Kapitel 17

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Clay's PoV

Nach der Schule wartete ich an dem Ort, den George mir gezeigt hatte. Ich hatte absolut keine Ahnung, wo wir hingehen würden und warum ich dabei sein musste aber ich versuchte die Ruhe zu bewahren.
Ich sah George auf mich zu kommen. Er lächelte mir einmal leicht zu und fing an los zu laufen, ich lief ihm hinterher.

Wir liefen zum Club. Dort angekommen trafen wir draußen vor dem Gebäude auf Devin, Luke und Owen. Devin schaute mich herablassend an, dadurch bekam er einen Warnenden Blick von George. Wir stiegen in ein Auto ein. Devin war der Fahrer, neben ihm saß Owen und ich saß hinten am linken Fenster. Neben mir saß George und neben George am rechten Fenster Luke.
George bestand darauf, neben mir zu sitzen. Er wollte anscheinend nicht, dass einer der anderen neben mir saß aber das fand ich auch gut so. Ich wollte selber nicht neben einer dieser Idioten sitzen.

Wir kamen an einem kleinem Haus an. Sie stiegen aus, ich tat es ihnen gleich. George sagte, dass ich vor dem Auto warten sollte, also tat ich das auch. Ich schaute ihnen zu, wie sie sich alle man auf den Weg zur Haustüre machten. Sie klopften einmal und warteten. Ein Mann, der übel zugerichtet aussah öffnete sie. Als er in ihre Gesichter schaute, bildete sich Angst in seinem Blick. Er wollte die Türe schnellst möglich wieder schließen, doch George trat mit seinem Fuß dagegen, dass die Türe aufflog und der Typ auf seinen Hintern.
Alles geschah so schnell, dass ich überhaupt nicht alles mitbekam.

Sie zogen ihn wieder auf seine Beine und legten ihm ein Tuch um den Mund. Es schien Betäubungsmittel zu sein, denn er knickte sofort weg. Sie trugen ihn in die Richtung zum Auto, an dem ich stand. Sie warfen ihn förmlich in den Kofferraum.

Ich stand dort und schaute ihnen zu. Ich war so schockiert, dass ich überhaupt nicht wusste, was ich machen sollte. Erneut fragte ich mich, warum ich dabei war. Ich wollte das alles überhaupt nicht sehen. Erst recht nicht George diese Sachen tun sehen.
George schloss den Kofferraum. Ich schaute ihn schockiert an, er wisch meinen Blicken aus.
Sie fingen an wieder in das Auto zu steigen, ich stand noch immer dort und starrte völlig schockiert zu George, der an der Autotüre stand und darauf wartete, dass ich kam.

Wir kamen an einem anderen Ort an, er schien relativ verlassen und abseits der Stadt. Dieser Ort gehörte anscheinend jedoch ihnen oder sie nutzten ihn einfach - ich hatte keine Ahnung. Es war wie ein verlassener Bauernhof. Riesiger Platz und eine große Scheune in der Mitte.

Sie trugen ihn dort hinein und bindeten ihn an einem Pfahl aus Holz.
Ich stand abseits des Geschehens und starrte sie alle einfach nur an.

Devin haute dem Typen ein paar mal auf die Wangen, dass er aufwachen würde.
Als er aufwachte und sich umschaute, fing er an zu flehen - um sein Leben.

,,Bitte tut das nicht!'' fing er an zu rufen.

,,Ich habe eine Tochter, bitte!''

,,Ich tu alles, was ihr wollt aber bitte tötet mich nicht!'' Tränen fingen sich an in seinen Augen zu bilden. Er hatte unheimliche Angst. Noch nie in meinem Leben hatte ich jemanden so viel Angst haben sehen.

Devin fing ihn an auszulachen, Luke und Owen taten es ihnen gleich. George stand dort mit verschränkten Armen und schaute den Typen an.

,,Darauf haben wir keinen Einfluss, wir tun nur unseren Job'' sagte er zu ihm.
Diese Worte aus seinem Mund zu hören, schockierte mich. Es schockierte mich zu sehen, wie eiskalt er war. Es war, als würde dort ein völlig anderer George stehen.

,,Ich zahle euch so viel ihr wollt, bitte lasst mich gehen!'' rief der Typ erneut.

Devin schlug ihm in sein Gesicht.
,,Reiß dich zusammen oder bist du eine Pussy?'' entgegnete er ihm daraufhin.
Die Nase des Typen fing an zu bluten. Er wollte irgendetwas sagen, doch Devin verpasste ihm weitere male eine. Sein Gesicht war mittlerweile schon mit Blut überströmt. Das weckte Erinnerungen, an den Mord, den George's Vater begannen hatte.

,,Lass es uns einfach hinter uns bringen. Wir sind nicht hier, um unseren Spaß mit ihm zu haben'' rief George desinteressiert. Daraufhin zog er seine Waffe. Was hatte er vor? Wollte er ihn abknallen? Das konnte ich mir nicht geben, ich musste weg hier.

Ich zog die Türe auf, dass erzeugte einen lauten Knall. Ich sah noch, wie sie mich alle anschauten und George daraufhin seine Waffe wieder in die Hosentasche steckte und mir hinter her kam.

,,Du musst dich zusammenreißen'' ertönte seine Stimme hinter mir, während ich mich kurz davor war, wieder zu übergeben.
Ich richtete mich auf, drehte mich zu ihm um und schubste ihn.

,,Zusammenreißen? Willst du mich verarschen? Warum zur Hölle hast du mich hier mit her genommen? Damit ich mir ansehe, wie ihr einen weiteren Menschen tötet?'' schrie ich ihn an.

Er kam einen Schritt auf mich zu und legte seine Hand auf meine Schulter, doch ich schlug sie weg.
,,Fass mich nicht an!'' fauchte ich.

,,Clay, bitte...'' murmelte er. Ich ging einen Schritt von ihm weg.

,,Warum bin ich hier?'' fragte ich ihn erneut.
Er seufzte.

,,Mein Vater will dich damit testen'' sagte er.

,,Testen? Weshalb?''

,,Ob er dich am leben lässt, oder nicht'' antwortete er mir. Meine Atmung setzte für einen kurzen Moment aus.

,,Also bitte reiß dich zusammen, bitte...'' flehte er nun fast schon.

Plötzlich ertönte ein lauter Knall aus der Scheune, der mich zusammen zucken ließ. Mein Körper fing an zu zittern. Ich lief hektisch hin und her und fuhr mir durch die Haare, als George mich plötzlich am Handgelenk zu sich zog und seine Lippen auf meine presste.

,,Denk einfach an etwas anderes'' murmelte er währenddessen.

Mein Herz drehte sich gefühlt einmal um meine eigene Achse. Tatsächlich blendete ich aber dadurch alles andere um mich herum aus. Selbst, dass gerade eben in meiner Anwesenheit ein weitere Mensch ermordet wurde und George daran erneut beteiligt war.
Alles was ich wahr nahm, war er.
Ich krallte mich mit der einen Hand an seinem Shirt fest und fuhr mit anderen durch seine Haare. Dabei zog ich ihn fester an mich heran.

Ausser Atem lösten wir uns und schauten uns an.
,,Hast du dich beruhigt?'' fragte er und lehnt sich mit seiner Stirn gegen meine. Ich nickte daraufhin.

,,Du musst uns gleich nur helfen den Körper zu verstauen, mehr nicht. Ich weiß, dass es dir nicht leicht fällt und du damit überhaupt nichts zu tun haben willst, dass will ich auch nicht aber da musst du jetzt einfach durch, ok?'' flüsterte er.

Erneut nickte ich und folgte ihm wieder in die Scheune.



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