Akira Kunimi [Haikyu!!]

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Kunimi POV

Das Training war wieder mal äußerst anstrengend. Zuerst haben wir uns wie immer gedehnt, dann waren wir eine halbe Stunde laufen und anschließend haben wir noch zur Übung 2 gegen 2 gespielt. Zwar war ich bei sowas eigentlich ganz gut, da ich aber mit Kyotani in einem Team war, kam ich teilweise nicht wirklich gut klar.

Mein einziger Lichtblick war (N/N). Gerade als das Training zu Ende war und wir uns auf den Weg zu den Umkleiden machten, lief sie über den Schulhof. In ihrer Hand hielt sie einen Rubix Cube - Menschen die dazu Zauberwürfel sagten konnte ich nicht leiden - an dem sie gerade die letzten paar Drehungen tätige.

"Hey (N/N)!"

Ich hob grüßend die Hand und lief ein paar Schritte auf das Mädchen zu. Meine Teamkameraden, Kindaichi ausgeschlossen da er sie ebenfalls kannte, sahen mich erstaunt an.

"Hey Nimi-kun. Hatte gehofft, dass ihr noch Training habt. Hier, fang. Und diesmal bitte etwas schwerer, der letzte war zu leicht."

Geschickt fing ich den Würfel auf und grinste sie an.

"Ok, ok, diesmal geb ich mir mehr Mühe. Ich zieh mich schnell um und geb ihn dir nachher, dann siehst du auch nicht was ich wie verdrehe. Warte einfach hier."

Sie nickte mir zu, woraufhin ich mich umdrehte und Richtung Umkleiden ging. Dabei lief ich an meinen Kollegen vorbei, von denen mich einige immer noch etwas komisch anschauen. Sobald wir die Umkleide betraten, lagen viele erwartungsvolle Blicke auf mir.

"Hey Kunimi. Wer war die Kleine gerade eben denn? Die, die dir diesen Spitznamen gegeben hat."

Hanamaki legte einen Arm um meinen Schultern und drückte mich so etwas hinunter. Er hatte mal erwähnt das ich sein liebster Kohai sei und er mich als seinen Erben sehen würde - was auch immer das hieß. Bei dem chaotischen Duo Hanamaki und Matsukawa wusste man nie so wirklich was in deren Köpfen vorging.

Ich entfernte mich aus dem Griff meines Senpais um mich umzuziehen.

"Das war (N/N) (V/N), eine Klassenkameradin von mir und Kindaichi. Sie wurde zwischen uns gesetzt weil wir sonst angeblich nicht aufpassen sondern nur Unsinn machen würden. Wir haben uns angefreundet. Ich fand sie am Anfang etwas komisch, weil sie immer an ihrem Rubix Cube gedreht hat, aber sie ist echt gut darin. Irgendwann hat sie mich dann mal gebeten ihn für sie zu verdrehen und seitdem mach ich das für sie. Und das mach ich jetzt auch wieder, also entschuldige mich bitte Senpai."

Ich hatte meine Trainingsklamotten in meiner Sporttasche verstaut und verdrehte den gelösten Würfel mit den gleichfarbigen Seiten in kunterbunte Muster. Als dann endlich auch Kindaichi mit umziehen fertig war - er hatte ewig mit Watari gesprochen und sich dadurch aufgehalten - verließen wir nach einer kurzen Verabschiedung die Umkleide.

Draußen stand schon (N/N), in freudiger Erwartung auf die neue Herausforderung. Da (N/N) in der Nähe wohnte, ging sie mit Kindaichi und mir den gleichen Weg nach Hause. An unseren Gesprächen nahm sie nur wenig teil, viel zu fokussiert war sie auf ihren bunten Würfel.

In den nächsten Wochen kam (N/N) des öfteren nach Ende des Volleyballclubs vorbei. Seitdem sie einer Mittelschülerin Dienstags und Donnerstags Nachhilfe in Englisch gab, blieb sie länger in der Schule und hatte etwa zur selben Zeit aus wie wir. Deshalb wartete sie immer auf mich und Kindaichi.

"Aki-kun! Verdrehst du mir wieder meinen Würfel?"

Das Team, dass das mittlerweile schon gewohnt war, stolzierte einfach an mir vorbei und verschwand in der Umkleide.

"Tut mir leid, heute nicht. Ich hab aber eine Überraschung für dich. Ich zieh mich um und geb sie dir gleich, okay?"

Das Schmollen, welches anfangs auf ihrem Gesicht erschienen war, verwandelte sich in ein aufgeregres Grinsen. Sie nickte nur, weshalb ich schnell in der Umkleide verschwand.

"Also, Kunimi. Erzähl?"

Ich zog mir mein Shirt über den Kopf und sah fragend zu Hanamaki.

"Was meinst du?"

Hanamaki stöhnte genervt. Matsukawa, der hinter Hanamaki aufgetaucht war, grinste.

"Na der neue Spitzname. Der wurde von Nimi-kun zu Aki-kun verändert. Seit wann nennt sie dich beim Vornamen?"

Ich zuckte mit den Schultern.

"Sie war letztens bei mir zu Hause weil wir zusammen ein Referat in Biologie vorbereiten mussten. Meine Mutter hat gesagt sie soll mich beim Vornamen nennen weil ich von selbst sowas nie anbieten würde und als (N/N) mich später gefragt hat ob es wirklich okay ist, war es mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Ist es übrigens immer noch. So, ich muss jetzt auch los. Ciao, bis morgen Jungs."

Während meines kleinen Monologes hatte ich mich fertig angezogen und die Überraschung für (N/N) aus meinem Rucksack geholt. Mit meinem Rucksack auf dem Rücken, der Trainingstasche in der einen und dem Rubix-Cube in der anderen Hand verabschiedete ich mich mit einem Nicken bei meinen Kollegen und verließ alleine die Umkleidekabine.

Draußen Empfang mich (N/N), die bei meinem Anblick aufgeregt zu grinsen anfing - ich kannte sie mittlerweile sehr gut und wusste, dass sie Überraschungen liebte. Ich ließ sie nicht lange warten und holte das Geschenk, was ich hinter meinem Rücken versteckt hatte, hervor.

(N/N)s Augen begannen zu leuchten als sie sah was ich ihr übergab. Sie packte das Geschenk, drückte es an sich, begann aufgeregt zu Quietschen und zu Hüpfen. Dann warf sie sich mir stürmisch in die Arme, sodass ich es gerade so schaffte sie aufzufangen ohne dabei umzukippen. Das dabei meine Trainingstasche zu Boden fiel, ignorierte ich gekonnt. Ebenso ignorierte ich das Gekicher und Getuschel meiner Teammitglieder, die mich wie erwartet durch die einen Spalt geöffnete Tür beobachteten - meine Hände die sich an (N/N)s Hüften befanden um sie nicht fallen zu lassen, zogen sowieso meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Das sich durch ihren Sprung ihr Oberteil leicht gehoben hatte und ich dadurch ihre blanke Haut berührte, machte die Sache nicht besser. Sie hatte ihre Arme um meinen Hals geschwungen und drückte mich an sich. Um sie besser zu halten wanderte eine meiner Hände ungewollt zu ihrem Po, die andere blieb an ihrer Hüfte.

"Ein Zauberwürfel mit Sudoku! Und auch noch ein großer mit 9 mal 9 Felder pro Seite! Danke Aki-kun."

Gerade als ich mich darüber beschweren wollte das es Rubix-Cube und nicht Zauberwürfel hieß, drückte sie mir einen Kuss auf die Wange. Augenblicklich wurde ich rot. Im Hintergrund rasteten meine Teamkameraden nun komplett aus - am lautesten waren Selbstverständlicherweise Hanamaki-Senpai und Oikawa-Senpai. 

"K-Kein Problem (N/N). Ich hab ihn durch Zufall in einem Laden gesehen und dachte er würde dir gefallen."

"Das ist nicht wahr. Er hat Tagelang online nach einem gesucht und dann einen aus Amerika importieren müssen. Das ganze hat ihn, inklusive Versand, fast 6.000 Yen gekostet!"

Sofort verzog sich meine Mine. Kindaichi du Verräter. Ihm war doch bewusst das sein Flüstern immer viel zu laut war. Das war ja der Grund gewesen wieso (N/N) damals zwischen uns gesetzt worden war. Ich hoffte einfach, dass (N/N) ihn nicht gehört hatte. Sie machte aber zu meinem Glück keine Anzeichen, Kindaichis Worte gehört zu haben. 

Als sie ihren Griff lockerte, musste ich sie leider wieder am Boden absetzten. Schade irgendwie. Ich hob meine Tasche wieder auf und sah (N/N) dabei zu, wie sie sehnsüchtig die Verpackung aufriss.

"Na komm. Umso schneller du zu Hause bist, desto schneller kannst du an deinem Würfel drehen." 

(N/N) nickte - sie hatte den Würfel nun komplett ausgepackt und entsorgte die Packung in einem nahegelegenen Mistkübel - und lief zu mir um sich mit mir auf den Weg nach Hause zu machen. 

Es herrschte Stille, aber sie war nicht unangenehm. Eher beruhigend - so wie der Herbstwind, der durch die Orangenen Blätter wehte.

"Aki-kun? Verdrehst du mir meinen Würfel?"

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