt nochmal meine Stiefmutter, welche ich hasste oder eher hassen sollte. Das was gestern Nacht passiert ist durfte nicht noch einmal passieren.
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epiphany - lady tremaine (cate blanchett)
Fanfiction!!SMUT!! epiphany /ɪˈpɪf(ə)ni,ɛˈpɪf(ə)ni/ a moment of sudden and great revelation or realization. "Sie war alles was ich in der Welt verabscheute. Ich hasste sie so sehr, doch warum ging sie mir einfach nicht mehr aus dem Kopf".